Freischwimmen. Aldo Razzini

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Freischwimmen - Aldo Razzini

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       F R E I S C H W I M M E N

       Geschichte einer Initiation

      Das Buch: Hanne ist eine perfekte, solide Hausfrau, seit 8 Jahren glücklich mit Alex verheiratet. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie in aufgeheizter Partystimmung den ersten Striptease ihres Lebens wagt. Sie entdeckt ihre Lust auf sexuelle Ausflüge und bittet ihren Ehemann, mit immer neuen Experimenten ihre Neugier zu stillen. Wir begleiten Hanne auf ihrer Entdeckungstour aus der Sicht von Alex und nehmen teil an ihrem Erleben, beobachten die Verwandlung vom unerfahrenen Mädchentyp zur selbstbewussten, fordernden und erfahrenen Frau. Sie will alles wissen, alles kennenlernen, vom Swingerclub über Partys und öffentliche Nacktheit bis hin zur Erfahrung mit sehr jungen und viel älteren Partnern. Hanne entdeckt auch ihr Interesse am Sex mit Frauen, findet dabei die echte Liebe und teilt diese einvernehmlich mit Alex. Zwei turbulente Jahre hält die Abenteuersuche an, bis beide Partner erkennen, dass ihre Lust gestillt ist und ihr Leben wieder in ruhigere Bahnen lenken.

      In dieser Erzählung hat der Autor Teile seiner eigenen Autobiografie verarbeitet, ein Bekenntnis zur tabulosen Sexualität. Die Entdeckungsreise macht Emotionen und Motive deutlich, von denen sich Autor und Protagonisten leiten ließen. Erotisches Erleben und sexuelle Neugier sind schließlich Teil unseres Heute.

      Impressum

       Autor: Aldo Razzani

       Copyright: © 2014 Aldo Razzani

      Titelbild: ©ich_pixelio c/o www.pixelio.de

       published by: epubli GmbH, Berlin

       www.epubli.de ISBN 978-3-7375-0226-9

      Prolog

      Es war eine verrückte Idee - mitten in der Nacht nochmals eine Stunde Fahrt mit zwei Autos zu unternehmen, einfach aus einer Laune heraus.

      Dabei hatte der Abend so nett angefangen...

      Wir hatten uns mit Horst und Mila in einem angesagten Steakhouse in Mannheim getroffen, um uns bei einem guten Essen und einem Glas Rotwein kennenzulernen. Eine Zeitungsanzeige war der Grund für dieses Treffen: “Junges Ehepaar möchte seinen Horizont erweitern und interessante Leute kennenlernen”. Unser Freundeskreis war zwar treu und verlässlich, aber irgendetwas fehlte. Hanne, ausgeschrieben Johanna, und ich wehrten uns innerlich dagegen, ins Spießige, Banale abzurutschen, wehrten uns auch gegen das Älterwerden. Etwas fehlte in unserer Ehe, wir verstanden und ergänzten uns gut, und unser Intimleben war ebenfalls in Ordnung. Auch finanziell waren wir gut gestellt: Tolle Wohnung, drei Autos, viel Ausgehen und Urlaube mehrmals im Jahr. Aber ein paar neue Impulse könnten wir durchaus vertragen. Immerhin waren wir ja schon in den Dreißigern, sie 30, viel jünger wirkend, zierliche Figur, blondes Haar bis auf die Schultern, ein fleißiges Bienchen im Beruf und begeisterte Hausfrau, und ich, Alex, eigentlich Alexander, 37, selbstständig, typischer Normalo, aber mit einer wachsenden Torschlusspanik.

      Also stellten wir unsere Anzeige in einer seriösen Tageszeitung ein, mal sehen, was sich daraus entwickeln würde. Das erste Treffen fand statt bei Jürgen und Elfie. Beim nachmittäglichen Kaffee und Kuchen war zwar wirklich Sympathie auf beiden Seiten erkennbar, doch neue Impulse waren hier nicht zu erwarten. Beide waren so, wie wir nicht sein wollten: Bürgerlich, alltäglich...

      Das nächste Treffen bescherte uns Waltraud und Joachim. Sie Supermarktkassiererin, er Tierpfleger. Außer Gesprächen über das Käuferverhalten in Waltrauds Arbeitsstelle und endlosen Litaneien über Tierpflege und Tierliebe in Joachims Wirkungsbereich war nichts Inspirierendes zu verspüren.

