Empowerment fürs ganze Leben. Christoph Schalk

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Empowerment fürs ganze Leben - Christoph Schalk

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Gegenmaßnahmen aller Hobbygärtner auslösen. All das ist klein und dynamisch – und hat eine ungeheure Wirkung.

       Multiplikation persönlich

      Jetzt sagen Sie vielleicht: „Was hat Multiplikation mit meinem Leben zu tun? Bisher klingt das alles reichlich theoretisch.“ Keine Angst, Multiplikation ist einfach. Egal ob Sie unter Ihrer Arbeitslast stöhnen oder einen schier unlösbaren Auftrag durchführen wollen, die Lösung heißt: Entwickeln Sie eine Perspektive von Frucht in Ihrem Leben. Das kann bedeuten, dass Sie sich und Ihren ehrenamtlichen Dienst oder Ihre Arbeit als Abteilungsleiter multiplizieren wollen. Vor allem aber bedeutet es, dass Sie für sich klären, welche Frucht Sie mit Ihrem Leben bringen wollen.

      Wer lieber gar nichts tut, dem wird Multiplikation nicht helfen. Multiplikation und die Entwicklung von Lebensperspektive ist etwas für proaktive Menschen, die Ziele erreichen und etwas im Leben bewegen wollen. Allerdings auf clevere Art und Weise. Multiplikation ist leicht, weil sie sich immer im Rahmen dessen bewegt, was Sie schon kennen. Wenn Sie beispielsweise in Ihrem Verein einen Co-Trainer für die Handballjugend ausbilden wollen, müssen Sie dabei nicht in erster Linie auf Seminare vom Verband zurückgreifen, sondern ihn einfach nach und nach in Ihre Arbeit mit hineinnehmen. Und dabei müssen Sie nichts Außergewöhnliches tun. Sie lassen einfach jemanden zuschauen bei dem, was Sie sowieso machen. Wenn Sie als Abteilungsleiter einen neuen Teamleiter brauchen, können Sie ebenfalls multiplikativ vorgehen, um zum Ziel zu gelangen.

      Wenn Sie sich und Ihre Aufgabe oder Ihren ehrenamtlichen Dienst multiplizieren, werden Sie sich nie übernehmen und sich immer in einem überschaubaren Rahmen bewegen. Sie haben Mitstreiter und die Arbeit verteilt sich auf viele Schultern. Wenn Sie nach dem Prinzip der Multiplikation leben, nimmt Ihr Leistungsdruck ab. Kriterium für erfolgreiche Arbeit ist nicht mehr sichtbare Größe, die alle bewundern, sondern Menschen, die sich Ihre Werte und Aufgaben verinnerlichen, weil Sie in sie investiert haben. Das nennt man heute gerne „Empowerment“.

      Sie sehen, es geht nicht um die Auflösung von nachprüfbaren Kriterien, damit man auf dem (kleinen) Status quo verharren kann, sondern die Kriterien verändern sich. Erreichbare Teilziele stehen für den Einzelnen im Vordergrund, nicht lähmende Megaziele, die nur Leistungsdruck erzeugen. Wenn Sie nach dem Prinzip der Multiplikation leben, erreichen Sie mehr – mit weniger Aufwand.

      Wie gesagt: Wer sich das Leben leichter machen will, indem er immer weniger tut, für den ist Multiplikation möglicherweise nicht der richtige Weg. Wer aber proaktiv seine Arbeitswelt und sein persönliches Umfeld gestalten will, der kommt nicht darum herum, sich zu multiplizieren. „Don’t work harder, but smarter“, das ist das Motto der Multiplikation.

       Zum Weiterdenken

       Wo wird in Ihrem Umfeld (Beruf, Verein, Ehrenamt etc.) noch „geklotzt“? Wo kommt es vor allem auf Größe an?

       Wo sympathisieren Sie selbst mit dem Ansatz „Klotzen statt Kleckern“?

       Wie können Sie das Prinzip der Multiplikation in Ihrem persönlichen Leben nutzbringend anwenden?

       Mit Verlusten rechen

      Wenn ich über Multiplikation spreche, höre ich in Seminaren immer wieder den Einwand, dass es doch so einfach gar nicht geht. Das sei doch Schönrechnerei, da steckten idealistische Annahmen dahinter, die nie erfüllt würden.

      In einem Punkt stimme ich den Kritikern völlig zu: Nie werden wir Multiplikation auf perfekte Art und Weise erleben. Das, was rechnerisch auf dem Papier herauskommt, stimmt nie mit der Wirklichkeit überein. Wir werden immer erleben, dass die tatsächlichen Ergebnisse hinter unseren erhofften Ergebnissen zurückbleiben. Warum ist das so? Weil wir immer mit Verlusten rechnen müssen! Aber gerade deshalb arbeitet die Natur multiplikativ. Sie produziert Überfluss (und manchmal sogar Überschuss), weil von vorne herein klar ist, dass nicht alle Nachkommen überleben.

