www.mitfickgelegenheiten.cum. Mark Martin
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Vor ihm standen vier Gläser mit Gin Tonic gefüllt. Marco stellte sich rechts hinter das knutschende Paar und ich links. Nach einer Weile erst bemerkten sie uns. Lukas lachte mich glücklich an: „Wir sollten auch noch anstoßen“, und reichte dann allen die Drinks. In der Konstellation: bester Freund, Ex, bärtiger Unbekannter und ich, stießen wir fröhlich auf das frische, noch junge Jahr an. Marco schaute zu mir, kniff seine Augen zusammen und ich wusste, jetzt kommt gleich was. Prompt fragte er in die Runde: „Kann mir einer von euch sagen, warum man an Silvester ohne Unterhose aus dem Haus geht? Ist es in Deutschland Brauch?“.
Lukas trocken, wie ich ihn seit Jahren kenne mit einem Blick auf mich: „Bei dem schon.“, was seine, mir noch unbekannte Begleitung höchst amüsierte. Lukas ereilte ein böser Blick von Marco.
„In Italien zieht man an Silvester extra eine rote Unterhose an, es soll Glück bringen“. Ich salutierte in die Runde: „In Berlin kann es Glück bringen wenn Du keine, oder sagen wir mal: es schadet eher, wenn du eine anhast.“. Jetzt ereilte MICH ein tötender Blick, und Marco schüttete mir den Gin Tonic ins Gesicht. Wertschätzende Worte, die für alle Anwesenden in der Bar zu hören waren, folgten auf den Fuß: „Du dreckige FOZZ! Un Fozz sporco rimane Fozz sporco.“, dann feuerte er das Glas in die Ecke, das dort in tausend Teile zerschellte und verließ die Bar. Wo kurz vorher noch fröhlich VIER lachten, herrschte jetzt betretenes Schweigen mit einem weniger. Die anderen Typen ringsrum schauten doof, und ich dachte mir nur, ich hab es auch billig herausgefordert.
Ich ging auf´s Klo, zerrte das nasse Shirt vom Leib und hielt es unter den Händetrockner. Während dieser AIR-WOLF vor sich hinblies, sinnierte ich über "WOLF: Marco": Auch wenn wir schöne Kinder hätten, er wird sich nie ändern! Nachts will er ein FOZZ zum Besteigen und am Tag will er einen Meinungslosen, biederen Ja-Sager in seinem Besitz wissen. Und auch wenn er von sich selbst glaubt, in der oberen Liga der Schwulen zu spielen, ist er durch sein ungeoutetes Leben gefangen. Jeder Auserkorene wird verleugnet werden, und selbst die "schönsten" Kinder müssten dieses Versteckspiel mitspielen und in seinem Schatten leben. Mit ein Grund, der meine Achtung für ihn schwinden ließ und die Matrix für unsere beschissenen Kämpfe lieferte.
Als ich trockengelegt zurückkam, trank Lukas den Gin Tonic auf ex und flüsterte mir ins Ohr: „Und Abgang! Mein süßer Bart will ins neue Jahr gefistet werden.“.
„Und guten Rutsch! Willkommen im neuen Jahr.“, daraufhin schüttete ich mir den Gin Tonic ebenfalls ex rein, mit einem wirklichen Bedauern für Lukas, denn ich wusste, das ist überhaupt nicht seine Baustelle. Mit einem schnellen Abgang wünschten wir dem süßen Bart noch einen schönen Abend und fielen fünf Häuser weiter in die nächste Bar, wo mich ausgerechnet ein Spanier, der über Silvester Berlin besuchte, anmachte und woraufhin ich von Lukas, als südländische "Touristenfalle" geadelt wurde. Gin Tonic und alles mögliche Andere kippten wir uns hinter die Binde bis zum Morgengrauen.
