Appalachian Trail. Eckhard Seipelt
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Ich danke meinem Vater und meiner Mutter, dass sie nie versucht haben, mich zu verbiegen.
Ich danke meinem Sohn Pascal, alias Junior, für seine großartige Freundschaft und Liebe, die er mir auf jedem Meter der Wanderung entgegengebracht hat.
Ich danke meinen beiden anderen Kindern Michelle und Marcel, meiner Mutter, meiner großen Liebe Valentina und allen meinen Freunden, dass sie einen Monat lang auf mich verzichtet haben.
Ich danke Judy und Bill Guggenheim dafür, dass sie mir mit dem Buch „Trost aus dem Jenseits“ die Angst vor dem irdischen Tod genommen haben.
Ich danke meiner Freundin Angelika, die mir von ihrem Nahtoderlebnis berichtet hat, aus dem gleichen Grund.
Ich danke Neale Donald Walsch, dass er mir mit seinem Buch „Gespräche mit Gott“ dazu verholfen hat, dass ich mich nach über einem halben Jahrhundert der Suche wieder daran erinnern konnte, wer ich wirklich bin.
Ich danke allen Menschen, dass sie sich an diesem großartigen Schauspiel, dass wir das Leben in Raum und Zeit nennen, beteiligen.
Ich danke Gott, der Göttin, Allah, Krishna, Jahwe, der Energie des Lebens, der Urquelle der Schöpfung, dem Alles-was-ist oder egal welchen Namen die Menschen ihm/ihr gegeben haben dafür, dass ich eine Erinnerung an meine Geburt behalten konnte. Seit meiner frühesten Kindheit erinnere ich mich daran, wie ich durch einen langen Tunnel ins irdische Leben gekommen bin. Alle anderen Erinnerungen, an das was ich wirklich bin, sind mir, wie fast allen Menschen, beim Eintritt in diese Welt verloren gegangen.
Diese eine Erinnerung hat mich ein Leben lang motiviert zu suchen. Diese Erinnerung war mit einem unauslöschlichen Gefühl verbunden, dass irgendetwas auf dieser Erde nicht stimmt. Diese Erinnerung hat mich zunächst auch dazu verleitet, auf keinen Fall an Gott, oder wie immer man es nennen will, zu glauben (ich werde in Zukunft in diesem Zusammenhang von Gott sprechen, weil es der Ausdruck ist, mit dem die meisten Menschen in meinem Kulturkreis etwas assoziieren können). Es war ein Trugschluss, aber ein für mich heilsamer Trugschluss. Nur so konnte ich mich von den Zwängen spiritualitätshemmender religiöser Regeln lösen. Mit 18 Jahren bin ich sofort aus der Kirche ausgetreten. Dieses Gefühl im Zusammenhang mit der Erinnerung an meinen Eintritt ins Leben sagte zu mir damals, dass es nicht sein kann, dass Sex und eigentlich auch alles andere, was das Leben so unvergleichlich schön macht, Sünde sein soll. Es sagte mir, dass es nicht sein kann, dass alle Religionen das Töten verbieten, dass Gott seinen angeblich Auserwählten dennoch den Auftrag gibt, in seinem Namen zu töten, z. B. auf Kreuzzügen. Es sagte mir, dass es nicht sein kann, dass viele Religionen, insbesondere meine christliche, behaupten, die einzig richtige Religion zu sein. Diese eine Erinnerung hat mir gesagt, dass jemand, der sich hinstellt und von sich behauptet unfehlbar zu sein, entweder ein Lügner sein muss oder genau wie ich von Kindheit an zu viele Lügen mit anhören musste. Sie hat mir gesagt, dass Gott, falls es ihn geben würde, sich niemals wünschen würde, dass Menschen in seinem Namen gefoltert oder verbrannt werden sollen (christliche Inquisition). Er würde es niemals wünschen, dass Menschen anderer Rassen Hunden zum Fraß vorgeworfen werden (Eroberung Südamerikas „im Namen Gottes“). Sie hat mir gesagt, dass es nicht sein kann, dass ein Säugling bereits mit Sünden behaftet (der sogenannten Erbsünde) geboren wird.Auf einen Punkt gebracht: ich war schon als Teenager der Religion überdrüssig.
