Seefahrerportraits und Erlebnisberichte von See. Jürgen Ruszkowski
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Jürgen Ruszkowski
Seefahrerportraits und Erlebnisberichte von See
Seemannsschicksale - maritime gelbe Buchreihe - Band 3
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Inhaltsverzeichnis
Das tragische Ende eines Spritschmugglerkapitäns aus Deutschland
Der Krieg verhinderte die seemännische Karriere
Vier Monate Stippvisite in der Seefahrt
Heizraum-Erlebnisse des Gerd Peters
Schmierer auf Kühlschiffen und Schiffsbetriebsmeister auf Tankern weltweit
Nautiker zwischen Asien und Mitteleuropa
Gerechtigkeit und Emanzipation
Vom Sklavenhändler zum Prediger
Maritime gelbe Buchreihe „Zeitzeugen des Alltags“
Vorwort
zum 3. Band der maritimen gelben Buchreihe „Zeitzeugen des Alltags“
Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche, ein 140-Betten-Hotel für Fahrensleute. In dieser Arbeit lernte ich Tausende Seeleute aus aller Welt kennen.
Die Seefahrt brachte in Jahrhunderten eine eigene Kultur hervor, die mit dem Einzug der Hochtechnologie und des Containers an Bord und dem dramatischen Sterben des Seemannsberufes in Europa in den 1980er Jahren auszusterben drohte. Träger dieser Kultur sind Menschen.
Im Februar 1992 kam mir daher der Gedanke, meine Erlebnisse bei den Begegnungen mit den Seeleuten des alten Schlages und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzutragen.
Menschen, die in den letzten Jahrzehnten in der Seefahrt arbeiteten, die in weit geringerer Anzahl noch heute an Bord tätig sind, die mir im Seemannsheim begegneten, habe ich in dem ersten Band „Seemannsschicksale“ in kurzen, aber aufschlussreichen Portraits und Lebensläufen vorgestellt: Wie kamen sie zur Seefahrt? Was haben sie an Bord und in den Häfen der Welt erlebt? Wie geht es ihnen heute? Welche Perspektiven sehen sie für sich und für den Beruf des Seemanns? Das Schicksal dieser Menschen soll nicht in Vergessenheit geraten.
Bei den Interviews mit den Seeleuten hatte ich gemerkt, dass mir altbekannte Gäste des Seemannsheimes durch die intensiven Gespräche erst richtig bekannt wurden. Die erste Auflage erschien unter dem Titel: „Seemannslos - heimatlos“, eine erweiterte als „Seemannsschicksale“. Insgesamt brachte ich bisher über 3.400 Exemplare an maritim interessierte Leser. Mutmachende Rückmeldungen von Lesern ermutigten mich zur Herausgabe weiterer Bände.
Ich erhielt etliche Zuschriften als Reaktionen zu meinen Büchern. Ein Schifffahrts-Fachjournalist:
„...heute kam Ihr Buch per Post an - und ich habe es gleich in einem Rutsch komplett durchgelesen. Einfach toll! In der Sprache des Seemannes, abenteuerlich und engagiert. Storys von der Backschaftskiste und voll von Lebenslust, Leid und Tragik. Dieses Buch sollte man den Politikern und Reedern um die Ohren klatschen. Menschenschicksale voll von Hochs und Tiefs. Ich hoffe, dass das Buch eine große Verbreitung findet und mit Vorurteilen aufräumt. Da ich in der Schifffahrts-Journalistikbranche ganz gut engagiert bin, werde ich gerne dazu beitragen, dass Ihr Buch eine große Verbreitung findet... Ich bestelle hiermit noch fünf weitere Exemplare... Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit dem Buch, – das wirklich seinesgleichen sucht...“
Ein Hamburger Kapitän stellte mir seine mit Hilfe von jahrelangen Tagebuchaufzeichnungen erstellten Memoiren zur Verfügung, die ich redigierte und als Band 5 in der Reihe „Seemannsschicksale“ veröffentlichte. Auch dieses Buch, „Ein Leben auf See“, stieß auf reges Interesse, und der VdKS Hamburg ermutigte mich mit der Meinung, diese Reihe „Seemannsschicksale“ sollte unbedingt fortgesetzt werden. Darum stelle ich mit diesem Band 3 weitere Seemannsschicksale von gestern und heute vor. Historische Einblendungen, wie die Storm-Novelle und der Newton-Beitrag in diesem Band oder mein Band 4 „Seemannsschicksale unter Segeln“, sollen das Bild des Seemannes abrunden. Es entstand daraus inzwischen die gelbe Zeitzeugen-Buchreihe mit mehreren Dutzend Titeln (siehe Liste am Ende des Buches).
Obwohl im letzten Vierteljahrhundert Zehntausende deutscher Seeleute freigesetzt wurden und in Landberufe abwandern mussten, ist die Seefahrt ohne die Menschen an Bord nicht zu denken. Langlebige Vorurteile in der Gesellschaft gegenüber den Seeleuten treffen heute nach meinen jahrzehntelangen Erfahrungen nur noch sehr eingeschränkt zu. Wer in unserer Zeit in der Seefahrt