I Ging. Andrea Seidl

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I Ging - Andrea Seidl

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aber auch den Halt der Erde, damit es nicht zerstörerisch wird. Wer seine Gesetze missachtet, wird darin untergehen.

      Charakter

      Die Energie des Wassers spiegelt die Bewegung unseres Seelenlebens, das in seinem ureigenen Rhythmus schwingt. Unsere Seele hat kein Alter, sie ist immer zeitlos frisch und jung, ein reines, gegenwärtiges „Ich bin“. Allerdings neigen wir dazu, uns im Lauf des Lebens mit unserer Vergangenheit und spezifischen gesellschaftlichen Rollen zu identifizieren. Damit sperren wir unsere sprudelnde innere Quelle in ein Gefängnis, das ihre Lebendigkeit auf Dauer erstickt. Unsere Identität ist ja tatsächlich niemals abgeschlossen. Die Seele will lernen und wachsen und sich immer neu kennen lernen. Wenn Wasser steht, beginnt es zu faulen und umzukippen - deshalb müssen wir ständig in Bewegung bleiben und immer wieder unsere Form verändern, genau wie das quirlige Wasser. Jeder Moment stellt uns neu die Frage, wer wir sind und wie wir leben wollen. Nur wenn wir unsere Tiefen erforschen und unserer inneren Wahrheit folgen, können wir die Abgründe unseres Lebens überwinden und unsere verborgenen Kräfte entdecken. So konfrontiert uns der Weg des Wassers mit Unsicherheiten, Prüfungen und Verwandlungen. Er fordert uns auf, unaufhörlich zu wachsen und zu reifen, immer wieder zu sterben und neu geboren zu werden...

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      Nichts in der Welt ist so nachgiebig und weich wie Wasser.

      Und doch kommt ihm nichts darin gleich,

      das Harte und Starre zu überwinden.

      Das Weiche löst das Harte auf,

      das Formlose formt das Starre.

      Doch obwohl alle wissen, dass es so ist,

      ist kaum jemand in der Lage, danach zu handeln.

      (Laotse)

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      Das Wasser wird rein, indem es weiterfließt;

      Der Mensch, indem er weitergeht.

      (Hinduistisches Sprichwort)

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      Gen – der Berg

      Stillhalten

      Wer ewig strebend sich bemüht…

      Struktur

      Dieses Trigramm stellt den jüngsten Sohn dar. Prägend wirkt hier die starke obere Yang-Linie, die die offenen inneren Linien nach oben und außen hin verschließt, zusammenhält und schützt. Die obere Linie versinnbildlicht einen schneebedeckten Berggipfel, der in den Himmel ragt, während die beiden unteren Yin-Linien das Felsgestein, die solide materielle Grundlage zeigen. So verbindet der Berg Himmel und Erde. Die Dynamik dieses Trigramms ist still, schwer und fest.

      Schlüsselworte

      Innehalten / Einkehr / schweigen / ernst / ruhig / sich besinnen / (scheinbar) stillstehen / beharren / haften / rigide / statisch / stabil / fest / konturiert / fester Rahmen / langsam / unbeweglich / planen / bodenständig / Vergangenheit / trauern / besorgt / verzichten / festhalten / etwas in sich bergen / ehrgeizig streben / eigensinnig / unter Kontrolle halten / prüfen / durchkauen / regulieren / sich konzentrieren / etwas handhaben / festigen / Lektion / Widerstand / zurückhaltend / sich distanzieren / verschlossen / hemmen / bremsen / begrenzen / Ergebnis / Ordnung / Ziel / Reifung / Ende / vollenden / Gesetze / regeln / Tradition / konservativ / sparsam / gesellschaftliche Werte / Körper / Rücken / Nagetiere / Hund / Finger …

      Archetyp

      Gelehrter / Lehrer / Gesetzgeber / Beamter / Asket / Moses / Turmbau zu Babel

      Naturbild

      Hohe Berge galten in allen alten Kulturen als Sitz der Götter. Diese heiligen Orte sind schwer zu besteigen und äußerst gefährlich. Dennoch üben sie in ihrer grandiosen Erhabenheit eine starke Anziehungskraft aus, ja es scheint sogar, als „riefen“ sie uns...

      Ist man erst einmal dort oben angelangt - an jener mgaischen Nahtstelle von Diesseits und Jenseits - dann hat der Lärm der Welt keinen Einfluss mehr. Deshalb sind seit jeher Mönche und Einsiedler dorthin gewandert, um sich zu sammeln und Gott zu finden. Allerdings darf das steinerne Reich der Berge niemals leichtfertig betreten werden. So mancher Bergsteiger, der hoch hinaus wollte, dem es aber an Demut mangelte, ist an ihren steilen Wänden schon abgestürzt.

      Die „ewigen“ Berge verkörpern den Gipfel der Weisheit. Sie vermitteln uns ein Gefühl von Dauer und Beständigkeit, da ihnen der Zahn der Zeit nichts anzuhaben scheint. Ein Berg bewegt sich nicht, er hält still und strahlt unendliche Ruhe aus, ganz gleich, was geschieht - ein Fels in der Brandung. Zugleich birgt er in seinem Inneren geheimnisvolle Schätze – Erze, Mineralien, Versteinerungen – die uns auffordern, tiefer zu schürfen.

      Charakter

      Der Berg verspricht Macht und Autorität. Dort oben, auf dem Gipfel, ist man „angekommen“. Wenn man erst einmal dort ist, muss man sich nicht mehr vergleichen, dann darf endlich Ruhe einkehren. Doch der Aufstieg ist schwer und mühsam.

      Der Berg spricht von der menschlichen Schicksalsgebundenheit, die sich am dichtesten in unserem Körper kristallisiert. Zunächst einmal ist unser Leib eine feste Gestalt, die wir so akzeptieren müssen, wie sie ist. Als Zeuge der Vergangenheit stellt er die Summe unserer Lebensgeschichte dar, von den Genen, die uns mit unseren Vorfahren verbinden, über unsere Physiognomie und die Handlinien bis hin zu unserer Körperhaltung, die in der jüngeren Vergangenheit entstanden ist. Unser Körper besitzt eine eigene, organische Weisheit, die wir nützen können, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf das richten, was wir spüren und empfinden. Wir müssen lernen, still zu werden und still zu halten, wie bei einer Yoga-Übung. Während wir uns dabei nach außen verschließen, geht nach innen eine Tür auf... In der Versenkung steigen große Einsichten auf: Wir erkennen, dass unser Schicksal seinem eigenen Gesetz folgt, einem Gesetz, das auf unserer inneren Wahrheit beruht; wir entdecken aber auch, dass in uns noch ungelebte Aufgaben und Möglichkeiten schlummern, die nach Verwirklichung drängen.

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      Wer hat die Geduld zu warten,

      bis der Schlamm sich setzt und das Wasser sich klärt?

      Wer kann still verharren

      bis die richtige Bewegung von selbst entsteht?

      (Laotse)

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      Wer sein Herz dem Ehrgeiz öffnet,

      verschließt es der Ruhe.

      (Chinesische Weisheit)

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      Sun – der Wind

      Kontinuierlicher Einfluss

      Ich

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