Kowalskis Mörder. Ole R. Börgdahl
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Marek war sich sofort klar, dass er sich auf der falschen Spur befand. Er zögerte dennoch und überlegte, ob er es bei den Männern, die offenbar eine Frauenwasserballmannschaft betreuten, noch einmal versuchen sollte. Vielleicht handelte es sich nur um eine Tarnung und Kowalskis Mörder wollte sich nicht so schnell zu erkennen geben. Marek trat hinaus auf den Parkplatz. Er betrachtete sein Telefon und war sich unschlüssig, ob er eine weitere Nachricht absetzen sollte. Er hatte seine Anweisung, man würde ihn ansprechen, wenn es so weit war.
Die beiden Männer kehrten zum Transporter zurück. Der SLK-Fahrer lächelte Marek noch einmal nickend zu und stieg dann hinter seinem Kollegen auf die Ladefläche. Marek wandte sich ab und ging über den Parkplatz um die Schwimmhalle herum, zurück zum Haupteingang. Die junge Frau mit dem Namen Nadine saß gelangweilt am Schalter der Kasse und blickte nur kurz auf, als er die kleine Halle betrat. Er lächelte sie an und ging dann zurück zu dem Stuhl, der noch immer direkt vor der Panoramascheibe stand. Harald Prossmann und Kai Bokel zogen weiterhin ihre Bahnen. Prossmann hatte jetzt aber das Tempo herausgenommen und vom Kraulen auf Brustschwimmen umgestellt.
Marek drehte sich um und sah schräg nach oben zur Zuschauertribüne. Der Tisch der Frühstücksrentner schien jetzt komplett besetzt zu sein. Ein Mann mit grauem Haarkranz gestikulierte. Es wurde offenbar gelacht, die Stimmung war gut. Marek sah sich weiter in der Schwimmhalle um. Im Durchgang zu den Umkleidekabinen ließ sich der SLK-Fahrer kurz blicken. Er trug eine Rolle der Bahntrennleinen, legte sie neben der Glastür ab und verschwand wieder. Zehn Minuten später stiegen Harald Prossmann und Kai aus dem Wasser und verschwanden ebenfalls in Richtung Umkleidekabinen.
In Mareks Jackentasche begann plötzlich das Telefon zu vibrieren. Als er es herausnahm, zeigte die HIKE-App eine neue Nachricht an. Er überflog den Text. Kowalskis Mörder beglückwünschte ihn dafür, dass er es bislang ganz gut machte und auf seinem Posten war.
»... die Regeln ändern sich jetzt ...«, las Marek weiter. »... du weisSt, wo es heute noch hingeht. Halte die Augen offen. Melde dich, wenn sich für uns eine Gelegenheit bietet. Melde alles, von dem du glaubst, dass es uns nützen kann ...«
»... melde alles, das uns nützen kann ...«, ging es Marek durch den Kopf. Was sollte das hier werden. Ihm war von Anfang an klar, dass er das Werkzeug eines Verbrechers werden sollte. Es war allerdings etwas anderes, so konkrete Anweisungen zu erhalten, wie sie die letzte Nachricht beinhaltet hatte. Marek antwortet mit einem schlichten »Verstanden!«.
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