Systemische Tierkommunikation. Sabine Arndt

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Systemische Tierkommunikation - Sabine Arndt

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meinem Verständnis meint ganzheitliche Heilung, allen Ebenen des Individuums die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Daraus ergibt sich, dass man möglichst versucht, auch Ursache und Hintergrund von Krankheit, Symptom oder Verhalten des Tieres aufzudecken. Ausschließlich die körperliche Ebene anzuschauen und dem Körper im schlimmsten Fall lediglich seine Ausdrucksmöglichkeit zu nehmen, wird einer ganzheitlichen Sichtweise nicht gerecht. Krankheit und Symptom haben immer auch eine Symbolik, die es wert sein sollte, angesehen zu werden.

      Ein sehr wichtiges Thema im Zusammenleben mit unseren Tieren möchte ich nicht unerwähnt lassen: Beim Einzug eines noch jungen Tieres in die Familie denkt meist noch keiner daran, dass dieses kleine Wesen alt werden wird und irgendwann stirbt. Jedoch trägt in der Regel schon die kürzere Lebensspanne von Tieren dazu bei, dass wir vermutlich auch mit ihrem Sterben konfrontiert sind. Eine rechtzeitige Vorbereitung auf diese letzte Lebensphase und den damit verbundenen Abschied ist sicher sinnvoll und wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach auszahlen.

      Doch leider beschäftigt man sich in unserer Gesellschaft mit Sterben und Tod oft erst dann, wenn das Thema schon ganz nah und sehr präsent ist. Häufig habe ich erlebt, wie Menschen von dieser Situation scheinbar überrollt werden, wohingegen diejenigen, die sich in gewissem Maß vorbereiten konnten, oft besser damit umgehen können.

      Der Tod gehört untrennbar zu unserem Leben, und Sterben ist damit ein ganz natürlicher zum Leben gehörender Vorgang. Auch wenn es uns nicht gefällt, wir vielleicht sogar Angst davor haben, werden wir nicht verhindern können, dass wir uns irgendwann in unserem Leben mit Sterben und Tod konfrontiert sehen.

      „Je tiefer du dein Leben erkennst, desto weniger glaubst du an eine Vernichtung nach dem Tode.Nur der glaubt nicht an Unsterblichkeit, der niemals ernstlich über den Tod nachgedacht hat.“

       Leo Nikolajewitsch Graf Tolstoi

      Demzufolge sind wir gut beraten, wenn wir versuchen, den Tod nicht zu ignorieren, sondern ihn sinnvoll und in gebührendem Maße in unser Leben zu integrieren. Wir brauchen nur mit offenen Augen zu schauen, um zu erkennen, dass wir ihm ständig und überall begegnen. Nicht unbedingt in der Weise, dass geliebte Menschen oder Tiere von uns gehen, sondern vielmehr, wenn wir bewusst wahrnehmen, dass das Leben an sich einem ständigen Wandel unterliegt. Augenscheinlich präsentiert uns das die Natur mit dem Lauf der Jahreszeiten. Geboren werden und sterben, Leben und Tod funktionieren nicht unabhängig voneinander, sondern sind in ständigem Wandel.

      Wenn das eigene Tier schwer erkrankt oder sein hohes Lebensalter dazu führt, dass Sterben mehr oder weniger plötzlich im Raum steht, dann spätestens werden viele Tierhalter sehr unsicher und ängstlich.

      Wenn Sie in einer solchen Situation die Unsicherheit als eine Bedrohung spüren, versuchen Sie, bei sich zu bleiben. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihr Tier und entwickeln Sie ein Gespür dafür, was Ihr Tier sich wünscht. Selbst ohne dass Sie mit Ihrem Tier mental kommunizieren, können Sie sehr viel von ihm erfahren.

      Wenn Sie mit Ihrem Tier kommunizieren möchten, kann ich Sie nur ermutigen, das gerade in dieser Lebensphase zu tun. Denjenigen zu fragen, der mit Ihnen gemeinsam am besten beurteilen kann, welcher der richtige Weg, welche die richtige Entscheidung ist, kann nie falsch sein.

      Beziehen Sie Ihr Tier in die Entscheidung mit ein, indem Sie es fragen, was es sich wünscht und braucht. So ermöglichen Sie Ihrem Tier seine Eigenverantwortung, auch was sein Lebensende angeht.

      Obwohl diese Zeit oft nur schwer zu ertragen und auszuhalten ist, scheint es fast so, als würden diejenigen Tierhalter, die sich für die bewusste Begleitung ihres Tieres im Sterben entscheiden, einen Teil der Trauerarbeit schon vor dem Tod des Tieres geleistet haben.

      Hier spielt es übrigens keine Rolle, wie ein Tier letztlich gegangen ist.

