Wahre Gerechtigkeit. Ino Weber

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tatsächlich ausgeführt hat. Beispiele für karmische Rückwirkungen sind vor allem im Kapitel 9 („Gesundheit und Krankheit in neuem Licht“) und auch im Kapitel 8 („Keine Vergeltung, sondern Gnade“) ausführlich beschrieben. Da sie erklärungsbedürftig und nur im Zusammenhang verständlich sind, konzentrieren wir uns hier lieber auf bestimmte Vorüberlegungen.

      Obige Definition spricht von Handlungen. Hier ist der Begriff jedoch anders als üblich zu verstehen. Es geht nämlich überhaupt nicht nur darum, was man real macht. Zum Beispiel ist ja auch eine Unterlassung eigentlich bereits eine „Handlung“, also eine Entscheidung mit echten Konsequenzen. Für den Menschen sind nicht nur seine konkreten Taten wichtig, sondern vor allem auch seine Denkungsart und die Gefühle. Das geistige Element und die seelische Verfassung sind ursächlich immer mit beteiligt, ja mehr noch, sie sind im Grunde die ersten Ursachen!

       Das Mysteriöse besser verstehen

      Die Zusammenhänge sind gar nicht so mysteriös wie sie aufgrund unserer üblichen Denkhaltung erscheinen. Wir müssen nur die gewohnte, aber arg sichtbehindernde Brille des sogenannten „Realismus“ ablegen. Der weltanschauliche Realismus ist eine Ideologie, die leider nicht die ganze Wahrheit erfasst, doch er ist nun mal eine weit verbreitete Denkgewohnheit. Auch Wissenschaftlichkeit, so wie sie meist verstanden und praktiziert wird, bürgt leider nicht unbedingt für Klugheit und Weisheit. Welche „Wahrheit“ sie zutage fördert und ob sie tatsächlich etwas taugt, ist fraglich, gerade wenn es um menschliche Belange geht.

      Man hat sich unter den Realisten und Wissenschaftlern dafür entschieden, bestimmte Vorgänge gar nicht näher zu betrachten und gewährleistet auf diese Weise, für angeblich alles eine Erklärung bereit zu haben. Solche „Erklärungen“ beinhalten allerdings ein gutes Stück Ignoranz, sie sind somit nur standardmäßige Behelfe.

      Wer sich die Ideologie des Materialismus angewöhnt hat, merkt meist gar nicht mehr, dass sie geradezu absurde Elemente enthält, die den Verstand offenherziger Denker beleidigen. Geist kann oder darf in der materialistischen Weltanschauung nicht auf Materie einwirken, man glaubt stattdessen, dass die Vorgänge ausschließlich in umgekehrter Richtung ablaufen. Obwohl das nicht unbedingt vernünftig ist, wird diese Ideologie leider von den Naturwissenschaften kraftvoll unterstützt, die meisten Wissenschaftler bevorzugen die einseitige Denkweise. Doch sie kann bereits vom Ansatz her nicht an die Wahrheit heran reichen.

      Beim Karma-Prinzip betrachten wir die Vorgänge als Ganzes, beziehen vernünftigerweise auch beide „Richtungen“ in unsere Überlegungen mit ein. Mit der Wirkung des Geistes bzw. der Seele auf die materiellen Bedingungen kann und sollte man besser immer rechnen! Dieser realistische Denkansatz erfasst den eigentlichen Kern des Karma-Prinzips.

      Uns interessieren gerade jene Vorgänge, wo nicht Objekte auf Objekte einwirken. Wir lassen uns auch nicht von der überlieferten Denkgewohnheit irritieren, wonach alle menschlichen Aktionen und Reaktionen angeblich nur dadurch entstehen, dass Objekte auf unsere Sinne und das Gehirn und über diesen Umweg letztlich auf unseren Geist einwirken. Diese Zusammenhänge streiten wir natürlich nicht ab, sondern hegen zusätzlich die folgende plausible Annahme: Geistiges und Seelisches kann auch eine direkte Wirkung auf die objektive Welt haben!

      Warum sollte unsere ganzheitliche Annahme denn eigentlich der Vernunft widersprechen, etwa weil es nur „Dinge“ wirklich geben kann oder darf? Unser schiefes Weltbild, das man uns eingetrichtert hat, ist trotz aller vermeintlich eindeutigen Erfahrungen und Fakten leider nur ein sehr nebelhaftes Konstrukt, ja eine verfälschende Schablone, ein Muster ohne Wert. Seine Verlässlichkeit und Richtigkeit sollte hinterfragt werden.

      Sobald das Denken freier wird und zum wahren Realismus findet, fällt es nicht mehr so schwer, sich mit einem neuen Gedanken anzufreunden: Karma ist ein Faktor oder eine Größe, mit der man stets rechnen muss. Beim Karma-Prinzip handelt es sich um ein besonderes Naturgesetz, das tatsächlich alle relevanten Faktoren mit einschließt, nicht nur die materiellen, sondern auch geistige und seelische.

