Reisen für Nichtirdische. Axel Schade

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Reisen für Nichtirdische - Axel Schade

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      Ufologen glauben, Hauptschullehrer wissen

      Auf der Erde gibt es Menschen, die an die Existenz außerirdischer Lebensformen glauben. Dazu gehören in erster Linie UFO Forscher und Hauptschullehrer.

      UFO Forscher glauben, das Erscheinungen, denen sie nachgehen, außerirdischen Ursprungs sind. Hauptschullehrer hingegen wissen, dass die Erschienenen, denen sie täglich gegenüberstehen, außerirdischen Ursprungs sind! Und zwar vom Planeten HONK. Glauben und Wissen machen den Unterschied zwischen UFO Forscher und Hauptschullehrer aus. Glauben und Wissen machen auch den Unterschied zwischen Honk und Hauptschullehrer aus. Mensch, da haben wir wieder was gelernt!

      Fremdes, Unbekanntes, hat die Menschen von jeher fasziniert. Schon der olle Willi Shakespeare legte seinem Hamlet gleich im ersten Akt den Satz in den Mund:

      „Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, Horazio, als in unserer Philosophie geträumt werden.“

      Und wie recht der alte Schriftsetzer damit hatte! Denn was viele bereits vermuteten und von dem nicht wenige fest überzeugt sind, ist die Tatsache:

      Es gibt eine Parallelwelt der Erde, die Terra genannt wird

      Terra ist keine Kugel wie die Erde, sondern eine einem Suppenteller ähnelnde riesige Scheibe, die ein wenig schief ist. Das macht aber nichts. Sie ist rechtsdrehend. Das Tempo ähnelt dem einer früheren irdischen Langspiel - Schallplatte. Terranische Flüsse fließen, je nach Ort und Lage, während des Tagesverlaufs im Kreis oder mal Links, mal Rechts herum. Dadurch, als auch durch die ortsbedingte Vegetation, sowie geologische Bedingungen, kommt es zu interessanten unterschiedlichen Geschmacksrichtungen der Gewässer, von Waldmeister bis Leberwurst. Terra ist nur einseitig bewohnt. Man kann vom Rand runterfallen. Da muss man sich aber schon sehr doof anstellen. Terraner sind Menschen, allerdings den irdischen Menschen in ihrer gesamten Entwicklung um Jahrtausende voraus. Terraner sind gesellig und gemütlich, sie lachen gerne und hassen Spazieren gehen. Alle Terraner sprechen (blubbern) die gleiche Sprache. Politik und Staaten haben sie abgeschafft, sie leben grenzenlos. Statt einer Regierung haben sie das terranische Betriebssystem, das einst von Oberbürger Schluppo dem Geknickten installiert wurde. Im weiteren Verlauf dieser Geschichte kommen wir noch einmal genauer darauf zurück. Das Betriebssystem wird vom Oberbürger in Gang gehalten. Der wohnt 9 Jahre im volkseigenen Oberstübchen. Alle 9 Jahre wird der Oberbürger ausgetauscht. Der Oberbürger muss dem Volk guttun und seine vornehmste Aufgabe ist es, etwas zum Wohl des Volkes beizutragen. Trotz der Abschaffung von Ländern und Grenzen hat Terra eine Armee. Sie wird "Proforma" genannt und dient eigentlich nur der Leibesertüchtigung. In Wahrheit ist es nur ein Turnverein, aber das traut sich keiner den Offizieren zu sagen. Es sind halt welche darunter, die gerne Uniform tragen und es lieben, sich im Matsch zu wälzen. Deren Gefühle muß man ja auch respektieren. Terraner reisen gerne zwischen den Parallelwelten Terra und Erde hin und her. Dies geschieht in unsichtbaren geräuschlosen Fluggeräten, den FLUGS – Raumgleitern. Die Technologie ist hoch entwickelt, umweltfreundlich und sicher. Eigentlich können nur Pannen zur Enttarnung führen. Leider häufen sich derartige Missgeschicke seit einiger Zeit, was zu Verdruss in der Tourismusbranche führt. Davon handelt dieser Bericht unter anderem.

      Der Erdenmensch hat von alldem keine Ahnung! Er hat den Weg von der Erde nach Terra bisher nicht gefunden. Darum ist es einem Zufall zu verdanken, dass eine sowjetische Rakete sich verflog und durch ein Loch im All stürzte und dadurch nach Terra gelangte. An Bord der Rakete befand sich ein kommunistisches Tier, das es auf Terra zu großen Ehren brachte. Sein Name war Kackda Janethin.

