Rostam und Sohrab. Friedrich Ruckert

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Rostam und Sohrab - Friedrich Ruckert

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schöne, die auf uns dort von der Mauer schaut!

      So rief er aus und sah zur Jungfrau an der Zinne;

      Zu lächeln schien sie ihm, so täuschten ihn die Sinne:

      Ihn blendete der Glanz der Sonn’ und Kraft der Minne.

      Auf einen Augenblick hatt’ er des Kampfs vergessen,

      Und nach der Zinne sah sein Gegner auch indessen.

      Da sah er einen Strahl, wie er noch nie geschaut,

      Und doppelt zürnt’ er nun dem, der sie nannte Braut.

      Er sprach: Die Perser sind vor mir wie Spreu im Wind,

      Doch lieblich anzusehn ist solch ein Perserkind.

      Wohl ists der Mühe wert, zu stürmen solche Zinnen,

      Wenn solche Schätze sind darinnen zu gewinnen.

      Doch wenn ich dächte, dass sie diesem zugelacht,

      Ich hätte zweimal ihn, nicht einmal, umgebracht!

      So in Gedanken war Sohrab mit ihr beschäftigt,

      Hodschir durch einen Blick auf sie war neu gekräftigt.

      23.

      Doch von der Zinn’ hinweg und von der Jungfrau warf

      Den Blick nun der und der auf seinen Gegner scharf.

      Im Sattel jeder sich gleich einem Feuer schwang

      Und setzte seinen Hengst wie einen Berg in Gang.

      So schnell da Schaft mit Schaft sich durcheinander flocht,

      Dass man den einen nicht vom andern kennen mocht.

      Nach Sohrabs Mitte stieß Hodschir den blanken Schaft;

      Am festen Gurte fand die Spitze keinen Haft.

      Doch Sohrab bog zurück den eignen Speer behende,

      Und an den Gegenmann legt’ er das untre Ende.

      Recht zwischen Mann und Gaul schob er den Hebebaum,

      Und aus dem Sattel flog Hodschir und merkt’ es kaum.

      Zur Erde warf er ihn als wie ein Felsenstück;

      Da lag er, und es blieb kein Sinn an ihm zurück.

      Vergangen war die Welt vor seinem Augenlid,

      Der Himmel und das Feld, die Burg und Gordafrid.

      Vom Pferde Sohrab sprang und saß ihm auf die Brust;

      Er hatte nun den Kopf ihm abzuschneiden Lust.

      Da drehte sich Hodschir und stützt’ auf einen Arm

      Sich schwach, den andern streckt’ er vor und rief: Erbarm!

      Lass gnug sein an der Schmach, dass so mein Stolz zerbrach,

      Und mich im Angesicht der Burg dein Speer abstach!

      Wie wird die Stolze sich an meinem Sturze weiden!

      Das tötet mich; du brauchst dies Haupt nicht abzuschneiden.

      Nun ist sie frei von mir; du nimm mich hier gefangen!

      Du kannst im fremden Land Kundschaft durch mich erlangen.

      Wer, da ich dir erlag, wird dir noch widerstehn?

      Lass mich gefangen mit zu deinen Siegen gehn!

      24.

      Er schwieg und harrte stumm auf Tod nun oder Leben;

      Und sich entschloss der Held ihm nicht den Tod zu geben.

      Er dachte: Wenn ich ihn gefangen mit mir führe,

      Lock’ ich manch andren Fang vielleicht in meine Schnüre.

      Er kann einmal im Feld mir meinen Vater zeigen,

      Auch hier die Stelle wohl, die Mauer zu ersteigen.

      Wenn er die Burg mir will, und was darin ist, geben,

      Als schlechten Preis dafür lass’ ich ihm gern das Leben.

      So sprach er und begann zu binden ihn mit Stricken

      Und den Gefesselten dem Lager zuzuschicken.

      Im Lager kam er an zugleich mit Baruman,

      Der in Samangan kurz die Rast hatt’ abgetan.

      Er war in Eile dem ihm von Afrasiab

      Zur Hut empfohlenen nachgeeilt mit Heerestrab;

      Und war nur eben recht gekommen, um zu sehn

      Die Frucht des ersten Kampfs, der durch Sohrab geschehn.

      Wie er gefesselt sah die stolzen Heldenglieder,

      Die jener schlug in Band, schlug er die Augen nieder.

      Er staunt’ und freute sich und fühlte Scham und Reu,

      Dass er nicht gegen ihn sein durft’ aufrichtig treu.

      Im Lager aber war von Türken alt und jung

      In jedem Munde laut Sohrabs Bewunderung.

      Es priesen seinen Sieg, die den Besiegten sahn,

      Und jetzo sahn sie selbst den Sieger schweigend nahn.

      Ins Lager langsam ritt er auf dem Ross zurück

      Und hörte kaum, wie sie ihm riefen Heil und Glück.

      Er dacht’ an viel, was ihm der Himmel nicht beschied,

      An seinen Vater bald, bald an Gordafarid.

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