      Auch hier ist uns das Kaninchen Vorbild und Lehrmeister: Viele der Tiere sterben schon in ihrem ersten Lebensjahr oder überleben den ersten Winter nicht. Sie fallen oft Wildtieren oder wildernden Katzen und Hunden zum Opfer, verhungern oder sterben an Krankheiten. Vom Fenster meines Büros aus kann ich mehrmals im Jahr live beobachten, wie Jäger auf den Feldern vor unserem Gebäude große Treibjagden auf Kaninchen veranstalten, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Und trotzdem sind Kaninchen nicht vom Aussterben bedroht – im Gegenteil. Sie multiplizieren sich auf eine Art, die mit den Verlusten fertig wird.

      Multiplikation bedeutet deshalb, der Realität ins Auge zu sehen und mit Verlusten zu rechnen. Multiplikation bedeutet, dass wir es uns nicht leisten können, mit weniger effektiven Vorgehensweisen zu arbeiten, eben weil wir nie die idealen Ergebnisse erreichen. Multiplikation bedeutet, dass wir von Anfang an mehr wollen müssen als wir brauchen. Wir zielen auf den Überfluss, um am Ende das zu erreichen, was wir tatsächlich haben wollen. Das ist auch der entscheidende Grund, warum das Prinzip der Multiplikation unbedingt berücksichtigt werden muss, wenn wir uns Gedanken über unsere (Lebens-)Perspektive machen und überlegen, welche Frucht wir bringen wollen. Perspektive ohne multiplikative Anteile läuft Gefahr zu versanden.

      Denken Sie ganz praktisch an das Prinzip von Saat und Ernte: Man sät grundsätzlich mehr aus, als man am Ende an Pflanzen tatsächlich braucht. Man muss bei der Saat fast verschwenderisch umgehen, damit man zur Erntezeit den gewünschten Ertrag bekommt. Wer seine Ziele erreichen will, muss nicht nur multiplikativ vorgehen, sondern auch so planen, als ob er Überfluss anstrebt. Genau das ist die Perspektive, die wir brauchen.

      Wenn Sie also im Handballverein nach einem Co-Trainer suchen, dann bilden Sie doch gleich zwei oder drei gleichzeitig aus. Wenn einer dann wegzieht und der nächste Terminengpässe hat, bleibt Ihnen auf alle Fälle einer. Und von dem, der weggezogen ist, profitiert ein anderer Verein.

      Wenn Sie Ihr berufliches Wissen multiplizieren wollen, weihen Sie doch gleich zwei Kollegen in ein Aufgabengebiet ein. Am Ende übertragen Sie es dann dem Kollegen, der mehr Spaß daran oder mehr Kapazitäten hat.

      Multiplikation scheitert leider oft an unserer inneren Haltung. Ausbildungsprozesse und Mentoring bedeuten Verzicht, das Aufgeben von Bequemlichkeiten, Mühe und Investition in andere – und das manchmal auch noch bei möglichen Verlusten. Wir müssen einen Preis dafür zahlen, wenn wir uns multiplizieren und Frucht sehen wollen.

      Aber wir sollten uns nicht täuschen: Auch Nicht-Veränderung kostet ihren Preis. Versuchen Sie einmal, ein Boot in einem Gewässer über längere Zeit am selben Ort zu halten. Ohne Anstrengung und Gegensteuern ist das selbst auf einem stillen See kaum möglich. Wind und Strömung wirken stets auf das Boot ein und verändern die Position, wenn Sie nichts tun.

      Wir haben also drei Möglichkeiten:

      1 Wer nichts tut, wird von den Kräften um ihn herum verändert, und muss den Preis zahlen, dass er auf das Ergebnis der Veränderung keinen Einfluss hat. Er wird gelebt.

      2 Wer nichts verändern und alles exakt gleich halten will, muss den Preis zahlen, mit hohem Kraftaufwand gegen die Einflüsse der Umwelt kämpfen zu müssen.

      3 Wir bezahlen bewusst den Preis, den Veränderung bzw. Multiplikation kostet, aber wir legen das Ziel der Reise bewusst fest. Und wir nutzen außerdem das Prinzip Energieumwandlung (mit dem wir uns später noch ausführlich beschäftigen werden), um uns mit möglichst geringer Steuerenergie die Kräfte der Umwelt zunutze zu machen.

       Werte-Check

      Überprüfen Sie doch einmal Ihre innere Haltung und

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