Ticky lernt die Erde kennen. Eva Markert

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ticky lernt die Erde kennen - Eva Markert страница 4

Ticky lernt die Erde kennen - Eva Markert

Скачать книгу

nicht leuchten.“

      „Kein Problem.“ Der Arzt stand schon im Türrahmen. „Lass dir in der Sternenapotheke ein paar Kerzen geben. Die zündest du an, wenn es dunkel wird. Dann merkt niemand, dass ein Stern fehlt.“

      Es hatte geklappt! Vor lauter Freude vergaß er so zu tun, als wäre er krank. „Tausend Dank!“, rief er.

      „Donnerwetter!“ Der Doktor wandte sich um. „Die Medizin hat aber wirklich schnell geholfen! Vielleicht brauchst du gar keine Kerzen mehr und kannst heute Abend schon wieder scheinen!“

      Ticky schüttelte den Kopf und hielt sich den Bauch. „Bestimmt nicht!“

      Er wankte zur Apotheke. „Ich bin ziemlich krank“, erzählte er dem Sternenapotheker. „Der Doktor meint, ich werde länger nicht leuchten können.“

      „Dann brauchst du jede Menge Kerzen“, sagte der Apotheker. „Nimm so viele mit, wie du tragen kannst.“

      Ticky nahm mehr mit, als er tragen konnte: Zwischen allen Fingern, unter den Armzacken, im Mund, selbst in Nase und Ohren steckten sie. Schritt für Schritt schob er sich zum Ausgang.

      „Du meine Güte!“, rief Adala aus. „Du siehst aus wie ein Stachelstern mit all diesen Kerzen.“

      „Der Doktor sagt, das wäre eine neue Behandlungsmethode bei Bauchschmerzen“, nuschelte Ticky, vorbei an den Kerzen in seinem Mund.

      „Aha, soso“, murmelte Adala. Dann brachte sie Ticky zurück an seinen Platz.

      In Windeseile versteckte er die Kerzen im Bett unter dem dicken Wolkenkissen. Dabei fiel ihm eine runter und rollte unters Bett. Genau in diesem Augenblick sah Ticky, wie der Mond sich auf den Weg zu ihm machte. Schnell schlüpfte er unter die Wolkendecke. Die heruntergefallene Kerze konnte er später aufheben.

      Zum Glück hatte der Mond nichts gemerkt. „Schlaf schön, Ticky“, sagte er nur und ging an seinem Bett vorbei.

       Eine große Schwierigkeit

      In der darauffolgenden Nacht war es dunkler am Himmel als sonst. Ticky blickte sich um. Woran mochte das liegen? Alle Sterne standen an ihrem Platz und funkelten wie immer.

      Auf einmal ging ihm ein Licht auf. „Wo ist der Mond?“, rief er.

      „Sag bloß, das weißt du nicht!“ Plutolo und Saturno waren überrascht. „Er nimmt doch alle vier Wochen einen Tag Urlaub.“

      „Und was macht er, wenn er Urlaub hat?“, erkundigte sich Ticky neugierig.

      „Das weiß niemand. Er bleibt in seiner Wolkenvilla.“

      „Beobachtet er von dort die Sterne?“

      „Vielleicht.“

      „Trotzdem!“, dachte Ticky. „Heute wage ich es. Ich zünde eine Kerze an, stelle sie auf meinen Platz und reise zur Erde.“

      Als er eine unter seinem Wolkenkissen hervorzog, durchfuhr ihn in heißer Schreck. Er hatte zwar Kerzen. Aber wie sollte er sie anzünden?

      Er sprang zu Plutolo hinüber. „Wie kann ich eine Kerze anmachen?“, fragte er leise.

      Plutolo blickte sich nach allen Seiten um, ehe er zurückflüsterte: „Du brauchst Streichhölzer.“ Er griff hinter sich in seinen Schrank. „Ich habe noch eine Schachtel. Aber pst! Kein Wort zu Saturno!“

      Der liebe Plutolo! Ticky umarmte ihn.

      Auf dem Rückweg ging er auch bei Saturno vorbei.

      Der alte Stern rief ihn zu sich. „Ich sehe, du hast eine Kerze auf deinen Hocker gestellt“, raunte er.

      Ticky erschrak. Hoffentlich machte Saturno jetzt kein Theater!

      „Du brauchst Streichhölzer, um sie anzustecken!“, fuhr Saturno fort. Er kramte in seinem Schrank. „Hier ist eine Schachtel, die ich aufbewahrt habe. Aber pst! Kein Wort zu Plutolo!“

      Auch bei ihm bedankte Ticky sich herzlich. Er fand das großartig! Nun hatte er nicht nur massenhaft Kerzen, sondern auch zwei volle Streichholzschachteln. Das würde für ziemlich viele Reisen zur Erde reichen.

       Eine Enttäuschung

      Unternehmungslustig hielt Ticky nach der Wolke mit dem ausgefransten Rand Ausschau.

      Und da ... Es war beinahe wie Zauberei. Als ob Adala Gedanken lesen könnte, denn plötzlich erschien sie am Himmelsrand und kam rasch näher.

      Ticky griff hinter sich nach dem Schalter auf seinem Rücken, knipste das Licht aus, zündete die Kerze an und winkte.

      Adala hielt an. „Wohin soll die Reise diesmal gehen?“, fragte sie.

      „Bring mich irgendwohin, wo es schön ist.“

      „In Ordnung. Ich zeige dir das Schönste, was es gibt.“

      „Au ja! Was ist es?“

      „Abwarten! Steig ein!“

      Während der Reise schaute Ticky ungeduldig durch ein Bullauge nach unten. Undeutlich konnte er größere und kleinere, dunklere und hellere Flächen erkennen. Als er das Wolkenfenster öffnete, hörte er seltsame Geräusche: Sausen und Brausen, Plätschern und Rauschen, Brummen und Dröhnen. Und überall roch es anders.

      Das alles war sehr spannend, aber nicht wirklich schön.

      „Wann kommen wir endlich zu dem, was du mir zeigen willst?“, fragte er die Wolke.

      „Wir sind schon da.“

      Ticky lehnte sich noch weiter hinaus. „Ich sehe nichts.“

      „Du musst nach oben schauen, durch die Dachluke.“

      „Da ist bloß ein Stern“, sagte Ticky.

      „Das ist Siriu s, der Hundsstern.“

      „Ja, und?“

      „Fällt dir nichts auf?“

      „Er leuchtet ziemlich hell.“

      „Genau. Er ist der hellste Stern am Nachthimmel. Ist er nicht wunder-, wunderschön?“

      „Adala!“ Ticky ließ sich enttäuscht auf dem Boden nieder. „Sterne sind doch nichts Besonderes.“

      „Da bin ich ganz anderer Meinung“, widersprach Adala. „Du wolltest, dass ich dir was Schönes zeige. Und Sterne sind das Schönste, was es gibt.“

      „Aber Sterne kenne ich in- und auswendig. Ich will was sehen, was ich nicht kenne.“

      „Hör auf zu meckern“, erwiderte Adala. „Außerdem müssen wir zurück. Der Morgen kommt.“

      Ticky schaute

Скачать книгу