Biene und der Außerirdische. Wolf- Dieter Erlbeck

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Biene und der Außerirdische - Wolf- Dieter Erlbeck

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      „Ich glaube zukünftig vorsichtiger vorgehen zu müssen. Um ein Haar hätte mich heute ein so genannter Aufklärer entdeckt. Ich konnte jedoch entkommen indem ich kurzfristig meine Atmosphäre ausschaltete.“

      „Was ist die Atmosphäre?“

      „Nun, damit du hier leben und atmen kannst benötigst du Atmosphäre, die Erdatmosphäre. Wir auf unserem Stern haben auch so eine Atmosphäre, die aber unterschiedlich von eurer ist. Ich benötige sie in meinem Miniraumschiff, das sich dir als Ballon darstellt. Durch ein anderes spezifisches Gewicht bin ich für euer Radar als Flugobjekt erkennbar, selbst wenn ich mich unsichtbar mache! Also muss ich kurzzeitig auf diese, unsere Atmosphäre verzichten! Lange geht das nicht, da ich dann ersticke!“

      „Und deinen Flugkörper, also deinen Ballon können sie nicht erkennbar machen? Er ist doch gewiss aus irgendeinem Metall, das man auf den Radarschirmen sieht?“

      „Es ist aus einer von uns entwickelten Legierung, die leichter ist als Luft, aber härter als ein Diamant!“

      „Dann beherrscht ihr ja eine unglaubliche Technologie, die weiter entwickelt ist als bei uns.“

      „Darauf sind wir auch sehr stolz.“

      „Warum wissen wir Erdenbürger nichts von eurem Stern?“

      „Kannst du dir das nicht denken?“

      „Ihr macht euch unsichtbar!“

      „Genau, und nun lass uns gehen, damit du nicht zu spät zur Schule kommst.“

      „Als Radiergummi kann ich dich aber nicht in den Turnunterricht mitnehmen.“

      „Das dachte ich mir schon. Deshalb möchte ich dich schmücken, und gleichzeitig dicht bei dir sein, damit niemand etwas merkt.“

      „Wie soll das gehen. Ich muss einen Sportdress anziehen.“

      Während des Weitergehens hatte sie das gesagt und dabei gar nicht bemerkt, dass ihr Männchen verschwunden war.

      „Hallo, wo bist du geblieben?“

      „Hier“, meldete sich ein dünnes Stimmchen, „an deinem Ohr.“

      Biene fasste an ihr Ohrläppchen und fühlte den Ohrring dort.

      „Bist du das“, fragte sie vorsichtig darüber streichend?

      „Ja, ich bin es. Ist das so in Ordnung, oder musst du Schmuck entfernen?“

      „Ketten, Armbänder und hängende Ohrringe schon, aber solche Stecker nicht!“

      „Na dann wollen wir mal.“

      Der Sportunterricht fand auf einem Fußballfeld mit Laufbahn statt. Auf dem Programm stand als erstes zum Warmmachen ein 50 Meterlauf, eine der Schwächen von Biene. Mit Hilfe ihres Mannes im Ohr hoffte sie sich zu verbessern.

      Schon nach wenigen Metern merkte sie, wie auf einmal alles leichter wurde und sie förmlich dahinschwebte! Nach fünfzig Metern überquerte sie als Erste die Ziellinie mit großem Vorsprung und noch dazu in einer für sie unfassbaren Zeit. Sogar die Turnlehrerin schüttelte ungläubig den Kopf als sie die Zeit notierte.

      Die nächste Übung sollte der Weitsprung sein. Auch hier durfte man Biene nicht unbedingt ganz vorne erwarten, aber was bedeutete das schon. Früher sprang sie ja ohne Mann im oder am Ohr.

      „Nicht übertreiben“, flüsterte sie daher schnell, sonst fallen wir doch noch auf.“

      Beim Anlauf bemerkte sie bereits wieder die ungeheuere Leichtigkeit mit der sie dem Absprungbrett entgegensteuerte. Auch der Absprung klappte und am Schluss war sie heilfroh, wieder im Sand zu landen und nicht in der Luft stehen zu bleiben. Auch das wäre ihrem neuen Freund sicherlich gelungen, wenn er nur gewollt hätte. Ihre Weite erzeugte dennoch skeptisches Kopfschütteln und anerkennendes Nicken ihrer Lehrerin.

      Leider können wir heute unser beliebtes Völkerballspiel nicht ausüben, da man uns offenbar die Bälle gestohlen hat.

      „Kannst du uns nicht helfen“, flüsterte Biene?

      Kaum gesagt rollten einige Bälle über den Platz.

      „Wo kommen die denn her“, staunte die Lehrerin und gab grünes Licht zum Spiel.

      Auch dieses Spiel brachte nicht nur ausgiebigen Spaß, sondern auch einmal mehr überdurchschnittliche Leistungen der kleinen, üblicherweise eher unsportlichen Biene. Als plötzlich ein Ball direkt auf ihren Kopf zuflog und sie regungs- und reaktionslos auf den Aufprall wartete, traf sie überraschend dann aber nur eine weiße Gänsefeder.

      „Das war knapp“, sagte die Stimme im Ohr.

      „Danke“, flüsterte Biene zurück.

      Die anschließend herabfallende Feder lag als Ball dann wieder vor den Füßen einer Mitspielerin, die ihn kopfschüttelnd aufhob und weitergab:

      „Irgendwie ist das gegenwärtig ein komisches Spiel“, sagte sie dabei.

      „Machen wir Schluss für heute“, sprach die Lehrerin, „sonst wird Biene noch besser als ihre Lehrerin!“

      „Ich habe viel geübt die letzten Tage“, antwortete Biene entschuldigend.

      „Hoffentlich hält dein Fleiß an.“

      „Solange ich hier hänge bestimmt“, wisperte ihr Ohrring und Biene lachte erleichtert auf.

      Auf dem Heimweg verabredete man sich für den nächsten Tag. Biene winkte ihrem neuen Freund noch lange hinterher, bevor sie nachdenklich nach Hause ging. Dort empfing sie schon aufgeregt ihre Mama:

      „Biene stell dir vor, heute Morgen soll es hier über unserem kleinen Ort ein UFO gegeben haben!“

      „Was ist ein UFO?“

      „Das ist ein unbekanntes Flugobjekt.“

      „Ich dachte so etwas gibt es nur im Märchen?“

      „Das habe ich bisher auch gedacht, aber das Fernsehen brachte am Nachmittag diese Meldung. Es soll über unser kleines Wäldchen geflogen sein. Ein Polizeitrupp sucht zurzeit das Wäldchen nach Spuren ab.“

      „Das ist ja interessant“, sagte Biene und dachte mit Schrecken an ihren neuen Freund. Sie sollte ihn warnen!

      „Ich muss noch einmal schnell etwas erledigen“, sagte sie und verschwand umgehend, noch bevor ihre Mama sie zurückhalten konnte.

      Aufgeregt rannte sie in Richtung Wäldchen. Von weiten sah sie schon die vielen Männer in Uniform, die sich um das kleine Gebüsch versammelt hatten, wo vor wenigen Minuten noch der Ballon mit ihrem Freund gestartet war. Biene wollte sich an der Absperrung vorbeimogeln, wurde aber massiv daran gehindert:

      „Hier geht es nicht weiter kleines Fräulein.“

      „Warum nicht? Vor ein paar Minuten bin ich hier noch spazieren gegangen.“

      „Du bist hier spazieren…?“

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