Charisma. Helga Unger
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Innerlich stampfte ich dabei auf und sagte zu mir „Doch ich will alles haben!“ - wobei mir nicht klar war, was „alles“ ist wie ich das leben und erfahren könnte. Waren meine Herzenswünsche wirklich unstillbar und illusionär oder ist das für die meisten Menschen Illusion, ein Trugschluss? Wo sollte ich mich hinwenden und suchen, und wo konnte ich vor allem finden? So begann meine Reise in die verschiedenen Welten, um Erscheinungen und Erfahrungen zu sammeln und all jenes wahrzunehmen, was hinter den Dingen, im Verborgenen liegt. Ich fragte mich, was wirklich ist – jene Ding, die wir sehen und angreifen können oder all das, was wir fühlen und als äußere Wirklichkeit in uns aufnehmen.
Und da wird es interessant, denn da unterscheiden sich die vorgestellten Bilder der einzelnen Menschen enorm. Lediglich das bewusste oder unbewusste Ziel ist dasselbe – nämlich die Liebe.
Wir suchen nach Liebe und Geborgenheit, die das Gefühl der Fülle, der Grenzlosigkeit und der inneren Freude und Glückseligkeit nach sich zieht. Es ist das Eine, das Wesentliche, das alles beinhaltet und unsichtbar ist. Es ist Gott!
So entsteht ein völlig neues Bild von uns selbst, unserem Sinn des Lebens und von Gotte und der Welt. Es sind Erkenntnisse und Einsichten, die so einfach sind, dass es uns schwerfällt, sie zu glauben, zu wissen und anzunehmen. Um dieses neue Bild der Liebe wahrnehmen zu können, ist es notwendig, sich nach innen zu wenden, das Selbst zu erforschen, mit dem dritten Auge zu sehen, die Ohren einer höheren Frequenz zu öffnen und mit dem Herzen zu sprechen, um das zu offenbaren, was da ist und immer schon da war - unsere Göttlichkeit.
Betrachten wir das Leben von Jesus Christus. Er hatte als Kind eine erleuchtende Eingebung durch den Heiligen Geist, die sein ganzes späteres Wirken bestimmte. Seine eigene Familie und die anderen Dorfbewohner nahmen ihn nicht ernst. Jesus wusste um seine Lebensaufgabe und als er seine Reife erlangte, stand er auf und verkündete: „Der Vater und ich sind eins.“ Er sollte der Menschheit vorangehen und verbreiten, was für jeden von uns möglich ist, nämlich Gott im Inneren zu verwirklichen. Er sagte damit anders interpretiert: „Ich bin eins mit Gott“, oder „Ich bin Gott“ und wenn ich als Mensch so wie du und ich, Gott sein kann, dann kannst du es auch! Aus der göttlichen Sicht gibt es keine Hierarchien oder Bewertungen. Vor Gott sind alle Menschen gleich. Jesus war es, der den Wunsch und die Bereitschaft schon bei seiner Geburt in sich trug, Gott in sich zu erkennen, ihm zu dienen und seinen gottgewollten Lebensauftrag für die gesamte Menschheit zu erfüllen. Er sollte lebendes Zeugnis sein, was wir alle vermögen und in uns tragen. Er lehrte vor allem durch sein Dasein, frei von jeglicher Religion oder institutionellen Zugehörigkeit, denn das Göttliche ist immer frei. Christus wurde als Gotteslästerer gekreuzigt und lehrte uns die Unsterblichkeit durch seine Auferstehung. Es dauerte 2000 Jahre, in denen wir (viele von uns) nicht begriffen haben, dass wir uns genauso verirrt haben und anklagen, wenn wir Gott in uns durch unseren Geist nicht annehmen und anerkennen wollen. Ich wiederhole noch einmal: „Der Vater und ich sind eins“ heißt in Wahrheit „Ich, Jesus Christus bin durch den Heiligen Geist mit dir Gott Vater eins geworden - Ich bin Gott.“ Die Dreiheit ist: Gott, das Bewusstsein der Einheit, ich bin Gott (Christusbewusstsein) durch meinen Geist, der mir dadurch heilig, d. h. heil und ganz geworden ist. Und diese gelebte Dreiheit verkörpert der Gottmensch oder der göttliche Mensch, der Gott durch sich selbst offenbart. Das Dreieck, mein mir lieb gewordenes Symbol, bedeutet auch, sich aus der Dualität auf eine höhere Ebene der Einheit und des Eins-Seins zu bewegen und aus dieser Sicht das Leben in Liebe zu erfahren. Dann befinden wir uns zwar in der dualen Welt der Erde, erleben jedoch durch die Einheit in uns eine neue Qualität des Seins, die sich paradiesisch, sinnvoll und leicht anfühlt und sich mühelos vor uns auftut. Wir ziehen durch die Einheit in uns das an, was unserem Wesen entspricht.
