Psychologische Astrologie - Ausbildung Band 10: Partnerschaftsanalyse. Beate Helm
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3. Eigener Zwillinge-Merkur
Eigene Meinung, eigenes Gesprächsverhalten, eigene Kommunikationspartner.
4. Eigener Mond
Arbeit an der Heilung des inneren Kindes, d.h. der Fähigkeit zur emotionalen Selbstversorgung; eigenes Bild von Familie und Wohnbedürfnissen.
5. Eigene Sonne
Selbsterkenntnis und Entfaltung seiner einmaligen, besonderen Qualitäten; Aufbau des entsprechenden Selbstbewusstseins, von schöpferischer, herzlicher Väterlichkeit, von dem Bewusstsein über seine Wünsche beim Sexakt, ggf. von einem eigenem Unternehmen.
6. Eigener Jungfrau-Merkur
Eigene Art des Arbeitens und Analysierens, persönliche Form des Gesundheitsbewusstseins und der Art der inneren und äußeren Reinigung, der Verwertung und Verarbeitung der Lebensumstände, des perfekten Gewahrseins in jedem Moment.
7. Eigene Waage-Venus
Eigene Beziehungsform, eigener Geschmack, Stil und Schönheitssinn.
8. Eigener Pluto
Bereitwillige Entfachung seiner Intensität und Leidenschaft, Kontrollverlust; Aufbau von Macht und Wirkung durch Wiederverbindung mit seinen abgespaltenen Wesensanteilen; Bereitschaft zu Tod und Wiedergeburt durch tiefe Wandlungen. Seine Form der Transformationsarbeit.
9. Eigener Jupiter
Eigenes Religionsverständnis und Weltbild; eigener Grad an Bildung und Bewusstheit.
10. Eigener Saturn
Eigene Berufung gefunden und umgesetzt, eigene Lebensziele, sich selbst Gesetz und Autorität sein, eigene Lebensordnung und -struktur, eigenes Rückgrat.
11. Eigener Uranus
Sich Freiheit und Abstand gewähren; Ausbruch selbst gestalten, Abwechslung selbst herstellen; eigene Freunde.
12. Eigener Neptun
Sein Anderssein, seine Träume und Sehnsüchte konkretisieren und Wirklichkeit werden lassen; All-ein-sein.
Diese Auflistung mutet beziehungsmäßig sehr spartanisch, unromantisch, ja fast schon gestreng an. Doch zeigen meine reichhaltigen Erfahrungen in Einzel- wie auch Partnerberatungen, dass das Maß an Zufriedenheit und Intensität (beider Art) in einer Beziehung mit dem Maß an Eigenständigkeit proportional ansteigt.
Das tiefe innere Erkennen baut zudem Misstrauen und Angst gegenüber sich und anderen ab, was zu einer echten Öffnung führt, zur Fähigkeit, eigenständig und hingebungsvoll, aktiv und empfänglich, selbstverantwortlich und doch auch voller Gefühl und Empfindsamkeit zu sein.
Die gesunde, reiche innere Basis spiegelt sich in einer entsprechenden äußeren Beziehung wieder, was nicht dauernd eitel Sonnenschein heißt, sondern dass zunehmende innere Ganzheit (in ständiger Wandlung und Weiterentwicklung) ihr äußeres Ebenbild findet. Doch darauf sollte gar keine extra Energie und Aufmerksamkeit verwendet werden. Der Spiegel kommt immer automatisch. Was jeder nur tun kann ist, dessen Aussehen aufgrund seiner Innenarbeit bewusst mitzubestimmen.
