Sie sind durchschaut, Mr. Bond!. Martin Cordemann
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Und dann kam… Craig. Und ein neuer Felix Leiter. Jeffrey Wright übernimmt die Rolle und darf sogar für „Ein Quantum Trost“ zurückkehren – keine Premiere für einen Leiter Darsteller, aber immerhin äußerst selten. Was die Zukunft von Leiter und Bond angeht… nun, wir werden sehen.
Im Schauspiel Ihrer Majestät
Die Bond Darsteller
Irgendwie scheint es unumgänglich, auch kurz auf die Darsteller des bekanntesten aller Geheimagenten einzugehen. Also widmen wir ihnen ein kleines Kapitel, nur um zu zeigen, dass wir sie nicht vergessen haben und dass wir ihre Arbeit sehr schätzen.
Sean Connery
Der erste aller Bonds… war streng genommen
Barry Nelson
Wir kennen ihn aus Filmen wie Stanley Kubricks „Shining“ und… das dürfte es auch so ziemlich gewesen sein, oder? Was lässt sich groß über ihn sagen, als… dass er in „Shining“ von Joachim Kerzel synchronisiert wurde, der später die Stimme von Jack Nicholson werden würde, welcher wiederum in diesem Film von Jörg Pleva gesprochen wurde, weil der deutsche Synchronregisseur bei Kubricks „Uhrwerk Orange“ ihn für Malcolm McDowell besetzt hatte und das ziemlich super war und er ihn deswegen auch noch für „Barry Lyndon“ holte… aber das hat mit Bond nicht so irrsinnig viel (gar nichts!) zu tun. Nun, Nelson spielte James „Jimmy“ Bond in der 50er Jahre Fernsehversion von „Casino Royale“ und war zu sehen in „Airport“, „Kampfstern Galactica“, „Love Boat“ und, das wird Sie überraschen, „Shining“. Aber kommen wir zurück zum ersten „wahren“ James Bond…
Sean Connery
Connery ist auch bekannt unter dem Namen „Thomas Connery“, aber nicht besonders. Sein Sohn heißt Jason Connery und trat in mehrfacher Hinsicht in die Schuhe seines Vaters. U.a. spielte er nämlich in zwei späteren „Harry Palmer“-TV-Filmen an der Seite von Michael Caine. Womit er nicht nur, wie sein Vater, in zwei Filmen mit Caine auftrat, sondern auch in der Agentenreihe, die damals als „intellektuelles Gegenstück“ zu Bond angedacht war und es auf drei Filme mit Caine in der Hauptrolle brachte. Darüber hinaus spielte Jason auch Robin Hood, was ihn ebenfalls näher an seinen Vater heranbringt. Denn Sean Connery gibt sich in drei Filmen die Ehre, in denen auch Robin Hood auftaucht. In „Robin und Marian“ spielt er ihn selbst, in „Time Bandits“ ist es John Cleese, während er Agamemnon darstellt, in „Robin Hood – König der Diebe“ dann spielt er Richard Löwenherz, während Kevin Costner Robin ist.
Bei einem seiner ersten Filmauftritte, nämlich als Schweißer in „Zwölf Sekunden bis zur Ewigkeit“, muss man schon sehr aufpassen, sonst kann es sein, dass man ihn verpasst – oder schlicht nicht erkennt. Bevor es mit Bond losging, tritt er noch in dem Kriegsfilm „Der längste Tag“ auf, in dem… fast jeder Schauspieler der damaligen Zeit zu finden ist. Eine größere Rolle in einem Kriegsepos hat er dann später in „Die Brücke von Arnheim“, wo wiederum auch jeder mitspielt, der zu jener Zeit Rang und Namen hatte, inklusive Michael Caine, der dann auch in „Der Mann, der König sein wollte“ an seiner Seite zu sehen ist. Connery ist mit dabei, in, wie ich finde, Hitchcocks schlicht langweiligem „Marnie“, er spielt an der Seite des späteren Bond-Gegners Christopher Walken in „Der Anderson-Clan“, ist Verdächtiger in „Mord im Orient-Express“ und begeht mit Donald Sutherland zusammen den „großen Eisenbahnraub“. Einer meiner Lieblingsfilme mit ihm ist jedoch die weit ihrer Zeit voraus seiende böse Satire „Flammen am Horizont“. In „Highlander“ spielt der Schotte einen spanischen Ägypter, während der Franzose einen Schotten spielt und der Amerikaner einen Russen – und trotzdem ist es ein netter Film. Sein Comeback dürfte er aber als ermittelnder Mönch in „Der Name der Rose“ und als grimmiger Ire in „The Untouchables – Die Unbestechlichen“ gehabt haben, für den er, wenn ich nicht irre, auch einen Oscar bekam. Herrlich ironisch wird er dann als Vater des Abenteurers und Grabräubers Indy in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ – was doppelt ironisch ist, hatte Steven Spielberg doch nur deswegen mit den „Indiana Jones“-Filmen angefangen, weil man ihm nicht erlaubte, einen Bond-Film zu machen. Gute Leistungen bringt Connery dann auch in „Jagd auf Roter Oktober“ und „Das Rußland-Haus“, die man durchaus auch beide als Spionagefilme bezeichnen könnte. Einer der Tiefpunkte dürfte dann der zutiefst langweilige „Der erste Ritter“ sein, an den sich der zutiefst grauenvolle „The Rock“ anschloss… gefolgt von dem zutiefst furchtbaren „Mit Schirm, Charme und Melone“. Nach „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ hat sich Connery dann zurückgezogen. Er wäre eine schöne Bereicherung für „Skyfall“ gewesen… aber dazu kommen wir zu gegebener Zeit.
