Psychologische Astrologie - Ausbildung Band 10: Partnerschaftsanalyse. Beate Helm
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Zuletzt gilt für beide: die Bereitschaft entwickeln, sich der innewohnenden so genannten finsteren Kräfte und Energien innerhalb der Beziehung zu öffnen, ihnen Platz einzuräumen und die damit aufsteigende Intensität und Leidenschaft fernab jeder Kontrolle und Wertung zuzulassen, sich hineinzubewegen in eine Verbindung, die tiefgehende Wandlungen, die Tod und Wiedergeburt ermöglicht und fordert.
Dies waren typische Rollenverteilungen, die sich unbewusst abspielen und die mit Hilfe der Astrologie leicht durchschaut und beliebig modifiziert und/oder weiterentwickelt werden können. Jeder trägt beide Versionen in sich, falls er die entsprechende Konstellation in seinem Geburtshoroskop aufweist. Für welche Seite er sich entscheidet, ist letztendlich nicht so wichtig, da er ohnehin beide Rollen als zu ihm gehörig betrachten und integrieren muss.
Das astrologische Liebespaar
Im Folgenden findet eine Aufteilung statt, die ich nur aus Übersichtsgründen aufführe. Eigentlich liegt sie mir sehr fern, da sie wie keine andere zur Projektion und vor allem zur Außensuche anregt. Die Betrachtungsweise, dass die Frau Mond und Venus repräsentiert und in der Beziehung hauptsächlich einbringt, während sich der werte Gatte nach alter Väters Sitte für Mars und Sonne bzw. Saturn zuständig zu fühlen hat, ist bekanntermaßen Schnee von gestern.
Der Mensch ist erst dann vollständig in sich vereint, wenn er solche Aufteilungen gar nicht mehr erwähnt. Daher bitte ich darum, die Einzelbeschreibungen des Mannes wie auch der Frau im Horoskop natürlich als im Menschen vereint vorkommend zu betrachten, d.h. dass jeder beide Seiten gleichermaßen zu entwickeln und in sein gesamtes Leben einzubringen hat.
Die Sache mit dem äußeren Suchbild (die Frau: welcher Mann hat wie ich einen Mars in der Waage im 6. Haus und bringt ihn als Ergänzung in die Partnerschaft ein?, oder der Mann: welche Frau hat wie ich eine Wassermann-Venus im 9. Haus und kann mir ergänzend damit dienen?) trägt nicht zur persönlichen Weiterentwicklung bei und es liegt mir fern, damit zu arbeiten. Wie Sie damit umgehen, ist natürlich Ihre Entscheidung.
Natürlich ist es so, dass sich zwei Mars in einem Wasserzeichen im Bett eher näher kommen als beispielsweise ein Luft- und ein Wasser-Mars. Doch sollte dies völlig außen vor gelassen werden. Jeder hat seine Konstellationen und diese werden gleichberechtigt umgesetzt. Der Rest kommt als Spiegel früher von außen, als einem oft lieb ist.
Die Beschreibungen des Mannes und der Frau sind daher nicht als neues Suchspiel zu verstehen ("was hast du denn für einen Mars?" .... " Was, dann kommst du für mich aber nicht in Frage." anstatt: ich habe diesen Menschen als eventuellen Partner anvisiert. Warum?!), sondern als Information über die zwei gegengeschlechtlichen Seelenanteile in jedem von uns.
Der Mann im Horoskop
Für den Mann im Menschen stehen astrologisch drei Komponenten zur Verfügung:
1. Mars
- der klassische Liebhaber, der eher jugendliche Teil der Männlichkeit im Inneren des Menschen. Er symbolisiert Dynamik, Sports- und Kampfgeist sowie die Triebkraft.
(Zur Erfassung des Marstypus ist stets die gesamte Marsanalyse zu betrachten.)
