Eine übereilte Heirat. Historischer Roman. Catherine St.John
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Sie wartete Victorias Antwort gar nicht ab, sondern sprach sofort weiter: „ich tue ja wirklich mein Bestes, um dieses Haus trocken zu halten, aber es bräuchte wirklich eine gründliche Renovierung, und dann die vielen unbenutzten Räume, die auch nicht beheizt werden und in denen teilweise die Fenster zerbrochen sind und wo es manchmal sogar hineinregnet. So jammerschade, findest du nicht auch?“
Dieses Mal gelang es Victoria, eine hastige Zustimmung zu äußern, bevor die Herzoginwitwe fortfuhr:
„Nun, Simon wird dir über diese Probleme ja sicher schon alles erzählt haben, und es soll dich auch alles gar nicht belasten; ich hoffe eben nur, dass du dich hier wohlfühlst und dir das Leben hier nicht allzu unzivilisiert erscheint. Deshalb habe ich dir, was du mir hoffentlich verzeihen wirst, auch für den Anfang ein relativ kleines Schlafzimmer herrichten lassen, das sich einigermaßen heizen lässt. Mit vereinten Kräften können wir vielleicht Vincent dazu bewegen, wenigstens die Fenster abdichten zu lassen, hoffe ich. Simon würde das Haus ja auf der Stelle renovieren lassen, und Christopher auch, aber die beiden haben hier eben gar nichts zu sagen, obwohl Simon ja die ganze Arbeit hier tut, was ich irgendwie ungerecht finde, weil er jedes Mal, wenn er eine Verbesserung plant, Vincent um Erlaubnis fragen muss. So niederdrückend für einen Mann, findest du nicht? Leider sind Vincent und Christopher gerade nicht da, aber sie wollen in einigen Tagen zurückkommen; das hat sich etwas unglücklich getroffen, aber Simons Brief, in dem er eure vorgezogene Hochzeit ankündigte, kam erst vorgestern hier an, und da waren die beiden schon unterwegs. ich hoffe nur, du bist ihnen nicht böse, dass sie dich nicht sofort bei deiner Ankunft willkommen heißen konnten?“
„Aber nein, keinesfalls“, beruhigte Victoria ihre Schwiegermutter, leicht betäubt von dem Redeschwall, der sich über sie ergossen hatte. Die meisten der darin vorgebrachten Informationen sagten ihr nicht das Geringste. Sie konnte zwar erraten, dass Vincent offenbar der Älteste und Christopher der jüngste der de Torcy-Brüder war und Mary wahrscheinlich deren Schwester, aber alles Übrige hatte sie eher verwirrt als aufgeklärt. Dennoch scheute sie sich, ihre Schwiegermutter um klarere Informationen zu bitten, da sie nicht gerne eingestehen wollte, dass Simon ihr überhaupt nichts über seine Familie erzählt hatte. Die Herzoginwitwe holte schon wieder tief Luft, um eine neue Rede zu beginnen.
„Aber was rede ich da ohne Punkt und Komma auf dich ein, liebes Kind! Du musst doch schrecklich müde und erschöpft sein, nicht wahr? Schließlich habt ihr erst heute Mittag geheiratet und dann die lange Fahrt – obwohl Simon uns ja extra gebeten hatte, uns die Kutsche vierspännig zu schicken, damit die Fahrt nicht so lange dauert; hier auf dem Land begnügen wir uns meist mit einem Paar, da die Entfernungen ja nicht so groß sind, aber die lange Strecke von London bis hierher würde sich zweispännig doch furchtbar hinziehen, meinst du nicht? Aber was wollte ich eigentlich sagen? Ach so, ja, du musst furchtbar müde sein, und gewiss hast du Hunger; ich werde Horley sagen, er soll etwas herrichten lassen und das Feuer in deinem Zimmer anzünden, damit du dich nachher gleich zurückziehen kannst, ja?“
„Ja, danke“, seufzte Victoria, die tatsächlich einigermaßen erschöpft war, allerdings weniger von der Reise, die so lange und anstrengend auch wieder nicht gewesen war, als vielmehr von dem pausenlosen Gerede ihrer Schwiegermutter, die auf sie den Eindruck machte, als habe sie seit Jahren keine Gesellschaft mehr gehabt und bringe deshalb alles, was ihr einfiel, schon in den ersten fünf Minuten vor.
Simon kehrte nun von der Überwachung der Gepäckverteilung zurück und man konnte sich mit einem kleinen Imbiss stärken, nach dem Victoria tatsächlich ihrer Schwiegermutter eine gute Nacht wünschte und sich in ihr Schlafzimmer zurückziehen wollte. Simon hingegen machte zu ihrer beträchtlichen Verwunderung keinerlei Anstalten, ihr zu folgen, sondern wünschte ihr freundlich eine gute Nacht und erinnerte sie daran, aufzupassen, was sie träume, bekanntlich gingen ja die Träume der ersten Nacht in Erfüllung. So bewahrte Victoria mühsam Haltung, schluckte die Kränkung hinunter und wünschte ihm noch einen angenehmen Abend. Danach begab sie sich in ihr Schlafzimmer, um ihre Hochzeitsnacht alleine zu verbringen. Bevor sie aber lange darüber nachdenken konnte, warum ihr junger Gemahl kein Interesse daran hatte, das Bett mit ihr zu teilen (ihre Mutter hatte ihr die unumgänglichen Tatsachen, höchst verlegen, mitgeteilt, und Victoria hatte genug verstanden, um zu wissen, dass es nicht unbedingt ein Kompliment darstellte, wenn Simon sie „damit“ verschonte), schlief sie ein.
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