Gefesselte Lust - Teil 2. Kristina Schwartz
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»Nicht jetzt, Ursl ...«
»Ah ...«
»Ruhe jetzt! Verdammt noch mal! Ich kann nicht bei dem Krach!«
Im nächsten Augenblick konnten sie hören, wie sich der Staub in der Luft langsam am Boden absetzte.
Ursula krallte ihre Finger, die Nägel in aggressivem Dunkelrot lackiert, um die Seile, die ihre Handgelenke hielten. Fester und fester krampfte sie die Finger zusammen, bis ihre Knöchel weiß hervortraten. Tobias, gerade auf dem Vorstoß, genoss ihre enge und feuchte Umarmung. Sie keuchte, atmete heftig, als er auf ihren festen Brüsten die harten Nippel knetete.
Der Anblick ihres wehrlosen Körpers nahm ihm sein letztes Quäntchen Selbstbeherrschung. Ohne dass er es irgendwie beeinflussen konnte, kam er plötzlich und heftig. Erschöpft sank sein Kopf auf ihren warmen Busen.
»Tobias, ich ...«
»Ist mir scheißegal, Hauptsache ich bin gekommen«, sagte er schlaff.
Ursula starrte mit leeren, enttäuschten Augen an die Decke. Meinte er das ernst? »Und ich bin dir nicht wichtig?«
»Was ist denn das für eine Frage? Sicher bist du mir wichtig. Wenn ich dich nicht hätte ... ich müsste glatt ...«
Tränen liefen über Ursulas Wangen. »Ich bin für dich also nichts anderes als ein Sexobjekt, das du nicht aufzublasen brauchst.«
So hart würde ich es nicht formulieren, dachte er. »Im Wesentlichen ... also ...«
Sie sank in ihren Fesseln zusammen, lag bewegungslos da. Enttäuschung und Traurigkeit standen in ihrem Gesicht.
Tobias, der kurz das Zimmer verlassen hatte, kam zurück.
Sie bemerkte ihn erst, als er neben ihr kniete und sie mit einem Schal knebelte. Zornig zerrte sie mit den Armen an den Fesseln, strampelte mit den Beinen und versuchte vergeblich, mit einem ihrer Knie ihn dort zu treffen, wo es am meisten wehtat.
»Das ist aber gar nicht nett von dir, Ursl«, sagte er phlegmatisch.
Plötzlich glitt etwas großes Hartes langsam in sie; größer und härter als sein Penis zuvor, aber nicht so lebendig und warm. Erneut begann er sie zu ficken, erst langsam und zärtlich, immer schneller und heftiger werdend. Ihr Körper kannte in diesem Augenblick kein Gut und keine Böse mehr – nur noch Verlangen. Mit ihren Schenkeln umklammerte sie ihn. Nie wieder solle er von ihr ablassen. Ihr Atem ging ekstatisch und er liebte es, wenn er mehr und mehr zu einem lustvollen Stöhnen wurde. Immer hektischer und wilder bewegte er sich in ihr. Sie hatte ihm ihren Körper ausgeliefert und er verstand es – Gummi hin, Schwanz her – ihr das zu geben, wonach es sie so sehr verlangte. Sie wand sich, bäumte sich auf, zerrte an den Seilen, konnte sich schließlich nicht mehr länger gegen die Wellen ihrer Lust wehren, die in immer kürzeren Abständen kamen. Ein erstickter, unkontrollierter Schrei elektrisierte den Raum, als sie kam.
Mit einem Lächeln auf ihren wollüstigen Lippen sank sie auf dem Bett zurück.
Als sie die Augen öffnete, saß Tobias auf ihr.
Es dauerte eine Weile, bis sie die Aufschrift auf seinem T-Shirt bemerkte. »Ich bin Arzt, ich bin Profi«, stand dort und das unterstrich er noch mit einem breiten Grinsen.
