Wahre Gerechtigkeit. Ino Weber

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Jeder kann das Karma-Prinzip im Alltag sofort anwenden. Es auf effiziente Weise und in der passenden Denkhaltung zu tun, ist die Kunst.

      2) Interessante Zusammenhänge

      Das sogenannte Karma ist eine sehr persönliche Angelegenheit jedes Menschen und greift in sein gesamtes Leben ein. Es entsteht durch Handlungen und Gesinnungen, die wir gewöhnlich als ethisch gut oder böse beurteilen. Karma ist jedoch wesentlich mehr als nur die Summe unserer guten und schlechten Taten. Genau deshalb ist es ja notwendig, das Karma-Prinzip gründlich zu erklären.

      Speziell in den Kapiteln 3 und 8 sind die nötigen Erklärungen in aller wünschenswerten Gründlichkeit und Klarheit zu finden. Die volle Definition zu erfahren, macht nur Sinn, wenn man die Grundlagen und Zusammenhänge ausreichend versteht. Diesem hauptsächlichen Zweck dienen die ersten drei Kapitel.

      Das akzeptierte und fleißig angewandte Karma-Prinzip fördert die Selbstfindung. Es spornt dazu an, selbstbewusst aktiv zu werden. Und es schützt davor, sich von den Mitmenschen ein schlechtes Gewissen einreden oder als Person runtermachen zu lassen. Völlige Selbstlosigkeit oder gar unterwürfiges Verhalten gegenüber anderen verlangt keiner. Übertreibungen in die eine oder andere Richtung sind niemals dazu geeignet, gutes Karma zu schaffen oder negatives in seiner Auswirkung zu verhindern.

      Karma ernst zu nehmen hat zweifellos weitreichende Konsequenzen. Wer sich der konkreten Zusammenhänge bewusst ist, kann bereits als Einzelner eine verändernde Kraft ausüben, welche auf die Gemeinschaft ausstrahlt. Er kann auch stolz sein auf seine Bemühungen, sogar dann, wenn scheinbar keine direkten Veränderungen auffallen. Immerhin handelt es sich um eine Art Naturgesetz, das im Hintergrund wirkt. Zu große Selbstzweifel sind daher unangebracht.

      Die neuen Wissenden, die das Karma-Prinzip verstanden und verinnerlicht haben, sind mit einer profunden Einsicht in den eigentlichen Sinn unserer Existenz ausgestattet. Es fällt ihnen leichter, feinfühlig zu sein. Sie können frohgemut ihrer Arbeit nachgehen, egal was die anderen machen. Keiner kann ihnen etwas anhaben. Und in diesem Wissen, in dieser inneren Sicherheit, bleiben sie immer gelassen. Hass und Zorn prallen ungerührt von ihnen ab. Mehr noch: Die giftigen Attacken werden aufhören oder bald abebben. Andere bekommen praktische Lerneinheiten in wahrer Menschlichkeit serviert, die ihnen noch nie zuvor jemand vermittelt hat. Die Unwissenden und Unbeherrschten erkennen schließlich, wer in Wahrheit der Stärkere ist.

      Mit dieser echten Stärke wird der neue Mensch seine soziale Umgebung positiv beeinflussen. Wirken zahlreiche Menschen bewusst daran mit, entsteht unweigerlich eine bessere Gesellschaft und letztlich eine bessere Welt. Das ist die große Perspektive. Es ist gut, sie wenigstens einmal klar anzusprechen. Solche Veränderungen zu ersehnen, ja zu erwarten, ist keine Utopie. Aber unser eigentliches Ziel ist ein anderes.

       Karma funktioniert wie ein Naturgesetz

      Um das Karma-Prinzip praktisch anzuwenden, also zunächst einmal das Wissen darüber bei den wichtigen privaten Entscheidungen gebührend zu berücksichtigen, braucht man keinen Glauben! Denn wir haben verlässliche und einleuchtende Kriterien zur Beurteilung. Man kann das Prinzip durchaus als unabhängiges Naturgesetz auffassen. Eine allgemeine Kurzformel dafür lautet:

      Aktion = Reaktion

      (Was man sät, wird man ernten)

      Und es gibt noch weitere Formeln, die sowohl physikalisch als auch seelisch aufgefasst werden können. – Das Karma-Prinzip ist eigentlich mehr als bloß eine Theorie, denn es ist mit glasklarer Vernunft und mit konsequenten Willensentscheidungen jederzeit anwendbar.

      Wer vorschnell meint, die „Theorie“ leicht durch Gegenbeweise wider-legen zu können, der irrt sich. Selbstverständlich funktioniert nicht alles, was ein Mensch sich vornimmt. Seine Antriebe und Eigenschaften sind viel zu widersprüchlich und unkoordiniert, um sofortige oder absolut sichere Wirkungen nach Wunsch zu erzielen.