George Lazenby
Wir kennen ihn aus Filmen wie… okay, das ist dann ja schon fast ein zweiter Barry Nelson, so eine Art Doppelnelson. Tatsächlich war James Bond in „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ Lazenbys erste große Rolle – und mehr oder weniger auch seine einzige. Wer erinnert sich nicht noch an „Der Mann von Hongkong“ oder „Stoner“? Nein, im Ernst, wer erinnert sich noch daran? Da war er nämlich drin. Und, wie auch Donald Sutherland, in „Kentucky Fried Movie“. Er hatte einen Gastauftritt in „Hotel“ und gab sich die Ehre in „Lance – Stirb niemals jung“ – sowie in „Thunderball“, der späten Rückkehr von „Solo für O.N.K.E.L.“, in der er wohl als jemand namens „JB“ zu sehen ist. Zu seinen letzten bekannten Taten zählt seine Gastrolle in der Serie „Pretender“.
David Niven
Okay, streng genommen zähle ich den nicht zu den „echten“ Bond Darstellern – und noch strenger genommen müsste man dann auch noch Peter Sellers und wer noch alles den Namen James Bond in „Casino Royale“ aus den 60ern tragen darf, anführen, aber das erspar ich uns mal. Dennoch kurz zu Niven, seine Karriere begann bereits in den 30ern, wo er u.a. in „Blaubarts achte Frau“ an der Seite von Gary Cooper zu sehen war. An der Seite von Cary Grant sah man ihn in „Jede Frau braucht einen Engel“ und an der des späteren Bonds Roger Moore in „Des Königs Dieb“ – sowie in „Flucht nach Athena“, „Die Seewölfe kommen“ und seinem letzten Film „Der Fluch des rosaroten Panthers“. Niven reiste „In 80 Tagen um die Welt“, bewohnte „Die kleine Hütte“ und gewann die „Meisterschaft im Seitensprung“ – oder verlor sie, „Immer die verflixten Frauen“. Er sprengte „Die Kanonen von Navarone“, hatte „Ehegeheimnisse“, war „Getrennt von Tisch und Bett“, bevor er den „rosaroten Panther“ stahl. In der schönen Serie „Gauner gegen Gauner“ taucht er leider kaum auf, dafür gibt er in „Eine Leiche zum Dessert“ seine Version eines „dünnen Mannes“. In einem anderen Film ermittelt dann auch endlich der Mann, der eigentlich für die Rolle des Inspektor Clouseau vorgesehen war: Peter Ustinov in „Tod auf dem Nil“. Ein besonderer Genuss ist es, David Niven in einer deutschen Fassung zu hören, wenn er von dem großartigen, inzwischen leider auch verstorbenen Friedrich Schoenfelder gesprochen wird, der mehr Edles in der Stimme hat, als der gesamte deutsche Adel vorweisen kann. Wer mehr über David Nivens Leben erfahren möchte, kann das in seinen autobiographischen Büchern „The Moon’s a Baloon“ und „Bring on the Empty Horses“ tun.
Roger Moore
In den 70ern gab es eine neue Veränderung für Bond. Connery hatte zum zweiten Mal das Handtuch geworfen und würde