      Neuer Versuch: Tina und Gerd, unverheiratet, aber schon seit 2 Jahren zusammenlebend. Ein durchaus befruchtendes Gespräch über Getränkecocktails, begleitet von einigen Kostproben, sorgte wirklich für Stimmung. Gerd war da ganz souverän. Tina allerdings kicherte kindlich und ließ deutlich ihre Unreife erkennen. Irgendwie war sie auf dem Stand eines Schulmädchens stehengeblieben. Höhepunkt des Abends war dann ihre Idee, uns ihre umfangreiche Dildo-Sammlung zu präsentieren, “alle ausprobiert”... War dieser Abend das, was wir uns unter Horizonterweiterung vorgestellt hatten? - Wir sahen die Beiden nach diesem Erlebnis nie wieder.

      Der Kilometerzähler unseres Wagens ging unaufhaltsam nach oben während unserer Sinnsuche. Frank und Esther trafen wir bei ihrem Hobby. Auf einem Modellflugplatz lernten wir alles über Trimmen und Steuerung, über Seitenwindlandung und Wurfstarts aus dem Handgelenk. Aber darin erschöpften sich die Gesprächsthemen. - Wieder nichts. Unzählige weitere Be- und Versuche, unzählige Kilometer und Namen, die wir schnell wieder vergaßen.

      Mila und Horst

      Ja, und dann das Treffen im Steakhouse. Horst, eloquent und belesen, deutlich älter als Mila, sie jugendlich frisch und offen, nicht auf den Kopf gefallen. Der Abend brachte uns das, was wir in allen Treffen zuvor vermisst hatten, Stil und Esprit.

      Und so waren wir nicht abgeneigt, als Horst vorschlug, doch auf ein weiteres Gläschen zu ihnen beiden nach Hause zu gehen. Schickes Appartement in exklusiver Wohnlage, passende Musik aus einer hochwertigen Anlage und Gespräche, die nicht im Nirgendwo versandeten. Es war schon weit nach Mitternacht, als ich den Eindruck hatte, dass Hanne ob des für sie ungewohnten Alkohols öfters, und schon beim kleinsten Anlass, kicherte.

      Das kannte ich gar nicht an ihr - ich würde sie wohl zukünftig ganz vorsichtig an einen kontrollierten Alkoholgenuss heranführen müssen, um ihr mögliche Peinlichkeiten zu ersparen. Sie sollte jederzeit Herr bzw. Frau der Situation sein. Aber für mich war es das Zeichen zum allmählichen Aufbruch.

      Wir machten uns zum Gehen fertig, als Mila ihrem Schatz etwas ins Ohr flüsterte. Und dann Horsts Vorschlag “wenn Ihr einverstanden seid, kommen wir noch kurz mit zu Euch.”

      Na ja, kurz mit zu uns, 80 Kilometer gerade so eben? Mal sehen, wohin diese Idee führt. Eine Stunde später waren wir zu viert bei uns angelangt, und die befürchtete Unterbrechung unserer Stimmung trat nicht ein, ganz im Gegenteil. Es wurde eine richtig fröhliche Nacht.

      Hanne, inzwischen wieder ganz souverän, zeigte sehr deutliche Sympathien für die wesentlich jüngere und gutaussehende Mila. Irgendwann stupste sie mich an und meinte, ich solle mal das Licht dimmen, und „leg doch mal The Swinging Creeper von den Ventures auf.“ Gesagt, getan - und plötzlich bewegte sich Hanne auf der Freifläche im Wohnzimmer rhythmisch zu den harten Gitarrenriffs der Band, irgendwie erotisierend. Sie gab mir zu verstehen, das Stück nochmals zu wiederholen - also Repeat gedrückt, und irgendetwas gab mir ein, den Stroboblitz einzuschalten. Ich fand, die Blitzeffekte passten gut zum Tempo der Musik und wartete ab.

      Im Stakkato-Rhythmus der Ventures begann Hanne plötzlich, ihre Bluse aufzuknöpfen - welcher Teufel ritt meine sonst so zurückhaltende Frau? Hatte ich vielleicht als ihr Ehemann versagt, sie zu sehr in den Hintergrund gedrängt? Wollte sie deshalb Fesseln ablegen?

      Ich atmete schwer, und auch Mila und Horst schauten gebannt zu, wie die Bluse fiel und kurz darauf der Rock. Aber es ging weiter, der Büstenhalter wurde in unsere Richtung geschleudert, Hannes Brüste tanzten wie aus Freude ob ihrer neugewonnenen Freiheit. Mit den letzten Tönen der Band fiel dann endlich auch der Slip, und die eigentlich eher schüchterne und gar nicht so zeigefreudige Hanne stand splitternackt im Blitzlicht. Die Stille nach der Musik währte nicht lange, nur unser Aller schweres Atmen war zu hören.

      Mila klatschte begeistert „toll, super”, dann fielen Horst und ich mit ein in den Applaus. Währenddessen schnappte sich Hanne ihre Kleidungsstücke, verschwand nach nebenan, um kurz darauf vollkommen bekleidet und mit ungewohnter Röte im Gesicht wieder zu uns zu stoßen. Nach

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