      Der Sowjet Frosch

      Auf der Erde ist dieser Vorfall während des Kalten Krieges, trotz westlicher Spionage, dank der sowjetischen Verschleierung, unbekannt geblieben. In Russland war der Flug ins All selbstverständlich Streng geheim, auf Russisch: Sovershenno Sekretno! Es wurde nie von den Russkis publiziert, dass sie bereits laaaaange vor dem imperialistischen Klassenfeind USA eine Rakete ins All geschossen hatten. Und sogar bemannt! Na ja, fast. Eher befroscht. Immerhin! Abgefeuert mittels eines weiter entwickelten Katjuscha - Raketenwerfers und der Hilfe einiger deutscher Ingenieure, die nach 1945 als Kriegsbeute in die Sowjetunion kamen. Weil die Parteibonzen im Glauben waren, dass die ganze Aktion 1956 volle Lotte in die sowjetische Pluderhose ging, wurde lieber nichts darüber verlautbart. Damit das auch so bliebe, wurden alle Beteiligten durch „Argumente“ überzeugt, im Sinne der Solidarität, besser die Schnauze zu halten. Sonst käme Nikita Chruschtschow persönlich vorbei und würde sie mit einem Schuh verdreschen. Solche Drohungen zogen natürlich und darum wurde nichts von der Sache bekannt. In Wahrheit hüpfte der Sowjetfrosch rein zufällig durch ein Schlupfloch ins parallele Universum und dort direkt in die Arme von Koko Lores, die an diesem schönen Vormittag Dienst an der Pforte hatte. Der Frosch lebte noch einige glückliche Jahre auf Terra und wurde nach seinem Ableben in Ehren beerdigt. Um an ihn zu erinnern benannte man die „Kackda Janethin Unität“ nach ihm. Der Sowjet Frosch entdeckte rein zufällig, wie man von der Erde in die Parallelwelt TERRA gelangt. Zum Glück hat er es niemandem auf der Erde berichten können. Somit blieben die Besuche zwischen Terra und Erde, bis zum heutigen Tage, einseitiger Natur.

      Die Erde, Forschungs- und Vergnügungsplanet für Terraner

      Tatsächlich steht die Erde unter ständiger Beobachtung und wird häufig besucht. Die Nichtirdischen kommen und gehen wann immer und wie sie wollen. Einige Berufs - Komiker unter Ihnen bleiben gern mal für länger. Sie tragen fantasievoll per Live Schaltung ins laufende Terra TV Programm zur Unterhaltung Ihres Publikums bei. Dabei gehen die Scherze selbstverständlich zu Lasten der Erdlinge, deren Naivität zur allgemeinen Erheiterung vorgeführt wird. Zum Beispiel dadurch, dass jemand über Wasser läuft. Oder das sich einer im Gebüsch versteckt und ahnungslos Vorbeikommende anquatscht. Manchmal sogar mit Feuersbrunst. Vor langer Zeit wurden die irdischen Trottel mit Aufgaben versorgt und mussten bisweilen sauschwere beschriftete Steintafeln von einem Berg ins Tal schleppen. Das Ganze auf Sandalen! Mit dem ganzen Unfug hatte einer angefangen, an dessen Namen sich heute keiner mehr erinnert. Man weiß nur noch, dass er sich als Kriechtier verkleidet hatte und in einem Garten einem Mädel eine Frucht aufdrängte. Und!!! Was man noch sicher weiß: Es war definitiv kein Apfel, wie von gewissen Kreisen auf der Erde gerne behauptet wird. In den folgenden Jahren gab es viel zu lachen. Manch ein Schelm war unter den Besuchern. Da wurde Wasser in Wein verwandelt und die Anwesenden hemmungslos unter Alkohol gesetzt, Frauen wurden in Salzstangen verwandelt und derlei mehr. Ein gewisser Charly Darwin sollte nicht unerwähnt bleiben, da er zu enormer Erheiterung beitrug, indem er den Erdbewohnern weismachte, sie stammten von stark behaarten Primaten ab, die sich gerne in Bäumen aufhielten und von gelben krummen Obststangen ernährten. Köstlich. Die glauben das wirklich bis heute!

      Auf dem Deich

      Da standen sie auf dem Deich in Ostfriesland. Victor Bur war inzwischen zur Gruppe gestoßen und zeigte den Mitreisenden seine von grauem, zähen, seltsam muffelnden Schleim bedeckten Füße. „Ich war da nur ganz kurz drin! Ich schwöre!“, schwor er den staunenden Mitreisenden und zeigte Richtung Nordsee. „Da ist gar kein Wasser drin!“, empörte er sich. „Ist das ein Grund zur Beschwerde? So ein Reiseminderungsgrund oder wie das heißt?“ „Du hast vielleicht Sorgen!!!“, sagte Lotte Rie und schüttelte den Kopf über Victor´s Frage. „Ich habe mein Notizbuch verloren.“, murmelte Heide Witzka. „Hat einer mein Notizbuch gesehen?“ Sie durchstöberte ihre Handtasche und anschließend ihre Jacken- und Hosentaschen. „Wer hat denn heutzutage noch ein Notizbuch?“, wunderte sich Christel und schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich bin eben nostalgisch und schreibe mir gerne was auf, damit ich

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