Und du kannst es schaffen!. Harald Lange
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Nun wird sich der ein oder andere Leser sicher fragen, ob das denn nicht alles eine Menge Geld verschlingt, der Check-Up, Laufanalyse, Einlagen, Kleidung, etc. Zugegeben, geschenkt ist es nicht. Allerdings muss ich dazusagen, es gibt weitaus teurere Sportarten als den Laufsport und wenn man bedenkt, wie viel Geld man für Müll den man eigentlich nicht braucht, oder für Suchtmittel wie Alkohol und Zigaretten ausgibt, stehen diese Ausgaben hier in keiner Relation. Außerdem tut man das für sich und seinen Körper und seine Gesundheit sollte es einem schon wert sein. Wenn ich mir überlege, ein Paar ordentliche Schuh kosteten mich 120 Euro, die Einlagen samt Diagnostik vom Orthopäden 167 Euro, das SMI 129 Euro, ein paar Funktionsklamotten auch nochmal um die 150 Euro. Wer einfach nur ein bisschen laufen will, sollte sich schon auch vom Arzt checken lassen, muss es aber nicht in der Form tun wie es ein Marathonläufer tun sollte. Dass ich hier an dieser Stelle nicht falsch verstanden werde, ratsam ist es für jeden Sportler abklären zu lassen, ob und in wieweit Sport getrieben werden soll. Niemand zwingt Sie zu einem Check-Up, Sie müssen auch nicht zum Orthopäden gehen, dem Veranstalter eines Marathons ist es völlig egal, ob Sie sich das leisten oder nicht. Wenn Sie sich einmal die AGBs der Veranstalter anschauen werden Sie feststellen, dass sich der Veranstalter jeglicher Haftung entzieht und darauf hinweist, dass der Lauf auf eigene Gefahr hin durchgeführt wird. Es braucht sich also hinterher keiner über Spätschäden zu beklagen, die aufgrund mangelnder Vorsorge und Vorbereitung auftreten können. Und nicht allzu selten ist dann die ausgeübte Sportart Schuld an der ganzen Sache. Daher war für mich von Anfang an klar, dass ich mir mit dem Laufsport zwar ein Hobby ausgesucht habe, was nicht so viel Geld verschlingt wie beispielsweise das Reiten, der Rennsport oder andere Sportarten, dass ich aber, gerade wenn ich so ein großes Ziel wie einen Marathon vor Augen habe, schon ein bisschen was investieren muss. Ich wollte wissen ob ich körperlich und mental fit für dieses Ziel bin und ordentliches Schuhwerk und Kleidung sind hierbei ebenso ein Muss. Also war mir das alles mein Geld absolut wert. Auch muss ich an dieser Stelle ehrlich zugeben, dass auch ich einmal am falschen Ort gespart habe und das teuer mit 100 Euro bezahlen durfte. Ich komme zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal auf dieses Thema zurück.
Nun bin ich dabei sämtliche Trainingspläne im Internet durchzusehen und versuche das Richtige für mich zu finden. Ein altes Sprichwort für Internetsucherei lautet ja „Wer sucht, der flucht!“ Und das ist in der Tat wahr. Jeder will es besser wissen, 1000 Informationen wie es am klügsten ist und was man machen und nicht machen soll und das Schlimmste ist, jeder redet nur über die Marathonvorbereitung in 12 Wochen, in 14 Wochen, einem halben Jahr. Niemand schreibt was über das Training vorher, also was man tun sollte, bevor man sich an diesen Plan wagt. Gut, einige Anbieter schreiben, man sollte für diesen Plan zum Beispiel mindestens 3 - 4 mal pro Woche trainieren, 10 Kilometer unter einer Stunde laufen oder andere dieser Weisheiten beachten. Aber bis man fähig ist, sich seinen eigenen, individuellen Trainingsplan zu erstellen, braucht man schon ein wenig Erfahrung und Theorie und vor allem brauchbare Theorien, keinen Schrott. Und wie will man das jetzt herausfinden was gut ist und was nicht? Eine Möglichkeit ist natürlich eine Laufgruppe zu besuchen und sich mit Gleichgesinnten, welche das Selbe Ziel haben zusammen zu tun, man kann sich natürlich auch Bücher kaufen und Ärzte fragen, sich einen Personal Trainer suchen, viele Wege führen ja bekanntlich nach Rom. Dummerweise ist das auch alles immer eine Frage des Geldbeutels den man hat, ob der das her gibt oder nicht. Da ich nun nicht den prall gefülltesten Geldbeutel besitze, musste ich hier schon Abstriche ziehen und abwägen was jetzt Sinn macht und was nicht. