Thuazar. Anders Aaronson

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Thuazar - Anders Aaronson страница 14

Автор:
Серия:
Издательство:
Thuazar - Anders Aaronson Die Hand

Скачать книгу

erhob sich der Mann wieder. Surubaya atmete schwer. Er starrte Rand mit blutunterlaufenen Augen an, der freundlich über den Tisch hinweg zurück lächelte.

      »Mein lieber Surubaya. Das waren fünf Fußnägel, die der gute Skrat ihnen ausgerissen hat. Ich hoffe sehr, dass das ihnen jetzt klar gemacht hat, dass Sie mit keiner Information hinter dem Berg halten sollten, nicht wahr?«

      »Ja«, keuchte Surubaya. »Aber ich weiß nicht mehr, wirklich.« Er schaute Rand flehend an.

      Der verdrehte nur die Augen, stützte seinen Kopf in die eine und wedelte mit der anderen Hand.

      Wieder trat Skrat auf den Delinquenten zu und kniete sich vor ihn hin.

      »Nein, Nein, Neeeeeiiiiin!«, kreischte Surubaya. Sein Geschrei ging über in ein schrilles Heulen, dann verdrehte er die Augen und wurde ohnmächtig.

      Der Eimer voll Wasser, den er ins Gesicht bekam, weckte ihn wieder auf. Er zitterte am ganzen Leib. Seine Füße standen in Flammen und er wünschte sich, dass er tot sei.

      »So, mein Lieber«, lächelte Rand ihn an. »Ich weiß, was sie wollen. Zum Schluss betteln sie alle danach. Und dass sie hier nicht mehr lebend herauskommen, wird ihnen ja sowieso klar sein, oder?«

      Surubaya gab ein Wimmern von sich.

      »Also. Wir können es ganz schnell machen.« Er zog einen langen Dolch aus einer Scheide am Gürtel.

      »Zack ins Herz! Und tot. Oder, wenn sie nicht kooperieren wollen, machen Skrat oder Trewas oder Zusa,« er zeigte auf die drei Maskierten, »oder ... unser Scharfrichter Krondat, der gute Mann dort am Tisch, so lange weiter, dass sie den Tag ihrer Geburt verfluchen werden. Also. Wie entscheiden sie sich?«

      »Bitte, sie müssen mir glauben, ich weiß nichts über Invasionspläne, Truppenstärken oder so was. Ich bin doch nur ein Bote und mein Vater hat überhaupt nicht vor sie anzugreifen oder ihre Feinde zu unterstützen. Ganz im Gegenteil. Ich glaube, er würde sogar mit ihnen kooperieren ...« Surubaya liefen die Tränen runter und er schluchzte bitterlich.

      Rand schüttelte mit dem Kopf und setzte sich wieder zu dem Graugewandeten. »Schreiben sie: »Surubaya M’basa angeklagt der Spionage bleibt verstockt und die Tortur wird weitergeführt.««

      »Bitte, bitte ...«, flüsterte Surubaya.

      »Bitte, bitte«, äffte ihn Rand nach.

      Einer der maskierten trat vor -war es Skrat, Trewas oder Zusa?- nahm die Eisenstange vom Tisch und kniete sich seitlich von Surubaya hin.

      Er holte weit aus und zerschmetterte mit einem Schlag das rechte Schienbein.

      Surubaya versuchte zu schreien, aber ein Krampf schüttelte ihn und es kam nur noch ein Krächzen. Der nächste Schlag zerschmetterte sein linkes Schienbein und Surubaya fiel ein weiteres Mal in eine gnädige Ohnmacht.

      Die blutenden Löcher, in denen vorher die Nägel gesessen hatten, schleiften über den Boden und die Knochen der gebrochenen Schienbeine schabten aneinander. Surubaya zappelte und versuchte sich zu wehren, aber er wurde von zwei starken Männern unter den Achseln festgehalten und vorwärts über den Steinboden geschliffen. Der Schmerz war unvorstellbar.

      Er hörte ein lautes Kreischen.

      Ach ... er war es selber.

      Er wurde wahnsinnig, dachte er, und fing an zu lachen.

