Ticky lernt die Erde kennen. Eva Markert

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Ticky lernt die Erde kennen - Eva Markert

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style="font-size:15px;">      „Warum wäre das so schlimm?“

      „Weißt du das etwa nicht?“

      „Doch, natürlich“, behauptete Ticky schnell. „Ich will nur sehen, ob du es auch weißt.“

      „Und ob ich das weiß! Es ist ganz schön unangenehm, kann ich dir sagen!“

      „Stell dich nicht so an!“

      Das sagten Plutolo und Saturno immer, wenn Ticky jammerte. Zum Beispiel, wenn er zu hastig aus dem Bett sprang, weil er sich verschlafen hatte, und dabei umknickte. Das tat scheußlich weh!

      „Du musst eben früher wach werden und besser aufpassen“, meinte Plutolo dann.

      Und Saturno mahnte: „Sei in Zukunft vorsichtiger und steh rechtzeitig auf.“

      Manchmal ging es Ticky auf die Nerven, dass sie so oft das Gleiche sagten.

      „Du musst eben vorsichtig sein“, riet er der Wolke jetzt.

      „O danke, das ist ein ausgezeichneter Vorschlag!“, grummelte Adala, aber sie wirkte überhaupt nicht dankbar. Machte sie sich lustig über ihn?

      „Wenn ich mich stoßen würde“, fuhr sie fort, „gäbe es einen gewaltigen Rums. Und wenn ich dann weine – du musst wissen: Alle Wolken weinen, wenn sie sich stoßen. Wenn ich dann also weine, löse ich mich auf. Was das für dich bedeutet, brauche ich dir wohl nicht zu erklären.“

      Nein, das brauchte sie nicht. Ticky konnte es sich ziemlich genau vorstellen. Er würde fallen, fallen, fallen. Hart auf dem Boden aufschlagen. Und sich wahrscheinlich alle fünf Zacken brechen. Ein Schauer lief ihm über den Rücken.

      Urplötzlich tauchte unter ihnen, gefährlich nah, etwas Dunkles auf. Ticky fuhr zurück. „Pass auf!“, schrie er.

      Die Wolke lachte dröhnend. „Das ist die Spitze eines Berges“, erklärte sie und stieg höher. „Da hast du wohl Angst gekriegt, was?“

      „Pah! Ich und Angst? Nie im Leben!“

      Ticky versuchte, mit dem Zittern aufzuhören. Er blickte wieder aus dem Bullauge – und erstarrte. Der Mond stand nämlich genau dort, wo Ticky jetzt eigentlich stehen müsste. Sein Licht flimmerte grell vor Zorn.

      „Adala, du musst mich ganz schnell zurückbringen!“

      Die Wolke blickte nach oben. „Oje, der Mond ist böse“, stellte sie fest. „Warum wohl, frage ich mich.“

      „Keine Ahnung. Adala, bitte, beeile dich!“

      Die Wolke segelte schneller. Kurz darauf hielt sie genau unter dem Mond an. Mit einem Satz sprang Ticky hinaus. Lautlos glitt Adala davon.

      „Hm-mm-mm!“ Der Mond räusperte sich.

      „Ich ... ich ...“, stotterte Ticky.

      „Hast du etwa geglaubt, ich würde nicht merken, dass du dich verdrückt hast?“, fuhr der Mond ihn an.

      „Ich ... ich ...“

      „Zur Strafe wirst du morgen früher aufstehen und eine Stunde länger leuchten als die anderen. Und wehe, du verkrümelst dich noch mal! Dann kannst du was erleben! Hast du mich verstanden?“

      „Ja, Mond“, antwortete Ticky kleinlaut.

      Erst als er allein war, stöhnte er.

       Ein großartiger Einfall

      Warum bist du in der letzten Zeit so still, Ticky?“, fragten Plutolo und Saturno eines Abends. „Und warum hängt dir deine Zipfelzacke ständig ins Gesicht?“

      „Es ist alles in Ordnung“, behauptete Ticky.

      Das stimmte aber nicht. Er langweilte sich. Doch die beiden würden ihn nicht verstehen. Sie waren alt und zufrieden damit, Nacht für Nacht an derselben Stelle zu stehen und zu leuchten.

      Und da, wie aus heiterem Himmel, kam ihm ein großartiger Einfall. „Ich weiß jetzt, wie ich zur Erde reisen kann!“, platzte er heraus.

      „Du kannst nicht zur Erde reisen. Der Mond merkt sofort, wenn du deinem Platz verlässt“, warnte ihn Plutolo.

      „Wenn ihr es für euch behaltet, kriegt er es nie und nimmer raus!“ Ticky erklärte ihnen, was er sich überlegt hatte.

      „Hm“, meinte Saturno, „so könnte es tatsächlich klappen.“

      „Saturno“, rief Plutolo entsetzt, „du bist doch nicht etwa dafür, dass Ticky das macht?“

      „Nein, nein“, versicherte Saturno schnell, „obwohl andererseits ...“

      Die zwei berieten sich leise. „Also gut“, meinte Plutolo schließlich, „wir verraten dich nicht.“

      „Aber wir werden dir keinesfalls helfen“, ergänzte Saturno.

      „Das braucht ihr nicht.“ Ticky strahlte über sein ganzes Sternengesicht. „Ach, ihr seid wirklich meine aller-, allerbesten Freunde!“

      Als der Mond kurze Zeit später vorbeikam, ließ Ticky seine Zipfelzacke hängen und hielt sich den Bauch.

      „Hast du wieder zu viel Sternstaubzucker gegessen?“, fragte der Mond.

      „Ich glaube nicht“, jammerte Ticky. „Au! Es tut schrecklich weh!“

      Der Mond winkte eine große, strahlend weiße Wolke mit einem ausgefransten Rand heran. „Bring ihn zum Sternenhospital“, befahl er.

      Stöhnend ließ Ticky sich in die Wolkenwatte sinken.

      „Heute weißt du also zur Abwechslung mal, wohin die Reise geht“, stellte die Wolke mit brummiger Stimme fest.

      „Adala!“, rief Ticky erfreut. Beinahe hätte er vergessen, so zu tun, als hätte er Bauchschmerzen. „Ich muss ganz schnell zum Sternenhospital“, fügte er mit kläglicher Stimme hinzu.

      „Aha“, erwiderte Adala. „Soso ...“

      Vorsichtshalber hielt Ticky den Mund, bis sie dort angekommen waren.

      „Ich warte hier auf dich!“, sagte die Wolke, als er ausstieg. „Gute Besserung! Oder sollte ich sagen: Viel Glück?“

      Was meinte sie damit? Ticky fragte lieber nicht. Gekrümmt schlurfte er auf den Eingang zu.

      „Guten Abend, Ticky“, begrüßte ihn der Sternendoktor. „Was fehlt dir denn?“

      „Mein Bauch tut weh.“

      „Das haben wir gleich. Nimm diese Medizin, dann geht es dir bald besser.“ Der Doktor schob ihm einen riesigen Löffel bitteren, schwarzen Sternenstaub in den Mund.

      Ticky verzog das Gesicht. Pfui Teufel! Wenn man kein Bauchweh hatte, konnte man von diesem

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