Ein Teppich aus Andacht. Gabriele Prattki

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Ein Teppich aus Andacht - Gabriele Prattki

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zum Abendessen das marokkanische Nationalgericht „Tajine“: gekochtes Gemüse, heute mit gewürzter Hühnchenbrust und -keule. Vor dem Hauptgang gab es Suppe, dazu Baguette und zum Nachtisch süßen, fetten Kuchen. Alles schmeckte köstlich. Mohamed erklärte: „Tajine gibt es in vielen Variationen: mit Lamm, Rind, Hühnchen, auch Fisch, mit unterschiedlichen Gewürzen und Gemüsesorten der Saison.“

      In der großen Eingangshalle des Hotels hängen riesige Lüster aus unzähligen kleinen Glasteilchen in Tropfenform. Eine schwere, ziselierte Messinglampe schmückt die Mitte des Raumes. Fein gearbeitet sind Steinornamente an den Säulen, die Kuppel ist mit Schnitzereien verziert, Keramik-Dekor auf den Fliesen. Ein Brunnen leuchtet im Keramikmuster. Orientalische Pracht nach maurischer Baukunst, wie sie in Sakralbauten - den Moscheen, Medersen* und Mausoleen* - zu finden ist. Aber es gibt sie auch, in bescheidenerem Ausmaß, in Herrenhäusern und Empfangssälen zum Beispiel von Hotels. Die Monarchie seit König Hassan II. setzt sich sehr für die Wiederbelebung des kulturellen Erbes ein. Kultstätten wie das Mausoleum in Rabat und die Moschee in Casablanca wurden mit enormen Kosten neu errichtet, alte Medersen und Moscheen renoviert.

      Ich vermute, dass die Löhne in Marokko auch für die Handwerksspezialisten überwiegend niedrig sind. Denn sonst könnten Menschen wie ich sich ein Hotel mit dieser palastähnlichen Eingangshalle nicht leisten. Zuhause würde ich höchstens zum Staunen hinein gehen, vielleicht nicht einmal das. Doch möchte ich kein schlechtes Gewissen haben, weil ich hier bin, wenn es auch nur wenige Menschen sein mögen, die hier im Land vom Tourismus profitieren.

      Dritter Tag: Meknès - Volubilis - Moulay Idriss - Fès

      5.00 Uhr: Der Muezzin singt. Schön und fremd hört es sich an. Etwas rührt mich an in diesem Gesang und daran, ein winziges Stück davon zu erleben, dass und wie andere Menschen religiöse Rituale leben.

      7.00 Uhr: Wir verlassen Meknès, die grüne Königsstadt und das „Versailles Marokkos“. Auf dem Weg nach Volubilis, ca. 26 km entfernt, fahren wir durch weiße Dörfer, Olivenhaine und vorbei an riesigen Kakteen mit Verdickungen dort, wo bald Blüten hervorbrechen werden. Agaven wachsen mannshoch. Felder leuchten hellgrün mit angehender Saat.

      Während der Fahrt erwähnt Mohamed 5 Elemente, die in jedem Viertel eines Ortes anzutreffen sind: Moschee, Hamam, Backhaus, Markt (Souk), Koranschule. Ein Hamam ist ein Bad, in dem sich Männer und Frauen, getrennt nach Geschlechtern, zu bestimmten Zeiten treffen. Das Backhaus hat die Funktion, Brote der Armen zu backen, die sich keinen Ofen leisten können. Die Menschen bereiten den Teig soweit zu, dass er nur noch gebacken werden muss. „Kinder gehen mit 3 Jahren in die Koranschule, mit 6 Jahren in die Grundschule. In Koranschulen lernen die Kinder viel auswendig. Jede Familie zahlt, was sie kann. - Übrigens auch bei den Friseuren in den Medinas.“

      Leicht hügelig ist die Landschaft. Gerade löst sich der zähe Nebel auf. Mohamed sagte heute beim Frühstück, er hätte die ganze Nacht gebetet, dass der Regen aufhören und in Volubilis die Sonne scheinen möge.

      Dichte Hecken aus Kakteen am Straßenrand. Feldreiher fliegen neben uns her, setzen sich graziös auf Getreidefeldern ab. Auf buckelartigen Hügeln stehen vereinzelt Sträucher und kleine Bäume wie dunkelgrüne Tupfer.

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