Surrender to Me. Pearl Blakes
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„Komm!“, sagte mein Entführer, und reichte mir die Hand, um mir beim Aufstehen zu helfen.
Ich warf ihm einen giftigen Blick zu, und ignorierte seine Geste. Mit wackeligen Beinen erhob ich mich vom Stuhl, so würdevoll wie es eben den Umständen entsprechend ging. Die Tür öffnete sich, und ein anderer Mann kam herein.
„Bist du hier fertig, Darius?“
Darius. Das war also der Name meines Entführers. Warum kam mir der Name bekannt vor? Ich war mir sicher, den Namen schon mal irgendwo gehört zu haben. Wenn ich mich nur erinnern könnte. Um zu überleben, und vielleicht sogar zu fliehen, war es notwendig, so viel wie möglich über diesen Mann, der mich gefangen hielt, zu erfahren. Ich würde nie aufgeben, würde irgendwann heil hier herauskommen. Das schwor ich mir, und es gab mir ein neues Gefühl von Hoffnung und Selbstvertrauen. Ja, ich würde mich weder brechen lassen, noch würde ich irgendetwas unversucht lassen, um meine Freiheit zu erlangen.
„Ja, Iwan, ich bin hier fertig. – Vorerst!“
Wie sich heraus stellte, hatten wir uns im Keller befunden. Wir stiegen eine steile Treppe hinauf, und betraten einen langen Flur. Darius führte mich den Flur entlang und in die Küche, wo eine Köchin und einige Küchenhilfen emsig am Arbeiten waren. Es war noch dunkel draußen, wie ich bei einem Blick durch das Fenster feststellen konnte, also musste es früher Morgen sein, denn ich glaubte nicht, dass die Köchin mitten in der Nacht arbeitete.
„Bist du hungrig?“, fragte Darius, und führte mich zu einem großen Tisch in der Ecke der riesigen Küche.
„Nein“, log ich, doch mein Magen verriet mich, der bei dem köstlichen Geruch der in der Luft lag, anfing laut zu knurren.
Darius schaute mich amüsiert an.
„Nicht hungrig, hm?“ Dann wurde sein Gesichtsausdruck ernst, und er packte mich fest am Arm, sich zu mir vorbeugend, und mir scharf in die Augen sehend. „Ich empfehle dir, mich niemals anzulügen, Opal. Ich hasse Lügner, und ich werde dich bestrafen, sollte ich dich beim Lügen erwischen. – Ist das klar?“
Ich schwieg, und starrte ihn trotzig an. Sein Griff wurde fester, und ich stieß einen kleinen Schmerzenslaut aus.
„Ich frage dich noch ein Mal. Hast du verstanden, was ich eben gesagt habe?“
„Ich bin ja nicht taub!“, erwiderte ich erbost, und funkelte ihn wütend an.
„Vorsicht, meine Kleine. Deine frechen Kommentare können dir eine Menge Ärger mit mir einbringen. Reize mich weiter so, und ich werde dafür sorgen, dass du es bereust!“
Ich hatte wirklich Angst vor diesem Mann, doch ich verspürte auch einen Kampfgeist in mir, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.
„Setz dich!“, befahl Darius in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
Ich gehorchte, war sogar froh, dass ich sitzen konnte, denn seit meiner Ankunft hier in Darius’ Haus schienen meine Knochen sich in Gelee verwandelt zu haben.
„Bring ihr etwas zu essen“, richtete er sich an die Köchin, dann wandte er sich wieder mir zu. „Ich habe jetzt eine Menge zu tun. Du kannst dich im Haus frei bewegen, doch ich warne dich – fang lieber nichts Dummes an. Du hast keine Chance von hier zu fliehen, also versuch es lieber gar nicht. Du würdest die Konsequenzen nicht mögen, glaube mir!“
Ich wusste nicht, ob er eine Antwort darauf erwartete, also schwieg ich und starrte auf den Tisch vor mir. Es dauerte eine Weile bis ich realisierte, dass Darius verschwunden war.
