Parlamentarische Demokratie und Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert. Bernhard W. Trinczek

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berücksichtigt, nennt sie hier einige eigene Ideen: „Die sieben goldenen Regeln“ oder „Sieben auf einen Schlag“, frei nach dem Märchen der Gebrüder Grimm, um 1850, „Das tapfere Schneiderlein“: „siebene auf einen Streich“: Erstens: Sagen Sie die ganze (nicht die halbe) Wahrheit und machen keine Versprechungen, die sie, realistisch gesehen, nicht einhalten können. Zweitens: Üben Sie – wenn nötig – Selbstkritik und räumen Fehler, wenn gemacht worden, offen ein. Korrekturen sind immer möglich. Sie sind keine Übermenschen. Der Wähler weiß, dass der Politiker (m/w), wie man selbst, nicht perfekt ist. Drittens: Arbeiten Sie als Regierung, Opposition und Abgeordnete bei wirklich wichtigen Themen, wie zum Beispiel der Finanzkrise, viel häufiger und enger zusammen. Mit diesem Verhalten sind die ganz schweren politischen Brocken leichter aus dem Weg zu räumen. Dabei leidet manchmal ein Kompromiss unter Fäulnis (der „faule“ Kompromiss). In diesem Fall muss man sich halt für das bessere und sinnvollere Konzept einer Seite entscheiden. Beim nächsten Mal hat die andere Seite die besseren Karten gelegt. Politiker müssen eben hin und wieder über ihren „EGO“-Schatten springen, ohne ihre Grundüberzeugungen verleugnen zu müssen.

      Viertens: Ist dies aber bei wirklich wichtigen Themen, mit hoher Tragweite für die Bevölkerung, nicht möglich, muss das offen gesagt werden. Dann müssen die Bürger eben zu Neuwahlen antreten. Sie haben dann die Möglichkeit, Ihre Konzepte verständlich darzulegen. Sie können begründen, warum hier kein Kompromiss möglich war. Der Wähler kann sich dann für eines der Konzepte entscheiden, Punkt um! Fünftens: Machen Sie vor der Wahl eine klare Koalitionsaussage. Es hat keinen Sinn mit einer Partei zusammenzuarbeiten, deren Konzepte wenig mit den eigenen gemein hat. Machen Sie den Wählern klar, dass es zurzeit nur zwei mögliche Regierungskoalitionen geben kann, nämlich A oder B! Wenn dies mehrheitstechnisch nicht klappt, muss solange gewählt werden, bis es klappt. Lieber Neuwahlen, als ein fauler Kompromiss, der nicht funktioniert! Sechstens: Stellt sich in der Praxis heraus, dass Ihr Konzept doch nicht, wie gewünscht, richtig funktioniert, dann verändern Sie es. Oder übernehmen Sie teilweise das Konzept der Opposition.

      Siebtens: Das Leben ist eben auch ein Experiment. Aus Fehlern sollte man (m/w) lernen. Aus Schaden wird man klug! Drei Lebensweisheiten auf einen Schlag, wow! Für Sie als erfahrener und realistisch denkender Politiker (m/w) zeugen die genannten Verbesserungsvorschläge vielleicht von großer Naivität. Die Study Times ist sich dieser Tatsache bewusst. Sie gibt aber zu bedenken, dass der Mensch manche Dinge besser aus der Distanz erkennt und begreift. Umgekehrt könnte man auch formulieren: Sie, als erfahrener und kompetenter Politiker, sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht! In diesem Zusammenhang macht der Autor eine wirklich ehrlich gemeinte Aussage: Er selbst wäre als Politiker ein Totalausfall! Allein unter der Wärmeentwicklung des Scheinwerferlichtes würde er dahinschmelzen. Der Autor schwitzt sehr leicht. Spaß beiseite, nicht jeder ist für den Beruf des Politikers geeignet! Wie auch immer, Beiträge, Vertrauen wiederzugewinnen, sind grundsätzliche und sinnvolle Entscheidungen, die sehr leicht Partei-übergreifend getroffen werden können: (1) Die Begrenzung der Regierungsperiode eines Bundeskanzlers auf zwei Legislaturperioden, also maximal acht Jahre. Dies ist eine sinnvolle Maßnahme. Abnutzungserscheinungen können dadurch verhindert werden. Der Job „Bundeskanzler“ ist nun einmal arbeits- und energieaufwendig. Außerdem ist die große Regierungspartei dadurch gezwungen, rechtzeitig neue, kompetente Leute für den Job zu schulen und aufzubauen. Es entsteht also keine Lücke oder ein politisches Vakuum, wenn der „alte“ Bundeskanzler (m/w) in den Ruhestand geht. (2) Direkte Wahl des Bundespräsidenten durch das Volk. Dadurch würde ein Verdacht von politischer „Klüngelei“ von vorne herein ausgeschlossen werden. Jede im Parlament vertretene Partei stellt ihren Kandidaten auf. Damit ist gesichert, dass die Kandidaten für den Job als Bundespräsident kompetent und geeignet sind. Dadurch kann eine Menge Vertrauen zurückgewonnen werden.

