Die Weltgesundheitsformel 2. David Ekwe Ebobisse

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Die Weltgesundheitsformel 2 - David Ekwe Ebobisse

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der Überschrift »Giftiges Melamin-Geschirr« erfahren wir im Nexus-Magazin über eine davon: »Koch- und Essgeschirr aus Melaminharz erfreut sich großer Beliebtheit: Es ist sehr leicht, bruchsicher und noch dazu einfach zu reinigen. Es kommt zum Einsatz bei Partys, an Kindergeburtstagen oder beim Picknick im Freien. Ist das Geschirr jedoch hohen Temperaturen ausgesetzt — zum Beispiel beim Servieren heißer Speisen — sondert es toxische Mengen des Nierenstein bildenden Melamins ab, wie Forscher der Kaohsiung University in Taiwan jetzt nachgewiesen haben.«

       Also noch ein giftiger Stoff in unserer unmittelbaren Umgebung?

      Ja: »Die Ausgangstoffe für Melaminharz, die unter anderem als Kunstharzklebstoff in Leimen und Lacken dienen oder auch als 'Schmutzradierer', etwa der Handelsmarken Meister Propper, zum Einsatz kommen, sind Melamin und Formaldehyd. Formaldehyd kann haut- und schleimhautreizend wirken, allergische Reaktionen der Atemwege und der Haut auslösen und nach Einatmen auch zu Krebs im Nasen-Rachen-Raum führen.« 16

      Melamin machte 2008 Schlagzeilen, weil mehrere bekannte Lebensmittelunternehmen, darunter auch Nestlé, mit Melamin verseuchte Milchprodukte und Babynahrung in China verkauften. Die Bilanz: sechs Tote Säuglinge, mehr als 50.000 Hospitalisierungen und nahezu 300.000 erkrankte Kinder. 17

      Weltweit muss der Verbraucher aber weiterhin mit der Produktion von Plastikprodukten rechnen, die bei der Rohstoffgewinnung, ihrer Produktion sowie ihrem Konsum und ihrer Entsorgung für enorme Umweltprobleme und unzählige Erkrankungen sorgt. Plastikverpackungen haben es in sich: ihr Gift dringt aus den umhüllten Lebensmitteln tief in unsere Nahrungsmittel ein und führt zu schwerwiegenden Erkrankungen. Seien es die Giftstoffe, die direkt aus dem Plastik gelöst werden, oder das Bisphenol A, das laut einer Anbieterumfrage der bayrischen Verbraucherzentrale von 17 der befragten 18 Unternehmen für die Innenbeschichtung ihrer Dosen verwendet wird.18

       Ich dachte immer, dass Lebensmittel aus Konservendosen gesund und nahrhaft seien, weil sie eingelegt länger Vitamine erhalten?

      Das denken viele. Aber wie so oft, ist die Wahrheit eine andere.

      "Dosenchemie", so die Ernährungswissenschaftlerin Elaine Hollingsworth, "wird meist unterschätzt." Aber Lebensmittel aus Konservendosen sind randvoll mit giftiger Chemie, Salz und nährwertlosen Stoffen. Der größte Teil der Vitamine und Mineralstoffe geht durch die Verarbeitung verloren, ebenso die wertvollen Enzyme, ohne die unser Körper nicht richtig funktionieren kann. Die Dosen selbst sind problematisch, weil die verwendeten Metalle in den Doseninhalt übergehen können. Bei konservierten Zitrusfrüchten, Beerenfrüchten und anderen säurehaltigen Lebensmitteln ist das besonders gefährlich. Bei Tests wurden in manchen Konserveninhalten 150 Mikrogramm Zinn pro Gramm gefunden. Einige sensible Menschen erkrankten schwer, als sie mit der goldbraunen Beschichtung im Doseninneren in Kontakt kamen (sie verhindert, dass sich der Inhalt durch den Metallkontakt verfärbt). 19

      Eigentlich, so zeigte eine umfassende Analyse, die im Journal of Epidemiology und Community Health veröffentlicht wurde, verlängern Obst und Gemüse das Leben. Dabei führte Gemüsekonsum in der Datenauswertung sogar zu einem noch stärkeren protektiven Effekt als Obstkonsum. Der Schutzeffekt von Obst entfaltete sich sowohl durch den Konsum von frischem als auch getrocknetem Obst — nicht aber bei Dosenobst. Ein bedeutsamer Nebenbefund der Studie war allerdings der, dass gefrorenes Obst und Obst in Dosen nicht nur keinen Schutzeffekt ausübt, sondern die allgemeine Sterblichkeit sogar signifikant steigert.

       Gefrorenes Obst und solches aus Dosen verkürzt also mein Leben?