      Nach der altindischen Philosophie besteht die herausragende Gesetzmäßigkeit in Bezug auf unser Karma darin, dass unsere guten und schlechten Taten exakt aufgezeichnet werden, was möglichweise in der Aura bzw. unserem geistig-seelischen Kraftfeld geschieht. Auf diese Weise wird wahre Gerechtigkeit gewährleistet. Es fällt also nichts einfach unter den Tisch. Für den einen mag dies Trost bedeuten, andere erfüllt es mit Schrecken. Begeisterung oder innere Auflehnung ändern jedoch nichts an den fundamentalen Naturgesetzen und den Gesetzen des menschlichen Lebens. Unsere Naturwissenschaft hat noch längst nicht alles Wichtige entdeckt. Auch sie wird umdenken müssen.

      4) Reinkarnation und Karma-Beispiele

      Jetzt machen wir einen gedanklichen Sprung, der kritischen Zeitgenossen und bekennenden Christen vielleicht die größten Probleme bereitet. Wir behaupten: Jeder Mensch bringt schon bei der Geburt ein negatives Karma-Konto ins Leben mit. Es muss also zuvor mindestens eine Existenz, genauer gesagt eine Verkörperung (Inkarnation) gegeben haben. Mit dieser Annahme oder Erkenntnis erschließt sich eine neue Welt, denn der Verstand hat nun endlich echte Erklärungen zur Verfügung. Die Situation der Menschen ist gar nicht anders zu erklären, falls Gott nicht grausame Startbedingungen gutheißt oder absichtlich schafft und nachher völlig willkürlich über die Gestorbenen bzw. das Schicksal ihrer Seelen entscheidet. Wenn man von gläubigen Christen verlangt, unerträgliche Widersprüche zu überbrücken, die letztlich Gott in schlechtem Licht erscheinen lassen, ist das gewiss keine brauchbare Alternative.

      Das ganze Drama unseres Daseins, ja der eigentliche Sinn hinter dem Prozess, den wir als Leben und Sterben bezeichnen, auch der Sinn des Leidens, wird nur unter einer Voraussetzung verstandesmäßig fassbar: Reinkarnation ist eine Realität, genau wie Karma. Einige Bibelstellen weisen sogar deutlich darauf hin!

      Generationen von Philosophen haben sich den Kopf zermartert, aber keiner hat eine bessere Erklärung für die oft schlimme und tragische, scheinbar ungerechte Situation vieler Menschen auf dieser Erde gefunden. Der Mensch in seinem gegenwärtigen Zustand ist unvollkommen und bringt das Böse in die Welt. Er hat die Freiheit dazu, sich so oder so zu verhalten. Und er muss frei sein, denn das ist erste Voraussetzung dafür, eine wahrhafte Läuterung zu erlangen.

      Wir alle haben auf dieser Erde die Möglichkeit, uns weiter zu entwickeln und dies muss der Ausgangspunkt für seriöse Überlegungen sein. Wenn es einen Gott gibt, dann möchte er den Fortschritt seiner Kinder, nicht das derzeitige Elend großer Massen. Letztlich kann der Weg nur in Richtung Vollkommenheit gehen.

      Wie wir wissen, ist eine erschreckend große Mehrheit der Weltbevölkerung arg benachteiligt und das liegt selbstverständlich nicht nur an den Genen, es hat auch nicht ausschließlich materielle Ursachen. Der wahre Grund für die krassen Unterschiede und das weit verbreitete Elend besteht vor allem darin, dass unser persönliches Karma-Konto von Geburt an belastet ist. Den Menschen als wesenhaft böse aufzufassen, kann dagegen keine zufriedenstellende Erklärung sein. Dass Gott die Grausamkeiten wünsche oder gar erzeuge und obendrein eine so mangelhafte, bösartige Menschheit geschaffen habe, natürlich ebenfalls nicht.

      Wäre die Ungleichheit der Menschen, zum Beispiel die gesamte Lebenssituation, in die sie hineingeboren werden, rein zufälliger Natur, so würde die blanke Ungerechtigkeit auf der Welt „regieren“. Wenn wir aber nicht gewillt sind, an den Zufall als weltregierende Macht, an völlig blinde Ungerechtigkeit oder gar an einen bösen Gott zu glauben, dann ist es logisch fast zwingend, eine Vorexistenz der Seele anzunehmen.

      Energie geht nicht verloren, wie ein physikalisches Grundgesetz besagt. Die Seele ist eine besondere Energie, die sich ihrer Existenz und Wirkungsweise bewusst werden kann. Wer bereits die Existenz der Seele abstreitet, braucht

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