32
Mit hochhackigen Ankleboots, schwarzen Lederleggings und einem hautengen, dunkelroten Rollkragenpullover betrat sie die Praxis. Sie spürte, wie die Blicke der Therapeutin jeden Zentimeter ihres Körpers abtasteten. Ob sie wirklich so schön war, konnte sie nicht sagen, jedenfalls fühlte sie sich heute unwiderstehlich und begehrenswert. Sie betrachtete es als Kompliment, dass eine attraktive und sportliche Erscheinung wie Denise sie so eindringlich musterte und kaum den Blick von ihr lassen konnte. Es lag eine Art von Bewunderung in diesen Blicken, die sie in den männlichen niemals gesehen hatte. Es waren zärtliche Berührungen, die ihre Beine, ihre Brüste, ihr Gesicht und ihr Haar liebkosten. Es waren nicht die aggressiven, fordernden, ausziehenden Blicke des anderen Geschlechts, die sie so anwiderten. In diesen Augen war etwas Liebevolles und Wohlwollendes, das ihr weder vom gleichen noch vom anderen Geschlecht im Übermaß in ihrem Leben entgegengebracht worden war. Sie war mit sich zufrieden und fühlte sich ausgeglichen, als sie sich auf den massiven Sessel sinken ließ.
»Wollen Sie auch eine Tasse Tee?«, fragte Denise, die gerade einen Becher mit dem dampfenden Inhalt vor sich auf den Tisch stellte.
»Ja, bitte.«
»Einen Schuss Rum vielleicht?« Ehe sie antworten konnte, hatte Denise ihn auch schon hineingekippt.
»Kann ja nicht schaden, bei dem nasskalten Wetter.«
Sie nahm einen kräftigen Schluck und spürte, wie die Wärme sich in ihrem Leib ausbreitete und bis in ihre schlanken Beine hinunterkribbelte.
»Wie ist es Ihnen diese Woche ergangen?«
»Ja, ich habe mich, wie Sie vorgeschlagen hatten, Ihrer Aufgabe gestellt.«
»Sehr schön.« Denise jonglierte einen Bleistift zwischen den Fingern der linken Hand.
»Ich habe mir wirklich ganz bewusst dafür Zeit genommen. Hab’ das Telefon, das iphone, den ipod, das ipad, den imac, das ibook, die Eieruhr und die Türglocke abgestellt, um ja nicht gestört zu werden und habe versucht, mich in Ihre Position – wenn ich das mal so sagen darf – zu versetzen.« Sie legte eine kunstvolle Pause ein, in der sie einen großzügigen Schluck von ihrem alkoholisierten Tee nahm, dann stellte sie die Tasse ab, strich mit der schlanken Hand über ihre belederten Oberschenkel, ehe sie beide Arme vor ihrem flachen Leib verschränkte. »Es war eine ... interessante Erfahrung. Ambivalent möcht’ ich sagen.«
Ambivalent möcht’ ich sagen, äffte Denise – so ein dämliches Gequatsche. »Inwiefern?«
»Ich stellte mir vor, an den Tisch gefesselt und Ihnen hilflos ausgeliefert zu sein. Es war ziemlich aufregend und wie soll ich sagen – geil. Sie kümmerten sich um mich und meine Bedürfnisse und ich hab’ dabei eine Lust erlebt, wie selten zuvor. Ich habe es genossen, mich einfach fallen zu lassen und mich zu ergeben.«
»Wie weit ging Ihre Fantasie? Konnten Sie sich auch vorstellen, dass ich Sie dann alleine zurücklasse?« Denises bohrender Blick ruhte auf ihrer Patientin, während sie vom Tee nippte.
Auf einmal fühlte sich die Patientin erschöpft und müde. Seltsam, es war erst knapp nach 18:00 Uhr und heute war sie auch nicht früher aufgestanden als sonst. Ihr Arbeitstag war so anstrengend – oder auch nicht – wie immer gewesen. Eine Schwere machte sich in ihren Beinen breit. »Ich stellte mir vor, Sie gingen dann einfach und ließen mich allein. Zuerst war ich panisch, dann stinksauer. Schließlich fühlte ich nur noch Enttäuschung.« Enttäuschung, dass du es mir nicht noch drei Mal besorgt hast, sondern gleich nach dem ersten Orgasmus abgehauen bist – Schlampe. Die Gedanken gingen mit ihr durch.
Die Schlampe – wie sie dachte – gefiel ihr heute ausnehmend gut. Mit den hohen, grazilen Pumps, dem Leinenrock, der im Stehen gerade mal den halben Oberschenkel bedeckte und im Sitzen noch weiter zusammenschrumpfte. Dazu die weiße Bluse, deren offenstehende Knöpfe, wie unbeabsichtigt, den Blick auf die Spitze ihres BHs sowie die makellose