Ich betone deshalb die Eigenständigkeit im Partnerschaftskapitel so stark, weil anderweitig meist zu wenig Gewicht darauf gelegt wird. In den meisten Astrologiebüchern heißt beispielsweise Venus/Saturn leider immer noch: man selbst oder der gemeine Partner ist gefühlskalt und man erfährt nur Leid und Schwierigkeiten. Dass man Möglichkeiten hat, dieses reiche Potential auch anders zu verwirklichen, wird nicht erfasst. --
Trotz all dieser Arbeit an sich selbst muss jedoch auch hier ein Gleichgewicht, ein Ausgleich stattfinden zwischen Geben und Nehmen, zwischen Phasen der Offenheit und denen der Autarkie. Zur Echtheit des Menschen gehören nicht nur seine Fähigkeit zu eigenständiger Lebensweise, sondern auch das Zeigen all seiner Gefühle, also auch die der Bedürftigkeit, des Wunsches, gehalten zu werden, der Wutentbranntheit und Eifersucht, des Dranges, den Partner gnadenlos besitzen zu wollen genauso wie dass man ihn an die Wand klatschen und am liebsten eine Woche nicht mehr zu Gesicht bekommen möchte.
Der Mensch möge erwachsen werden, aber er ist kein geschlossenes System. Er wird (hoffentlich) nie den Zustand einer Edelgasschale, die keine Reaktionen mehr eingeht, da sie vollkommen mit Elektronen besetzt ist (wir erinnern uns wage an den Chemieunterricht) erreichen können, sondern auch wie ein Alkalimetall höchst reaktionsfähig durch die Gegend pupfern oder voll sehnsuchtsvoller Empfänglichkeit, einem Halogen gleich, auf das noch fehlende Elektron von außen warten, sonst findet nur noch Selbstisolation und keine Begegnung, keine Interaktion, kein Leben mehr statt.
Eine weitere Vision stellt das Sich-Anheimgeben an eine größere Einheit, die einem durchflutet und mit Fülle versorgt (ob man sich dessen bewusst ist oder nicht), und das daraus erwachsende Bedürfnis, diese Fülle an bedingungsloser Liebe ganz selbstverständlich zu teilen, sowohl in einer klassischen Partnerschaft als auch gegenüber jedem anderen Menschen, jedem anderen Wesen auf dieser Erde. Es findet eine innere und auch nach außen tretende Kehrtwende statt von Forderung zu Dankbarkeit, von Haben wollen zu ganz natürlichem Geben und später vom Geben wollen zu einem Fließen in dieser Herzensenergie in jedem Moment des Lebens, unabhängig davon, ob eine andere Person, ein(e) Geliebte(r) da ist oder nicht.
Diese Veränderung kann jedoch nie durch rein geistige Überlegung herbeigeführt werden. Sie ist einfach Resultat der Öffnung für die endlose göttliche Liebe, die schon immer da war und nur darauf gewartet hat, endlich von uns wahr- und entgegengenommen zu werden.
Weitere wesentliche Punkte in der Partnerschaft, die auch nur Folge der Eigenentwicklung sein können, sind Achtung und Würdigung. Je mehr ich mich selbst achte, mir meiner Würde bewusst bin und sie in jeder Situation bewahre oder zumindest schnell wieder herstellen kann, umso mehr kann ich dem Partner authentisch Achtung entgegen bringen. Und Selbstachtung und damit gegenseitige Achtung machen sehr viele Spielchen und Quälereien in Beziehungen unmöglich.
Und noch ein Hinweis aus der Partner-Psychologie: Zu vermeiden sind die 4 apokalyptischen Reiter im Beziehungsgeschehen:
1 Du-Sätze
2 Das, was Du-Sätzen meist folgt, nämlich Abwertungen, Anschuldigungen, Vorwürfe etc.
3 Die Reaktion darauf: Entschuldigungen und Rechtfertigungen
4 Der innere Rückzug (und bald darauf sicher die innere Kündigung, der irgendwann die äußere folgen wird).
Es ist deshalb beim Ausdruck seines Befindens und seiner Wünsche darauf zu achten, vor diesen Aussagen sämtliche Du-Sätze in Ich-Sätze umzuwandeln, z.B. statt: Du bist nie da, eher: Ich wünsche mir, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen.
Dadurch bleibt man energetisch bei sich selbst, was immer stärkt, drückt klar seine Bedürfnisse aus, und lässt dem anderen noch die Luft und Möglichkeit, ja oder nein zu sagen (siehe