      Das Leben ist kein Wunschkonzert. Außerdem muss man immer den komplexen Zeitfaktor bei karmischen Vorgängen berücksichtigen! Ob es geheimnisvolle Mächte gibt, die im Hintergrund wirken, und wie stark diese Einflüsse womöglich sind, stellt sich dabei zunächst gar nicht. Wir selbst haben es in der Hand, unser Leben zu gestalten und die Zukunft zu beeinflussen. Das allein zählt.

       Das Karma-Prinzip ist ein Hilfsmittel zur Selbsterziehung

      Der Mensch als geistiges Wesen soll frei sein und er ist es von Natur aus, auch wenn aller Anschein oftmals stark dagegen spricht. Alle karmaproduzierenden Prozesse, gerade auch bestimmte Denkweisen und weltanschauliche Haltungen, haben die Eigenschaft, Rückwirkungen zu erzeugen. Und der Knackpunkt dabei: Mit Hilfe dieser Rückwirkungen übt das Karma letztlich auch eine erzieherische Wirkung auf uns aus.

      Je stärker uns die Vorgänge bewusst werden, umso besser. Allein an die Möglichkeit zu denken, dass in vielen Situationen Karma eine Rolle spielt, kann nützlich sein, weil wir dann auch gezielte Änderungen unseres Verhaltens in Betracht ziehen werden. Als Erwachsener ist es gewiss das Beste, die weitere Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen, frisch und selbstbewusst, offenherzig und lernbereit, über alles Wichtige gut informiert. Genau das kennzeichnet einen mündigen Bürger!

      Im Zusammenspiel von unbewusst ablaufendem Karma und selbst gewonnener Macht ist der Erfolg am größten. Es wäre doch schade, wenn schlechtes Karma durch etwas so leicht Vermeidbares wie Ignoranz und Bequemlichkeit angehäuft wird. Außerdem ist es ohnehin eines aufgeklärten Menschen nicht würdig, sich durch Medien, Politiker oder das übliche Geschwätz der Leute manipulieren zu lassen. Einfach nur dem gewohnten Trott zu folgen, ist definitiv gefährlich, denn damit kann man das eigene Potenzial kaum positiv zur Geltung bringen und letztlich den Sinn des Lebens nur sehr schlecht erfüllen. Es geht doch grundsätzlich darum, geistig und seelisch voran zu kommen, nicht Reichtümer anzuhäufen oder bloß zu überleben!

      Wenn wir uns schlecht benehmen, womöglich fortgesetzt und immer wieder nach ähnlichem Muster, droht uns zu einem späteren Zeitpunkt eine negative Rückwirkung. Sie entspricht der gesetzten Ursache in Qualität und Energie gemäß der Formel „Aktion = Reaktion“, sofern wir nicht bewusst gegensteuern und rechtzeitig! Natürlich muss uns nicht genau dasselbe geschehen, was wir selbst gemacht haben, aber es kann etwas Vergleichbares sein. Jedenfalls ist die Rückwirkung sicher und im Fall des negativen Karmas wird sie uns keineswegs Freude bereiten.

      Negatives oder schlechtes Karma, das nach Maßgabe eines Naturgesetztes auf uns kommt, ist nicht leicht zu akzeptieren. Das Prinzip wird bei selbstgerechten Menschen auf Ablehnung stoßen. Dabei ist es der unverzichtbare Kern in den Erziehungsbemühungen des Lebens. Sogar viele eingefleischte Esoteriker sehen darin ihr mühsam angeeignetes Heile-Welt-Klischee bedroht. Aber Karma hat nun einmal auch diesen unerfreulichen Aspekt.

      Im Karma-Prinzip steckt schon eine ziemlich harte Drohung, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Nur leider tun die allermeisten genau das. Ein sträflicher Leichtsinn, um nicht zu sagen, eine ausgemachte Dummheit. Und wenn diesen uninformierten, unsensiblen Menschen tatsächlich etwas Schlimmes widerfährt, zum Beispiel ein schwerer Verkehrsunfall oder eine sehr lästige, vielleicht sogar lebensbedrohende Krankheit, dann wird in der Regel kaum an die wahre Ursache gedacht, nämlich das weitgehend eigene Verschulden, sondern der berühmte Zufall ins Feld geführt. Sehr beliebt ist auch die Ausrede, andere Menschen seien schuld an der Situation und nur die.

      Wer dagegen von der Sinnhaftigkeit des Lebens in allen seinen Beziehungen überzeugt und so klug ist, das Karma-Prinzip als reale Größe aufzufassen, steht viel günstiger da als das Heer der Unwissenden. Denn er wird

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