Es heißt, dass in unseren Zeiten ein neuer Erlöser kommen soll. Für mich ist der neue Erlöser das Christenbewusstsein, das in jedem einzelnen schlummert und auf die Erweckung wartet. Es ist das Bewusstsein der Einheit, das das goldene Zeitalter zur Jahrtausendwende einleitet. Gott steht hier frei von jeglicher Religion, und wer sich durch irgendeine unangenehme kindliche Erfahrung mit Kirche, Klosterschule, einer Moralpredigt, scheinheiliger Menschen oder Sonstigem von Gott entfernt hat oder diese Kraft im Außen sucht, möge das alles erst einmal vergessen. Sei kritisch, bilde dir eine eigene Meinung, eine eigene göttliche Erfahrung mit Gott in dir und hole dir die Autorität zurück, die du irgendwem, irgendwann oder irgendwo abgegeben hast. Das Göttliche ist immer frei und hat mit Institutionen, Machtansprüchen und fremden Autoritäten nichts zu tun. Das heißt nicht, dass ich die Kirche oder eine Religion ablehne. Es hat mir nur nicht alles gefallen, was im Namen der Religion passiert ist! Es geht einzig und allein um dich selbst und deine Verbindung zu Gott. Dort wo die Liebe ist, dort ist Gott sichtbar und das kann überall sein. In deiner Umgebung orientiere dich an den Früchten, an dem was ein Mensch (vor)lebt, an seiner inneren Fülle und Freiheit im Denken und Sein und behandle ihn, wie du selbst behandelt werden möchtest.
Das und nur das „Gott, ich bin“ erkenne ich als meine Liebe, als meinen Sinn, als meinen Inhalt, als mein Glück, als mein Licht, als meine Freude, als meine Begabung - mein Charisma - als meine Ehrfurcht und Demut in diesem Leben an.
„Ich bin Gott“ entspringt aus meinem innersten Wesenskern als Allmacht des Christusbewusstseins. Universelle Lebensenergie durchströmt mich und nährt meine Schöpferkraft. Gott, die universelle Lebenskraft, die Ich-bin-Qualität, die Quelle, die völlige Präsenz im Sein ist ein und dasselbe Prinzip mit unterschiedlichen Bezeichnungen.
Ich bin Gott, ich bin.
Ich bin Gott.
Oder
Ich bin göttlich.
Ich drücke Gott durch mein Sein,
mein Handeln, mein Denken, mein Fühlen,
durch meine Einheit, meine Liebe,
meine Ich-bin-Präsenz aus.
Das sind mein Ursprung und mein Sein in alle Ewigkeit.
Es ist wie ein Same, der ein Ei befruchtet und in der Gebärmutter reift bis ein Baby geboren bzw. ein neues Werk hervorgebracht ist. Auch da wirkt die göttliche Schöpferkraft ohne unser eigentliches Zutun nach der Zeugung. Jede Mutter hat dieses Wunder am eigenen Leib erfahren und dies geschieht fortwährend in der Natur, wenn ein Same zu Boden fällt, vom Wasser genährt wird und als Pflanze nach einiger Zeit hervortritt. Leben entsteht aus einer göttlichen Zelle, aus einer unendlichen Kraft, aus einer Macht, und das ist Gott.
Gott ist in allem, was ist - in dir, in mir, in jedem Tier, in jeder Pflanze, in jedem Stein und Ding, einfach in allem, und deshalb gibt es nur ein „Ich-bin“ bzw. „Ich-bin-Gott.“
Du bist Gott, er, sie, es ist Gott, wir sind Gott, sie sind Gott, ihr seid Gott. Die Natur der Dinge, die Natur unseres Wesens ist Gott und deshalb können wir nur Göttliches hervorbringen, sofern wir die Verbindung zu unserem Ursprung hergestellt und alle Trugbilder der Wirklichkeit abgetragen haben.
Durch das Anerkennen von Gott in mir, stelle ich gleichzeitig die geistige Verbindung zu allen anderen göttlichen Lebewesen und Seins-Ebenen her. Gott in mir erkennt den Gott (Buddha) in dir, und wir sind eins!
Wie innen, so außen meint die Wahrnehmung eines Geschehens, nämlich was und wie ich mich fühle und mein Leben erfahre. Was sich einzig und allein im Leben ändert, ist die innere Wirklichkeit und der Seinzustand bei oft gleichbleibendem Lebensraum.
So lebe ich mit nur relativ kurzen Unterbrechungen etwa 40 Jahre am selben Ort, im selben Haus und fühle mich dennoch