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte mich auch die Frage, 30 Kilometer Langstreckenlauf einmal pro Woche ja oder nein? Mein Arzt sagt nicht nötig, mein Orthopäde, der selbst läuft meint, sollte auf jeden Fall gemacht und bis zum Marathon gehalten werden. Dadurch hatte ich ab hier die Qual der Wahl. Wem glaub ich jetzt was? Ich entschied mich für den Mittelweg und versuchte ab hier meinen eigenen Stil zu entwickeln, mich zu finden und herauszufinden was für mich denn das Beste ist. Ich konnte mir aber schon vorstellen das es nötig ist, dass ich ab März 2011 spätestens in der Lage dazu sein muss, 3 Stunden am Stück zu laufen und zwar ohne Probleme, danach also noch könnte, wenn auch in dem Moment nicht nötig. Über diese 30 Kilometer, maximal 34 Kilometer und über 3 Stunden, das raten sie einem alle, dass man das beim wöchentlichen Langstreckenlauf nicht tun sollte. Über diesen Grenzbereich geht man wirklich nur am Wettkampftag, der kompletten Laufdistanz von 42,195 Kilometern. Und somit hatte ich jetzt ein paar grundsätzliche Fakten beisammen, an die ich mich von nun an halten würde: Ich werde an die 30 Kilometer Langstreckenläufe herankommen müssen, pro Woche zwei Tempoeinheiten und einen Regenerationslauf absolvieren müssen, sodass ich auf 4 Laufeinheiten pro Woche komme. Zunächst würde ich bis Anfang 2011 noch auf drei Lauftagen bleiben, dann sollten das Ziel aber 4 Tage sein. Neben dem Langstreckentraining ist es wichtig, das Lauftraining zu variieren. Mit dem Tempotraining schafft man es letztendlich, beim Marathon dann auch kurzzeitig das Tempo zu steigern und wieder zu senken, man will ja schließlich auch mal überholen falls erforderlich oder gewollt. Weiter ist ein Krafttraining notwendig, ich werde also 5 Trainingseinheiten pro Woche absolvieren, das Boxen muss ich vorübergehend einstellen. Die neuen Einlagen vom Orthopäden muss ich natürlich auch einlaufen. Dies sollte man nicht auf einem Langlauf machen, eher auf einer Kurzstrecke. Mit diesen Vorsätzen ging ich nun an die Materie ran. Ich besorgte mir zur Unterstützung noch das große Laufbuch von Herbert Stiffny, es gilt als „Die Bibel der Läufer“ und dann machte ich mir nochmal einen Termin im SMI beim Herrn Dr. Böckler, der mich dann auch nochmal zu meinem Konzept beraten soll. Den Rest denke ich muss ich dann wohl selbst herausfinden. Mit Sicherheit würde ich auch nochmal die Laufgruppe Spiridon Frankfurt aufsuchen und dort nach Leuten suchen, die auf diesem Gebiet erfahrener sind als ich. Zu diesem Zeitpunkt lief ich nun jede Woche meine 40 Kilometer, 21 Kilometer am Samstag oder Sonntag und jeweils 2x 10 Kilometer unter der Woche. Ich versuchte mich alle 4 Wochen beim Langlauf um ein paar Kilometer zu steigern. Meine größte Sorge war zudem, sich nicht zu überlasten, aber auch nicht zu wenig zu trainieren. Viele Laufplanbeispiele sind auch zu extrem, davor wurde ich auch schon von ärztlicher Sicht her gewarnt. Eine Winterpause kommt für mich ebenfalls nicht in Frage, ich bin ein Allwetterläufer. Sofern es nicht hagelt, kein Unwetter herrscht oder ein Sturm aufkommt, finden Sie mich stets am Laufen. Selbst wenn Schnee liegt, sehe ich es als eine besondere Herausforderung an, laufen zu gehen. Da ich auch gern steil bergauf laufe, kann es mir beim Marathon in Frankfurt nur nützlich sein, da der zum größten Teil flach ist. Ich rechnete mir da also gute Chancen aus, würde ich weiterhin mein Training so variieren. Wenn ich mich oftmals auf meine Laufstrecke bei Regenwetter, Schneefall, Dunkelheit begebe, frage ich mich schon ganz gern mal, was ich da eigentlich mache. Schlimm finde ich dann, wenn einem kein Mensch begegnet. Bei diesem Wetter finden Sie draußen Hundebesitzer die meist ein finsteres Gesicht machen weil sie mit Fiffi vor die Tür müssen, oder andere Extremsportler, die ebenfalls in Vorbereitung sind oder verrückt genug sind, bei diesem Wetter draußen zu trainieren. Ich kann Ihnen aber auch sagen, dass diese Trainingsform abhärtet. Es ist Ihnen dabei völlig egal, wenn Sie sich zu einem Wettkampf anmelden und an diesem besagten Tag ein Mistwetter herrscht. Wo andere stöhnen sagen Sie sich dann mit einem Lächeln, naja, könnte besser aber auch schlechter sein - ist doch in Ordnung. Außerdem mag ich das Laufbandtraining nicht. Es ist zudem einfacher als draußen zu laufen und draußen haben Sie die Natur. Es gibt immer was zu sehen. Ich war und bin immer schon ein naturverbundener Mensch gewesen aber seit ich nun mehr als einmal die Woche laufe, da sehe ich die Natur und meine Umwelt mit einer ganz anderen Sichtweise. Ich freue mich Leuten öfter als nur einmal zu begegnen, andere Läuferinnen und Läufer zu grüßen, die grüßen zurück und es ist, als würde man sich ewig kennen, begegnet man sich doch nur beim alltäglichen Lauftraining. Ich merke mir oftmals Bäume und bin bestürzt darüber, dass diese umgefallen sind, Dinge die gingen mir vorher am Allerwertesten vorbei. Aber jetzt wo man Strecken öfters langläuft,