      Wichtig ist nur, dass dem Tier auch in seiner letzten Lebensphase eine liebevolle Aufmerksamkeit zuteilwurde und der Halter den Weg des Tieres so weit eben möglich annehmen konnte.

      1.3.Mein Tier, wer ist das überhaupt?

      In den Lebensphasen mit einem Tier, in denen alles rund läuft, Mensch und Tier offensichtlich zufrieden und glücklich sind, stellen sich die wenigsten diese Frage. Oft erst in Situationen, in denen Probleme oder Schwierigkeiten auftreten, kommt dem einen oder anderen die Frage in den Sinn, wer das Tier neben ihm eigentlich ist und welche Rolle es im gemeinsamen Leben einnimmt.

      In den vielen Jahren, in denen ich mit Menschen und ihren Tieren arbeite, habe ich den Eindruck gewonnen, dass jeder Mensch – auf wundersame Weise – das Tier in sein Leben holt, das besonders gut zu ihm passt. Wie das genau geschieht, kann ich nicht sagen, trotzdem hege ich den Verdacht, dass irgendwie ein großer Plan erfüllt wird, wenn wir mit dem Tier unser Leben teilen dürfen, das für uns bestimmt ist.

      Denn zu den Tieren, die mit Menschen zusammen im Familienverbund leben, besteht in der Regel eine ganz besondere Beziehung.

      Den meisten Tierhaltern gelingt die Erkenntnis erst in der Rückschau, wenn sie das Geschehen im Zusammenhang mit dem Tier in Gedanken Revue passieren lassen, dass ihr Tier ganz besonders ist.

      Wenn sich eine – vielleicht sogar belastende – Situation gerade ereignet, ist es oft schwer, direkt den Hintergrund bzw. die Botschaft dahinter zu erkennen. Das ist durchaus verständlich und ein Stück weit menschlich, denn auch der Tierhalter muss sich mit einem veränderten Umstand, zum Beispiel wegen gesundheitlicher Beschwerden oder besonderen Verhaltens, mal mehr, mal weniger intensiv mit der aktuellen Lage auseinandersetzen.

      Trotzdem sollte, zumindest wenn die erste Not in einer schwierigen Phase überstanden ist, die Situation in Bezug auf den möglichen Hintergrund angeschaut werden. Dieser Rückblick macht in den meisten Fällen auch den Zusammenhang zum Menschen bzw. zur Familie deutlich. Zumindest, wenn ein Zusammenhang existiert und der Mensch sich die Mühe macht, genauer hinzuschauen, und den ehrlichen Wunsch hegt, zu erkennen, welcher mögliche Zusammenhang zu seinem Leben bestehen könnte.

      Die Erfahrung zeigt, dass es immer lohnenswert ist, ein Ereignis ganzheitlich verstehen zu wollen. Fast zwingend ist es dann angezeigt, wenn man den Eindruck gewinnt, dass sich bestimmte Situationen ständig zu wiederholen scheinen. Zum Beispiel, wenn Tiere häufig an den gleichen Krankheitsbildern erkranken, wenn sie wiederholt von zu Hause weglaufen oder besonderes Verhalten das Zusammenleben schwierig macht. Es gibt unzählige Situationen, in denen es hilfreich für alle Beteiligten sein kann, tiefer zu schauen, als nur das zu sehen, was sowieso für jeden schon offensichtlich ist oder offensichtlich zu sein scheint.

      Zu erwähnen ist noch ein schöner Nebeneffekt, wenn es in jeder Lebensphase mit dem Tier gelingt, es mit allem, was es mitbringt und für uns bedeutet, ernst zu nehmen, ihm auf Augenhöhe zu begegnen und immer die beste Lösung für das Tier erreichen zu wollen: Menschen wachsen in solchen Situationen über sich hinaus.

      Wenn es gelingt, liebevolle Achtung in jeder Lebensphase authentisch zu leben, geschieht etwas Wunderbares. Wir selbst strahlen mit dieser gelebten Achtsamkeit eine besondere Energie aus, die unsere Umwelt wahrnimmt. Auf diese Weise wiederum hat diese gelebte Haltung einen positiven Einfluss auf unser gesamtes Leben.

      „Jeder von uns wünscht, Glück zu erleben und Leid zu vermeiden.Mehr noch, jeder von uns hat dasselbe Recht, Glück zu erfahren und Leid abzuwenden.Wenn Sie akzeptieren, dass alle Wesen in dieser Hinsicht gleich sind, spüren Sie spontan Mitgefühl und Nähe zu ihnen. Aus dieser Einstellung wiederum entsteht eine aufrichtige Haltung der universellen Verantwortung.“

       Dalai Lama

      Die

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