      Ja! Grund dafür sei laut den Autoren der Studie nicht nur die Chemie im Plastikbeutel der Verpackung und im Doseninneren, auch dass Obst in Dosen typischerweise gezuckert sei, mache es zu einem echten Gesundheitsrisiko.20 Der Dosenrand wird mit Blei verlötet, das ebenfalls in den Inhalt übergeht. Leute, die geöffnete Dosen im Kühlschrank aufbewahren, fordern ihr Glück geradezu heraus, denn die Verunreinigung erhöht sich erheblich mit jedem Tag der Lagerung.

      Aber nicht nur Dosen sind gefährlich. Eine Familie aus Los Angeles brachte hübsches Keramikgeschirr aus dem Mexiko-Urlaub mit. In einem der Krüge ließ sie einige Tage Orangensaft im Kühlschrank stehen. Ein Kind starb und andere Familienmitglieder erkrankten lebensbedrohlich. Schließlich stellte sich heraus, dass Blei aus der Keramik in den Orangensaft gelangt war. Bei Dosen ist die Gefahr natürlich nicht ganz so dramatisch (wäre sie es, würden Konservendosen vom Markt genommen und die Menschen würden wesentlich gesünder leben). Aber das Prinzip ist dasselbe, nur tritt die Gefährdung langsam und kumulativ ein. Lebensmittelhersteller tun widerliche Dinge. Um das Schälen zu erleichtern, werden Obst-und Gemüseschalen durch Ätzmittel wie Kalilauge regelrecht zu Matsch zersetzt. Um den Verlust von Chlorophyll zu verhindern, werden Magnesiumoxid oder Magnesiumkarbonat verwendet — egal ob man gerade ein Abführmittel braucht oder nicht. Festigungsmittel wie Monokalzium-Phosphat, Kaliumchlorid und Citrat können bei der Verarbeitung eingesetzt werden. Weil der Doseninhalt ohne Schönung in unappetitlichen Grautönen daherkommen würde, werden Konserven oft mit Natriumkarbonat oder Stannochlorid (Zinnsalz) behandelt. Die meisten der ekelerregenden Chemikalien stehen nicht einmal auf der Zutatenliste, trotzdem kann man sich sicher sein, dass sie vorhanden sind. 21

      Die Lebensmittelhersteller behaupten zwar, dass sich all diese Stoffe verflüchtigen oder sie verwenden dafür lebendige Bakterienkulturen, die auf der Verpackung nicht gekennzeichnet werden müssen, stellen die Produktion dieser gesundheitsgefährdenden Produkte aber nicht ein, weil sie keiner dazu zwingt. Weder der Kunde, der einfach aufhören könnte sie zu konsumieren, noch die Politik. Werte wie Aufrichtigkeit und Transparenz spielen seitens der Industrie dabei kaum noch eine Rolle. Und auch das Allgemeinwohl der Bevölkerung wird mal wieder dem Profitinteresse untergeordnet.

      Viele beliebte und vertraute Produkte würden ohne die großzügige Verwendung von Konservierungsmitteln gar nicht existieren. Das gilt besonders für Konservendosen und Fleischprodukte. Hier sind sehr starke Konservierungsmittel nötig, um unbeabsichtigte Nebenwirkungen (wie den Tod des Konsumenten) zu vermeiden. Industriell verarbeitete Fleischprodukte sind in jeder Hinsicht ungesund und sollten am besten komplett gemieden werden. Einige davon sind so stark konserviert, dass als Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt sein müsste: »So lange leben sie gar nicht.«

      Weil Amerikaner Fleisch voller Konservierungsmittel in rauen Mengen konsumieren, kommt es auf amerikanischen Friedhöfen zu einem unglaublichen Phänomen: die Leichen verwesen nicht mehr. Sie sind so voll von Stoffen, die sie haltbar machen, dass selbst Mikroorganismen sie ungern essen. So kommt es zu dem unglaublichen Phänomen, dass amerikanische Friedhöfe aus allen Nähten platzten, weil die Leichen nicht verwesen und Bestattungsunternehmen es schwer haben überhaupt noch einen freien Platz für ihre Kunden zu finden.22

      Dass tote Körper länger erhalten bleiben als gedacht und nicht mehr verwesen, ist aber längst nicht die einzige Problematik, die mit unserem übermäßigen Konsum von Konservierungsmitteln zusammenhängt. Konservierungsstoffe wirken sich schädlich auf die Darmgesundheit aus, sind schlecht fürs Gehirn und zerstören dort wichtige Substanzen. Sie hemmen neuronale Prozesse und verblöden — über lange Zeit konsumiert — ihre Esser. 23

      Konservierungsmittel sind verpönt und gelten als gesundheitsschädlich. Seitens der Industrie wird daher alles versucht sie nicht als solche deklarieren zu müssen, indem man sogenannte »Klassennamen« benutzt. Durch chemische Bearbeitungsprozesse

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