Wohlgemerkt, ich möchte hier niemanden in seinem religiösen Glauben verletzen. Wer an einen jähzornigen, strafenden Gott glauben will, der soll es tun. Wer es mit seinen Lebenserfahrungen in Einklang bringen kann, dass Gott uns zwar heiß und innig liebt, aber für jedes kleine Vergehen mit Freude in der Hölle quälen wird, der soll das glauben. Nach meinen Erfahrungen liebt Gott uns bedingungslos. Er liebt uns ohne eine einzige Bedingung, die wir erfüllen müssen, um geliebt zu werden. Es ist die bedingungslose Liebe Gottes, mit der er uns freistellt, zu tun und zu lassen, was wir für richtig halten. Weil Gott pure Liebe ist. Deshalb hat er uns den freien Willen gegeben, damit wir jederzeit unsere Wahl treffen können, das zu tun, was wir für richtig halten. Und, tun wir das? Finden wir es gut, dass die Menschheit sich immer noch benimmt wie im tiefsten Mittelalter? Finden wir es gut, dass unser Planet bis auf seinen Kern ausgebeutet wird? Finden wir es gut, dass unsere Brüder und Schwestern auf anderen Kontinenten, aber auch vor der eigenen Haustür in Europa, nicht genug haben, um ihre existentiellen Bedürfnisse zu befriedigen? Und was machen wir dagegen? Wir sitzen mit einer Tüte Chips und einem Bier vor der Glotze und regen uns auf. Der
eine oder andere spendet hin und wieder sogar etwas. Großartig, zweifellos, jede kleine Geste des Mitgefühls ist wichtig. Aber reicht das aus? Ist das alles, was wir für unseren wunderschönen Heimatplaneten tun können? Ist es nicht die Verantwortung jedes einzelnen von uns, dafür zu sorgen, dass die Dinge sich ändern?
Ich habe mehrere Jahrzehnte gebraucht, um zu durchschauen, dass Religion von Menschen gemacht worden ist, geahnt hatte ich es schon lange. Von Menschen, die die Wahrheit, die in allen Religionen enthalten ist, verzerrt und entstellt haben, so lange, bis eigentlich kein mitfühlendes Wesen mehr daran glauben dürfte. Wir glauben aber selbst das Unglaubbare, wenn wir es von Kindheit an gepredigt bekommen. Obwohl Gott uns mit einem freien Willen ausgestattet hat. Es ist bequemer, das nachzubeten, was andere uns vorgeben, als sich eigene Gedanken zu machen. Das verleitet jedoch dazu, jegliche Verantwortung von sich zu weisen. Es verleitet dazu, stets zu behaupten, dass die anderen daran Schuld sind, dass die Welt so ist wie sie ist. In meinen Augen ist es aber so, dass wir als die großartigen, mit einem freien Willen ausgestattete Wesen, die wir sind, selbst verantwortlich für alles auf der Welt sind. Wir sollten lernen, Verantwortung füreinander und für unsere Erde zu übernehmen. Das ist kein Vorwurf an die Menschheit, das ist ein leiden-schaftlicher Aufruf, zu erwachen. Ich habe selbst viel zu lange gebraucht, um aufzuwachen. Ich hoffe, dass es noch nicht zu spät ist, dass ich noch nicht den Punkt verschlafen habe, an dem wir unseren Planeten unheilbar krank gemacht haben. Wem nicht so recht bewusst ist, worauf ich mit „erwachen“ anspiele, dem kann ich den Film „Awake – Ein Reiseführer ins Erwachen“ empfehlen, der als DVD erhältlich ist.
Trotz dieses enormen Vorsprungs, den mir diese eine Erinnerung an meine Geburt gegenüber vielen Mitmenschen verschafft hat, habe ich über 50 Jahre gebraucht, um mich wieder daran zu erinnern, wer ich wirklich bin. Den vielen, vielen Menschen, die sich auch nicht erinnern können, wer sie wirklich sind, möchte ich Mut machen durchzuhalten. Eure Zeit wird kommen, für viele meines Erachtens schon in Kürze. Die Welt ist im Umbruch. Wir stehen unmittelbar vor einem gewaltigen Evolutionsschritt, einer Evolution des Geistes. Ihr seid die Generation, die diesen Umbruch, auf den unser geschändeter Planet so sehnsüchtig wartet, herbeiführen wird.
Eigentlich sollte mein Vorwort an dieser Stelle abgeschlossen sein. In der Nacht vom 5. Juni zum 6. Juni 2013 wurde ich jedoch noch zu folgender Aussage inspiriert:
In der nächsten Zeit wird es große Veränderungen auf unserem Planeten geben. Immer, wenn die Erde große Krisen überstehen musste, ist es in der Erdgeschichte zu gewaltigen Evolutionssprüngen gekommen. Wir leben zurzeit gerade in solch einer Krise, einer von Menschenhand geschaffenen Krise. Unsere sehr, sehr, sehr, sehr geduldige Mutter Erde wird in Zukunft keine Menschheit mehr dulden, die zu einem kleinen Teil unersättlich und rücksichtslos und zum ganz überwiegenden Teil apathisch ist. Sie wird uns zu einem großen Evolutionsschritt zwingen, einer Evolution unseres Bewusstseins. Wir haben die Wahl, uns an diesem Schritt aktiv zu beteiligen oder uns von den Geschehnissen überrollen zu lassen.
Wie bereits erwähnt: ich wurde zu diesen Zeilen nachts inspiriert. Eine für mich unsichtbare Hand hatte mich sanft geweckt und mir vorsichtig die Augenlider geöffnet. Ich weiß, das hört sich unglaubwürdig