Am Neujahrstag wachten wir beide erst am späten Nachmittag auf, als es schon wieder dunkel wurde. Wir waren fix und alle, mit einem heftigen Kater - besser gesagt: einem ganzen „Tierasyl“. Meine Rückreise musste ich aber definitiv am nächsten Tag antreten, denn ich hatte nach langer Zeit mal wieder ein Casting für ein Fotoshooting von meiner Modelagentur reinbekommen. Wenn auch erstmal ein Casting zu absolvieren war, war ich erpicht darauf hinzugehen. Mein Konto bewegte sich nämlich nur noch im roten Bereich.
Neujahrsgeschwächt, wie wir alle kennen, suchte ich mir bei meiner vertrauten Plattform eine Mitfahrgelegenheit zurück nach München. Mein Castingtermin war auf 18 Uhr angesetzt, also musste, fix überschlagen, eine Fahrt am späten Vormittag her. Und siehe da, schon Glück im neuen Jahr: „MERCEDES, Treffpunkt: Messedamm/ZOB/Aral Tankstelle, Abfahrt 10 Uhr“, lachte mich für 32 Euro an. Ich drückte den Buchungsbutton und schlug zu. Mit einer aufgelösten Kopfschmerztablette, einer Flasche Cola und ner Tüte Chips legte ich mich zurück ins Bett, wo mich eine heimtückische, sentimental journey- Attacke überfiel, während Lukas nach einer gute Laune Film DVD suchte. Ich griff in die Chipstüte ohne hinzusehen und steckte mir diese fettigen Dinger apathisch in den Mund. Ich hatte Ihnen/Dir ja gesagt, es gibt bezüglich dieses italienischen "Machos auf Eis" keine Risiken und Nebenwirkungen mehr. Gibt es auch nicht, denn als ich mir diese bizarre Begegnung nochmal realistisch vor Augen führte, wurde mir klar, dass jedes Wiedersehen mit ihm mit absoluter Sicherheit genauso ablaufen würde, weil wir beide uns nur, und auch wirklich nur in der Kiste was zu sagen haben. Marco nennt es dann wieder AB-RECHNUNG und ich SEX MIT DEM EX, und wer kennt diese selbstbeweihräuchernde Aufforderung zum Tanz nicht? Und ein weiteres, wurde mir mit Abstand betrachtet nochmal klar: ALLE, die mir damals besorgt ins Gewissen geredet haben, hatten die Packungsbeilage zu MARCO gelesen: Sein phänomenales Aussehen öffnet ihm Türen, die sein Charakter schnell wieder schließt! Ich wollte diesen Beipackzettel nicht lesen und brauchte daher etwas länger, um mit der Weisheit gesegnet
zu werden, dass die Begleiterscheinungen dieses Mannes meinem Herzen auf Dauer nicht gut tun.
Lukas schob die DVD rein, und noch bevor der Film für gute Laune sorgen konnte, schlief ich ein. Ich hätte noch ewig schlafen können, aber der Wecker sagte zum einen Lukas, dass er zur Arbeit musste und zum anderen mir, mich meiner Rückfahrt erinnernd, was Sache ist. In meiner gepackten Tasche ein dickbackiges, rosa Marzipan Glücksschwein, einen schwindligen Schornsteinfeger und ein verdurstender Glücksklee. Mit diesen Trophäen machte ich mich startklar, die Hauptstadt zu verlassen. Vom rituellen ´Silvester Bleigießen´ hatte ich zu dem noch abstruse, männlichen Geschlechtsteilen ähnelnde Gebilde im Gepäck. Diese merkwürdig verformten Bleiteil-Ungeheuer deuteten wir abergläubischen Orakel als Vorboten der zu erwartenden, extrem bestückten Männer im neuen Jahr. Es berechtigte mich daher zur Freude auf die bevorstehenden Tage, Stunden und Monate, möge man den "Phallus de luxe-Vorabgesandten" glauben schenken. Obendrein noch meine gefassten Vorsätze: Willkommen, neues Jahr. Ich freu mich auf Dich!
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