      Dann stoppten sie. Ein Schlüssel schloss eine Tür auf und man zog ihn in einen nach Scheiße stinkenden Raum hinein, was wieder eine brennende Schmerzwelle durch seinen Körper schickte und ihn abermals zum kotzen brachte. Man ließ ihn einfach fallen und er landete mit dem Kiefer auf den Boden, was ihn einen Backenzahn und ein Stück seiner Zunge kostete. Der Schmerz ging unter in dem anderen Schmerz, der in seinem Körper wütete.

      Er stöhnte leise.

      Angst, nein Angst hatte er keine mehr. Nur noch Schmerzen. Unvorstellbare Schmerzen. Unglaubliche, reißende, brennende, dröhnende Schmerzen.

      Direkt neben seinem Ohr hörte er ein Atmen und er roch dezentes Rosenparfüm.

      »Morgen machen wir weiter mein Freund«, flüsterte ihm die Stimme Rands zu. »Jetzt können sie sich erstmal ausruhen.«

      Schritte entfernten sich. Die Tür fiel ins Schloss und es war stockdunkel.

      Jetzt kam auch wieder die Angst.

      Und Surubaya wusste nicht, was schlimmer war. Die Schmerzen oder die Angst vor neuen Schmerzen.

      Rand klopfte ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte. Wieder einmal mussten sie auf den Schatzmeister warten. Eines Tages würde er ihm die Haut persönlich von seinem fetten Körper schneiden. Aber bis jetzt war er eigentlich recht nützlich. Trotzdem, Rand hasste Unpünktlichkeit.

      Er schaute in die Runde.

      Zu seiner linken saß Schadrazs. Sein Heerführer. Der grobschlächtige Kerl dessen Gesicht von einer Narbe, welche vom linken Auge quer über die Nase bis zum rechten Mundwinkel führte, und dessen Haut aussah wie brüchiges braunes Pergament, hatte schon unter seinem Vater gedient. Er nahm gerade einen gewaltigen Schluck Bier aus einem genauso gewaltigen Horn. Ein schwarzer Lederpanzer spannte sich über seine breite Brust und ein schwarz-gelb gestreiftes T’gar Fell hing über seinen Schultern. Das war ein Mann, dem er vertraute. Er schaute ihn an und Schadrazs neigte ehrerbietig den Kopf.

      Nach kurzer Zeit schlug der König mit der flachen Hand auf den Tisch. Das Gemurmel der anderen Ratsmitglieder verstummte augenblicklich. Im selben Moment öffnete sich die Tür des Ratsaals und ein enorm fetter, mondgesichtiger, kahlköpfiger Mann, bekleidet mit einer wallenden roten Robe, watschelte schnaufend und prustend auf die Versammlung zu.

      Angekommen nickte er den anderen zu und verneigte sich so tief vor Rand, dass man Angst haben musste, dass er vorn überkippen würde. »Verzeihen sie meine Unpünktlichkeit ...«, setzte er mit einer hohen Fistelstimme an. »Aber ich hatte noch einen Termin mit den Kaufleuten aus Galon, die uns glücklicherweise den gewünschten Kredit gewähren, gegen ... sagen wir mal: Eine kleine Vergünstigung. Ich würde vorschlagen ...«

      Rand sprang auf und brüllte seinen Schatzmeister Vorno direkt ins Gesicht: »Ich würde vorschlagen, Sie reden erst dann, wenn ich sie dazu aufgefordert habe!«

      Die anderen Ratsmitglieder schauten betroffen auf die Tischplatte, bis auf Schadrazs, der eine Augenbraue hob und vor sich hin schmunzelte.

      Rands Vater war schon ein Choleriker gewesen, aber der Jähzorn und auch die bestialische Grausamkeit des jetzigen Herrschers von Hohen Horst übertraf alles Dagewesene und war schon berühmt berüchtigt.

      Vor einer Woche noch hatte er eine Magd grün und blau geprügelt, weil sie einen Becher Wein hatte fallen lassen, und der Bote, den sie festgenommen hatten mitsamt seiner Eskorte, saß auch schon seit vier Tagen im Kerker und wurde jeden Morgen zur Tortur gebracht, wobei Rand immer zugegen sein wollte. Schadrazs war es egal. Er nahm einen weiteren tiefen Schluck aus seinem Horn, während Vorno sich blamiert und erschüttert in den Armlehnenstuhl zwängte, der dabei beängstigend knarrte und knirschte. Rand setzte sich wieder.

      »Schadrazs, wie sieht es mit den Truppen aus?«

      Der

Скачать книгу