Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Группа авторов

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Gehörgangsreinigung. Steroid- und antibiotikahaltige Ohrtropfen (außer bei Mykose, Antibiotikaüberempfindlichkeit und Trommelfellperforation!). Vernünftige Ohr-hygiene.

      (Älteres Synonym: Otitis externa maligna)

      Definition: Durch Pseudomonas aeruginosa bedingte gefährliche Otitis externa, die zu einer Ostitis und Destruktion des umgebenden Gewebes führt; häufig bei älteren Personen mit Diabetes mellitus.

      Ätiologie: Pseudomonas aeruginosa.

      Pathogenese: Meist von einer banalen Otitis externa ausgehend, entwickelt sich ein Ulkus mit Ostitis am Boden des Gehörgangs. Die Knocheninfektion kann auf das Mittelohr, die Schädelbasis, die Fossa retromandibularis und die Parotisloge übergreifen.

      Klinik: Zunächst mäßige Schmerzen können in sehr starke Schmerzen übergehen.

      Diagnostik:

       Anamnestisch schleichende Otitis externa mit fehlender Heilungstendenz.

       Die Inspektion kann Infektionszeichen der Umgebung ergeben, die Otoskopie zeigt fast immer ein Ulkus des Gehörgangbodens mit freiliegendem, bräunlichem Knochen; fötides Sekret.

       Abstriche und Resistenzprüfung: Pseudomonas aeruginosa.

       Knochenszintigraphie und Computertomogramm zur Dokumentation der Infektionsausdehnung und der Knochendestruktion.

       Abklärung auf Diabetes mellitus und Immundefekte.

       Biopsie zum Ausschluß eines Tumors.

      Komplikationen: Mittelohrinfekt und Mastoiditis, Petrositis, Weichteilabzesse. Hirnnervenausfälle, vor allem N. facialis; Sinusthrombose, Sepsis, Meningitis.

      Differentialdiagnose: Gehörgangstumoren, chronische Otitis media mit Komplikationen.

      Therapie: Bei geringer Knochenbeteiligung erfolgt zunächst eine gegen Pseudomonas aeruginosa wirksame, höchstdosierte antibiotische Behandlung über 6 Wochen, evtl. Kontrolle und Einstellung eines Diabetes mellitus. Bei ungenügendem Ansprechen der konservativen Therapie, bei ausgedehnten Befunden und bei Komplikationen ist eine operative Knochenresektion angezeigt, die bis zur Petrosektomie reichen kann.

      Prognose: Bei Fazialisparese oder Sinusthrombose liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit bei lediglich ca. 50%.

      (Synonym: Grippeotitis)

      Definition: Blutblasenbildender (viraler) Infekt der Gehörgangshaut im medialen Bereich und des Trommelfells, der mit starken Schmerzen verbunden ist.

      Ätiologie: Es werden virale Infekte vermutet, Influenzavirus wurde vereinzelt nachgewiesen; toxische Kapillarschädigung.

      Klinik: Plötzlich einsetzender, heftiger Schmerz. Blutige Sekretion aus dem Ohr ist möglich.

      Diagnostik:

       Otoskopie: seröse bis blutige Blasenbildung des Epithels im knöchernen Gehörgangsbereich und des Trommelfells, frische Blutungen beim Platzen der Blasen, später Krustenbildung.

       Gehörprüfungen: normal oder Schalleitungsschwerhörigkeit, bei Innenohrbeteiligung Schallempfindungsschwerhörigkeit.

      Komplikationen: Beteiligung des Mittelohrs und/oder des Innenohrs. Diese kann mit Empfindungsschwerhörigkeit und Schwindel verbunden sein. Aufstieg der Infektion entlang dem Nervus statoacusticus mit evtl. nachfolgender lebensgefährlicher Hirnstammenzephalitis (selten).

      Differentialdiagnose: Gehörgangstumoren, Herpes zoster oticus, toxische oder traumatische Schädigung (Barotrauma).

      Therapie: Eine spezifische antivirale Therapie fehlt. Man verabreicht lokalanästhesierende Ohrentropfen, nichtsteroidale Antirheumatika als Schmerzmittel sowie systemische Antibiotika bei V.a. bakterieller Mitbeteiligung des Mittel- und Innenohrs.

      (Synonym: Ramsay-Hunt-Syndrom)

      Definition: Infektion der Hirnnerven VII und/oder VIII (gelegentlich auch IX und X) mit dem Herpes zoster-Virus. Es bestehen Ohrenschmerzen, Effloreszenen in der Gehörgangsregion, Funktionsausfälle der Hirnnerven VII und/oder VIII sowie regionäre Lymphknotenschwellungen.

      Ätiologie: Infektion mit Herpes-zoster-Virus (Varizellenvirus).

      Klinik: Ohrenschmerzen auf einer Seite, Hörverlust, vestibuläre Beschwerden, Fazialisparese.

      Diagnostik: Typisch gruppierte (herpetiforme) Bläschen im Bereich des Gehörgangs und der Koncha, gelegentlich auch palatinal (Abb. 2-2).

      Begleitende Lymphadenitis der hohen zervikalen Lymphknoten.

      Die Diagnose läßt sich meist anhand des klinischen Befunds vermuten und kann durch direkten elektronenoptischen Virusnachweis aus Bläscheninhalt oder später serologisch gesichert werden (vierfacher Titeranstieg).

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      Abb. 2-2. Herpes zoster oticus rechts: Es lassen sich typisch gruppierte Bläschen erkennen

      Klinische Zeichen von Läsionen der Hirnnerven VII und VIII: Fazialisparese, Schallempfindungsschwerhörigkeit, Nystagmus, einseitige Untererregbarkeit des Vestibularorgans.

      Komplikationen: Sekundäre bakterielle Infektion, v.a. durch Staphylokokken und Pseudomonas. Persistierende Funktionsausfälle der Hirnnerven VII und VIII. Postzosterneuralgien. Zostermeningoenzephalitis.

      Differentialdiagnose: Hörsturz, Otitis media, Otitis externa bullosa, Mastoiditis, Labyrinthitis. Fazialisparese anderer Ursachen.

      Therapie: Bereits bei klinischem Verdacht wird eine adäquate Therapie mit Aciclovir eingeleitet.

      (Synonym: Otomykose)

      Definition: Mykotische Infektion der Gehörgangshaut und des Trommelfellepithels, die primär oder sekundär nach bakterieller Otitis externa entstehen kann. Oft hartnäckiger Verlauf.

      Ätiologie: Pilzinfektion (Aspergillus, Candida albicans, Mucor, Dermatophyten). Die Infektion wird durch ein verändertes Gehörgangsmilieu und durch den Gebrauch von steroid- und antibiotikahaltigen Ohrentropfen begünstigt.

      Klinik: Die Pilzinfektion äußert sich weniger in Schmerzen als vielmehr in starkem Juckreiz und Völlegefühl im Ohr.

      Diagnostik: Otoskopisch sind oft Pilzrasen oder Beläge von unterschiedlicher Farbe (weiß, gelb bis schwarz) zu erkennen; Myzel im Direktpräparat. Mikrobiologischer Nachweis und Bestimmung des Erregers.

      Komplikationen: Trommelfellperforation und Otitis media.

      Differentialdiagnose: andere Formen der Otitis externa.

      Therapie: Nach sorgfältiger Reinigung/Trocknung des Gehörgangs erfolgt die Anwendung lokaler Antimykotika. Der Verlauf ist oft hartnäckig und rezidivierend.

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