Die Köchin kam an den Tisch, und stellte einen Teller vor mich hin. Sie legte das in eine Serviette gewickelte Besteck daneben, und ging zurück an ihre Arbeit. Der Geruch von Speck stieg mir in die Nase, und mein Magen knurrte erneut. Außer dem Speck gab es Rührei, Champignons, Toast und gegrillte Tomaten. Ich wickelte das Besteck aus der Serviette, und begann zu essen. Es dauerte nicht lange, bis ich den Teller leer geputzt hatte. Eine Küchenhilfe hatte mir ein Glas Orangensaft und Kaffee hingestellt, und auch das hatte ich geleert. Nun fühlte ich mich wieder halbwegs wie ein Mensch. Es war gemütlich in der warmen Küche auf der gepolsterten Bank. Es erinnerte mich daran, wie müde ich eigentlich war. Ich hatte seit meiner Entführung nicht geschlafen. Darius hatte mir gesagt, dass ich mich im Haus frei bewegen könnte, doch er hatte mir nicht gesagt wo ich schlafen sollte. Also wandte ich mich an die junge Frau, die mir den Kaffee serviert hatte, als sie mit einem Korb voll Gemüse an mir vorbei ging.
„Entschuldigung?“
Sie blieb stehen, und wandte sich zu mir um.
„Ja?“
„Ich bin schrecklich müde, doch Darius hat mir nicht gesagt, wo ich schlafen kann.“
„Gib mir eine Minuten, dann führ ich dich zu deinem Zimmer“, erwiderte die Frau freundlich.
„Danke.“
„Keine Ursache. Ich muss nur den Korb hier in die Kühlkammer bringen. Ich bin gleich zurück.“
Die Küchenhilfe, welche sich mir als Nina vorgestellt hatte, führte mich in einen anderen Flügel des großen Hauses. Vor einer Tür blieb sie stehen und öffnete sie.
„Hier ist es. Handtücher und alles was du brauchst sollten vorhanden sein. Im Kleiderschrank befinden sich genug Sachen die dir passen sollten. Falls etwas fehlt, oder du etwas brauchst, da ist ein Telefon neben dem Bett. Wähle die 5, und jemand wird deine Wünsche entgegen nehmen.“
„Danke.“
Ich betrat den Raum und schloss die Tür hinter mir. Es war ein nettes Zimmer, ganz in hell- und dunkelgrün gehalten. Die Wände waren pastellgelb mit weißer Stuckverzierung unter der Decke. Es war noch immer ziemlich dunkel draußen, doch am Horizont konnte man ausmachen dass es in Kürze hell werden würde, also schloss ich die schweren Vorhänge. Das Bett war riesig, und wirkte so einladend, dass ich beschloss, sofort schlafen zu gehen anstatt erst zu duschen. Hastig entledigte ich mich meiner Kleidung und kroch unter die Decke. Die letzten Stunden hatten ihre Spuren bei mir hinterlassen. Ich war erschöpft, verwirrt und wahrscheinlich auch geschockt. Meine Gedanken rasten noch immer rastlos, doch mein Körper verlangte sein Recht, und so fiel ich schnell in einen unruhigen Schlaf.
Darius
Ich beendete das Gespräch und grinste. Es war eine Genugtuung gewesen, Rocco darüber zu informieren, dass ich seine kostbare Opal in meiner Gewalt hatte. Der Idiot hatte noch nicht einmal gewusst dass seine Tochter überhaupt verschwunden war, und einige seiner Männer tot hinter einem Gebüsch lagen. Geschlafen hatte der Hurensohn, als ich ihn anrief. Sofort hatte er Befehle gebellt und seine Männer ausgeschickt, nach Opal zu sehen. Als diese dann mit der Nachricht zurückkamen dass Miss Opal verschwunden sei, war Rocco am Telefon ausgerastet. Ich hatte ihn erst mal gewähren lassen und gewartet, bis er seine Flüche und Drohungen ausgesprochen hatte, ehe ich ihm kühl und distanziert geantwortet hatte