Rostam und Sohrab. Friedrich Ruckert

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Rostam und Sohrab - Friedrich Ruckert

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Rostam gegen uns nicht ferner Iran hält,

      Im Spiele jagen wir den Ka’us aus der Welt.

      Dann aber wollen wir den Sohrab auch beschicken,

      Mit Schlummer eines Nachts sein Auge so bestricken,

      Dass ihm die Lust vergeht, nach Kronen aufzublicken!

      Denn mir ist wohlbekannt, dass dieser tolle Knab

      Erst an Kay Ka’us will, dann an Afrasiab.

      Doch wenn dem greisen Wolf erliegt das zarte Lamm --

      Wenn Sohrab wirklich ist ein Reis von Rostams Stamm –

      Wenn denn das zarte Lamm dem greisen Wolf erliegt,

      So hoff’ ich, dass im Schlamm der alte Brunn versiegt!

      Dass sich der zähe Stamm von diesem Kummer biegt!

      Und so ist oder so von einem uns geholfen,

      Es sei vom jungen Welf, es sei vom alten Wolfen.

      18.

      Da schrieb Afrasiab an Sohrab einen Brief,

      Darin er Gottes Heil ob ihm zum Eingang rief:

      Das Glück geleite dich, beherzter Heldenknabe,

      Zum kühnen Werk, das ich mit Lust vernommen habe.

      Dir send ich fürstliche Geschenke meiner Gnaden,

      Ross’ und Kamele mit Kleinodien beladen;

      Türkis’ aus Turkistan, aus Badachschan Rubinen,

      Smaragdne Sträuße drei mit Perlentau auf ihnen.

      Ich habe dir erwählt zwei Kronen edelsteinern

      Und ihnen beigezählt zwei Thronen elfenbeinern.

      Froh mögest du zu Thron auf Elfenbeine sitzen,

      Und über dir die Kron’ aus Edelsteine blitzen!

      Wirst du erst Irans Kron’ im Streit gewonnen haben,

      Dann wird Ruh auf dem Thron die Zeit gewonnen haben.

      Denn ewig ist entzweit, wie Tag und Nacht im Streit,

      Iran und Turan; du sollst stiften Einigkeit.

      Von dieser Mark’ ist weit zu jener nicht der Weg;

      Samangan, Turan und Iran ist Ein Geheg.

      Deswegen ist gestellt Samangan auf der Scheide

      Von Iran und Turan, um zu beherrschen beide.

      Nun send’ ich Truppen dir, soviel ich nötig glaube;

      Kühn setze dich aufs Ross und auf dein Haupt die Haube!

      Von meinen Feldherrn send’ ich dir den Baruman,

      So tapfer als getreu; der sei dir untertan!

      Er sei dir untertan mit allen, die er führt;

      Von ihnen sei die Welt dem Feinde zugeschnürt!

      Zieh aus zu Kampf und Sieg! Dich soll im Laufe stören

      Kein Graben und kein Wall, und keine List betören!

      Bald lass’uns das Gerücht von deinen Taten hören!

      Von meinen Söhnen all soll keiner meinem Thron

      So nah stehn als Sohrab, den ich begrüß’ als Sohn.

      Er schriebs und siegelte und gabs dem Baruman;

      Der trat nicht leichten Muts die schwere Sendung an.

      In diesem Kriege war kein Ruhm ihm zu erwerben,

      Als einen Helden durch den andern zu verderben.

      19.

      Da hörte vom Gerücht Sohrab, dass Baruman

      Vom Schah Afrasiab mit Truppen zieh’ heran,

      Mit Ross und mit Kamel und großem Heergedränge,

      Ehrengeschenk und Brief und festlichem Gepränge.

      Der junge Mann, wie er die Kund’ erfuhr, schnell tat er

      Den Gürtel um und zog mit seiner Mutter Vater.

      Entgegen zum Empfang zog er schnell wie ein Wind;

      Wie so viel Volks er sah, froh staunete das Kind.

      Mehr staunte Baruman, als er die stolzen Glieder,

      Die edle Bildung sah, das Staunen schlug ihn nieder.

      Im Staunen war gemischt Furcht und Bewunderung

      Und Mitleid, wie er sah den Helden schön und jung.

      Der greise Feldherr sprach bei sich: Auf Ruhmespfaden

      Gehn sollte solch ein Schmuck der Jugend ohne Schaden.

      Verdienen möchte’ er wohl, ihm wäre statt Verrat

      Zum ungestümen Mut beschieden weiser Rat.

      Wenn ihm der Doppelrausch der Jugend und des Ruhms

      Zu Kopfe steigt, o weh dem Stolz des Rittertums!

      Zu Sohrab sprach er drauf: O edler junger Leue,

      Den Brief schickt dir der Schah, dass er dein Herz erfreue.

      Lies mit Bedacht den Brief des Schahs von Turanland,

      Und was du dann befiehlst, das steht in deiner Hand.

      Die Ehrengaben nimm, die dir gesendet sind;

      Ich selbst steh’ und dies Heer dir zu Gebot, o Kind!

      Sohrab, der junge Mann, nachdem er las den Brief,

      Das erste war, dass er sein Heer zum Aufbruch rief;

      Das Heer der Seinigen; dem Barman, seinem Gast

      Und dessen Leuten gab er auf drei Tage Rast.

      »Der Mutter Vater soll bewirten euch mit Schmause,

      Die Mutter selbst dazu; ich geh nicht mehr nach Hause.

      Es leidet länger nicht mich in der Mutter Haus;

      Lebt

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