      (3) Eine dritte Sache betrifft die Diäten der Abgeordneten. Hier müssen Sie wesentlich mehr Transparenz (Offenheit) walten lassen. Sie müssen den Bürgern genau und offensiv erklären, wie sich der Gesamtbetrag der Diäten zusammensetzt. Die ST weiß, dass ein einzelner Abgeordneter (m/w) eine Art Mini-Firma darstellt, die einer Infrastruktur bedarf (Bürohilfen und -bedarf, Reisekosten usw.). Die Bundestagsabgeordneten können aber von den Bürgern nicht verlangen, dass sie aufwendig suchen und vorher studiert haben müssen, um entsprechende Webseiten des Bundestages zu finden beziehungsweise verstehen zu können. Deshalb muss es eine Website des Bundestages geben, die verständlich und übersichtlich erklärt, wer, warum wie viel erhält. Das eigentliche Gehalt sollte der großen und wichtigen Aufgabe des Abgeordneten (m/w) gerecht werden. Jeder Bürger sollte dies auch verstehen!

      Die „Multi-Kulti“-Sumpflöcher.

      In diese Löcher sind schon viele Intellektuelle hineingefallen und wirklich steckengeblieben (Intellektuelle bedeutet vom Verstand geleitete Personen). Die Annahme, dass Integration über eine wie auch immer geartete Verschmelzung der Kulturen stattfindet und sich dadurch eine neue, „bessere“ Kultur oder Zivilisation entwickelt, ist eine Illusion, ein Traum oder eine „Fata Morgana“ (visuelle Täuschung). Intermezzo (italienisch, Zwischenspiel): Eine mehr oder weniger friedliebende, auf gemeinsame Werte der Menschenrechte ruhende Weltkultur wird es möglicherweise – wenn überhaupt – erst in vielen hunderten von Jahren geben. Es setzt nämlich eine geistig-kulturelle Weiterentwicklung des Menschen, besser der Menschheit, noch besser des kollektiven Bewusstseins selbst voraus. Wir sind nicht die Krönung der Schöpfung, sondern der Mensch befindet sich im Prozess der Menschwerdung, im Prozess der Zivilisierung oder Sozialisierung. Dies bedeutet ganz einfach, immer mehr Menschen werden der alten „Goldenen Regel“ (lat., regula aurea, engl., The Golden Rule) aus der praktischen Ethik folgen: „Was Du nicht willst, dass man Dir tut, das füg auch keinem anderen zu“ oder „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst“ (Masochisten, bitte weghören!). Bei über 7 Milliarden Menschen auf dieser Erde können Sie sich vorstellen, dass dieser Evolutions-Prozess etwas länger dauern kann.

      Dagegen läuft der Kultur-Geist des Linksextremismus, des Nationalsozialismus, des Faschismus und des Antisemitismus, eben aller totalitären Ideologien auf die Zerstörung, nicht nur von Städten, Menschenleben und kultureller Freiheit hinaus, sondern auch auf die Vernichtung des eigenen Denk- und Gefühlsapparates („Gehirn-Selbstmord“). Ein Beispiel aus der Geschichte sind die deutschen Jagdflieger, die 1937 im spanischen Bürgerkrieg (1933 – 1939) – „auf Befehl hin“ - die nordspanische Stadt Guernica (baskisch: Gernika) zerbombten. Das Monumentalgemälde „Guernica“, gemalt von Pablo Picasso (1881 – 1973) im selben Jahr des Angriffs, zeigt die Brutalität des Abschlachtens durch den modernen und sehr bewussten Krieg gegen die Zivilbevölkerung sehr eindrucksvoll.

      Eine andere Absurdität menschlichen Verhaltens spielte sich im Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) ab. An der Westfront „feierte“ man an vielen Stellen sehr besinnliche und friedliche Weihnachten, und zwar unter Feinden! Nach der Feuerpause hat man (m/?) sich wieder gegenseitig umgebracht, dann aber wirklich unfreiwillig! Im Roman „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque werden diese Begebenheiten eindrucksvoll geschildert. Vom 2. Weltkrieg (1939 – 1945 – das größte Gemetzel der Menschheitsgeschichte, verursacht und größten Teils selbst vollzogen durch unsere deutschen Vorväter) wollen wir in diesem Zusammenhang erst gar nicht sprechen. Aber eine wirklich eindrucksvolle Fernsehproduktion des ZDF „Unsere Mütter, unsere Väter“ schildert das menschliche Verhalten im Krieg sehr realistisch, in all seiner Vielfalt und all seinen Widersprüchen. Das geht wirklich unter die Haut.

      Es sollte uns nachdenklich stimmen. Wir sollten uns alle hinter die Ohren schreiben: Wehret den Anfängen! Denn, wenn diktatorische Strukturen erst aufgebaut sind, ist es oft schon zu spät. Zusammenfassend gesagt, technische Innovationen spielen für die Weiterentwicklung des menschlichen Geistes erst einmal überhaupt keine Rolle. Wenn in ferner Zukunft ein Mensch anstatt eines Maschinengewehres eine Laserstrahlpistole benutzt um zu morden, dann ist das nun wirklich keine bessere Welt. Unbewusst scheint sich der Mensch sowieso mit der Möglichkeit der Nicht-Entwicklung des menschlichen Geistes abgefunden zu haben. „Kulturhistorisch“ ließe sich das mit der Popularität von „Science

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