2. Sonne
Die zweite Instanz der Männlichkeit stellt im Horoskop die Sonne dar. Sie symbolisiert die kreative, schöpferische, zeugungsfähige und -willige Männlichkeit und zudem in zweiter Ordnung die Sexualität als ein Kanal des Lebenstriebes. Ihre Position im Horoskop beschreibt die kreative Grundkraft, Vitalität und Lebendigkeit des Menschen. Sie zeigt, wie der Mensch sich aktiv schöpferisch fortpflanzt, gleichgültig ob nun klassisch durch Kinder oder durch andere Werke und Unternehmungen, die er schafft und betreibt. Sie symbolisiert das Vaterbild im Sinne von Erzeuger, Herzenswärme und spielerischer, erzieherischer Führung.
3. Saturn
Die dritte wesentliche männliche Instanz stellt Saturn dar. Er steht für die ordnende, Struktur und Halt gebende Kraft (im Gegensatz zur emotionalen Versorgung durch Mond/Mütterlichkeit). Er symbolisiert die väterliche Männlichkeit im Horoskop, im Sinne der ordnenden Hand, auf die man sich verlassen kann, die die Verantwortung übernimmt, die aber auch Disziplin und Erwachsenwerden fordert.
Die Frau im Horoskop
Die klassische Frau im Horoskop (Erweiterung durch Lilith und Asteroiden in Band 11) wird dargestellt durch Mond und Venus.
1. Mond
Die Mondanalyse zeigt auf, wie die gefühlsmäßig versorgende Mütterlichkeit sich selbst und anderen gegenüber von Mann und Frau beschaffen ist.
2. Venus
Der zweite elementare Faktor, um die Frau im Horoskop zu definieren, stellt die Venusposition, besser gesagt die (Waage)Venusanalyse dar.
Sie beschreibt genau, auf welche Art und Weise Mann und Frau ihre Weiblichkeit, ihre Art der weiblichen (entgegenkommenden, versöhnlichen) Geliebten (im Gegensatz zum triebhaften, selbstbezogenen Mars-Geliebten) entfalten und ausdrücken können. Sie beschreibt ebenso, als ein Hauptpunkt für die Partnerschaftsanalyse, welche Art der Beziehungsform der jeweiligen Persönlichkeit entspricht.
Während Sonne (Saturn) und Mond das klassische Elternpaar in der Astrologie abgeben, im Inneren des Menschen und in seinem fürsorglichen Verhalten nach außen und damit auch gegenüber dem Partner, vereinen sich Venus und Mars zum astrologischen Liebespaar in seinem Wesen.
Mond und Venus werden im nächsten Band noch durch Lilith und die Asteroiden ergänzt bzw. erweitert.
Die anderen Mitspieler
Bei der Partnerschaftsanalyse ist es wesentlich, sich nicht nur auf Venus und Mars sowie Mond und Sonne/Saturn zu versteifen, sondern den anderen Grundenergien denselben Raum, dieselbe Bedeutung zuzumessen.
Auch wenn es sexuell und emotional klappt, können Kommunikationsschwierigkeiten, ein Mangel an Austausch oder häufige verbale Missverständnisse die Partnerschaft schwer belasten. Auch die Art, mit Geld umzugehen und die Art des Genießens (Stier-Venus) stellen wichtige Faktoren innerhalb einer Verbindung dar. Dasselbe gilt für die individuelle Art, Glück und Erfüllung zu finden oder seinen Bereich, in dem ein hohes Maß an Unabhängigkeit gewünscht wird oder man gerne anders als in der üblichen, gewöhnlichen Weise leben möchte.
Man sollte sich angewöhnen, auch hier mit Gleichberechtigung zwischen den 12 Lebensgebieten umzugehen und nicht Mars und Venus weit über die anderen hinauszuheben. Im Alltag einer Beziehung sind alle 12 Bereiche genauso in ihrer aktiv und bewusst entwickelten Form vonnöten wie sonst auch.
Es ist althergekommen, immer weiter den gegengeschlechtlichen