Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Группа авторов
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Therapie: Exzision im Gesunden mit spindelförmigem Hautanteil. Bei Sekundärinfektion zuerst Inzision und Drainage.
2.3.1.3 Chondrodermatits nodularis chronica helicis
Definition: kein Tumor sondern entzündliche Hautveränderung der Haut-Perichondrium-Einheit mit unbekannter Ursache.
Klinik: typischer Befund mit knötchenförmiger Veränderung und Schmerzen, vor allem am freien Helix- oder Anthelixrand.
Diagnostik: Sicherung der Diagnose durch Exzision und Histologie.
Komplikationen: sekundäre Infektionen
Differentialdiagnose: Präkanzerosen, Basaliom, Plattenepithelkarzinom oder Gichttophi.
Therapie: Exzision im Gesunden.
Prognose: häufig Rezidive.
2.3.2 Maligne Tumoren der Ohrmuschel
2.3.2.1 Basaliom
(Synonym: Basalzellkarzinom)
Klinik: häufig ulzerierender Tumor mit Tiefeninfiltration des Perichondriums und des Knorpel (Abb. 2-4).
Diagnostik: Bei ausgedehnten Befunden Biopsie, sonst Exzisionsbiopsie.
Abb. 2-4. Basaliom der rechten Ohrmuschel
Diffemtialdiagnose: Plattenepithelkarzinom, M. Bowen, senile Keratose, Chondrodermatitis nodularis.
Therapie: Exzision mit Schnellschnittdiagnostik und Randschnittkontrolle; keine Radiotherapie; evtl. Rekonstruktion (s. Kasten unter 2.3.2.3).
Prognose: sehr selten Metastasierung, aber lokale Rezidive.
Prophylaxe: Sonnenschutz.
2.3.2.2 Plattenepithelkarzinom
(Synonyme: Spinaliom, Stachelzellkarzinom)
Definition: Hautkarzinom mit Infiltration der umgebenden Strukturen (Knorpel!) (Abb. 2-5) und lokoregionärer Metastasierung (Halslymphknoten).
Klinik: Tumor mit unscharfer Begrenzung und/oder Randwallbildung, exophytisch oder ulzerös.
Diagnostik: Diagnose durch Histologie. Der Status der regionären Lymphknoten muß abgeklärt werden (Palpation, Ultraschall, CT, selten MRI).
Komplikationen: durch lokale Infiltration und Metastasierung (Halslymphknoten) bedingt; Fernmetastasen (Lunge, Leber, Gehirn, Knochen) selten.
Abb. 2-5. Plattenepithelkarzinom der rechten Ohrmuschel
Differentialdiagnose: Basaliom, M. Bowen, senile Keratose.
Therapie: in der Regel chirurgische Exzision im Gesunden (mit Schnellschnittkontrolle); evtl. Rekonstruktionen (s. Kasten II). Eine Radiotherapie ist wegen Knorpelinfiltration oft unmöglich.
Eine Therapie der regionären Lymphknoten ist oft angezeigt (Neck-dissection [s. Kasten XII] oder Radiotherapie).
Prophylaxe: Sonnenschutz.
Prognose: abhängig von der Ausdehnung, jedoch bei adäquater Therapie relativ gut (5-Jahres-Überlebensrate 70-80%).
Kasten II:
Rekonstruktion der Ohrmuschel
Umfang und Aufwand einer rekonstruktiven Chirurgie der Ohrmuschel richtet sich nach der Grundkrankheit sowie den Bedürfnissen und den Möglichkeiten einer Rekonstruktion. Eine vollständige Ohrmuschelrekonstruktion gehört zum Schwierigsten und Anspruchsvollsten in der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie.
Man kann unterscheiden:
Formkorrektur: relativ einfaches Verfahren, z.B. bei abstehenden Ohren
Rekonstruktion nach Teilexzision: meist Rekonstruktion mit verbleibendem Knorpel
Totalrekonstruktion, v.a. bei kongenitalen Aplasien und Mißbildungen: sehr aufwendige, schwierige und meist mehrzeitige Verfahren mit autologen Knorpeltransplantaten (z.B. von der Rippe) oder Kunststoffimplantaten
Epithetische Versorgung: künstliche Ohrattrappe als Alternative zur Rekonstruktion mit Befestigung an implantierten Titanschrauben, am Brillenbügel oder mit Klebstoff
2.3.2.3 Melanom
Definition: Tumor aus maligne entarteten Melanozyten, gehäuft an lichtexponierter Haut auftretend. Man unterscheidet verschiedene Formen (Lentigo maligna, „superficial spreading“ Form, noduläre Form, lentiginöse Form).
Diagnostik: blauschwarze Verfärbung von Ohrmuscheltumoren; Untersuchung der Halslymphknoten mittels Ultraschall, CT, seltener MRI.
Differentialdiagnose: Pigmentzellnävus, senile Keratose, Naevus caeruleus.
Therapie: Exzision; meist ist eine Ablatio der Ohrmuschel notwendig, evtl. Rekonstruktion (s. Kasten II). Oft zusätzliche Ausräumung der Halslymphknoten.
Prophylaxe: Sonnenschutz, Früherkennung.
Prognose: bei einer Invasionstiefe bis 1,5 mm 95%, bei 4 mm nur noch 45% 5-Jahres-Überlebensrate.
2.3.3 Tumoren des Gehörgangs
2.3.3.1 Exostosen
Definition: echte Osteome oder reaktive Hyperostosen bei häufigem Wasserkontakt (Schwimmerohr).
Diagnostik: typischer otoskopischer Befund mit meist mehreren glatten, weißlichen Erhebungen im medialen Anteil des Gehörgangs. Es kann eine Gehörgangstenose vorliegen.
Komplikationen: Otitis extema, Schalleitungsschwerhörigkeit.
Therapie: operative Abtragung bei Komplikationen.
2.3.3.2 Maligne Tumoren
Definition: Es handelt sich vor allem um Karzinome der Gehörgangshaut. Andere maligne Tumoren sind adenoidzystische Tumoren, Adenokarzinome, Basaliome, evtl. Mitbeteiligung des Gehörgangs bei Ohrmuschelmalignomen, was das Therapiekonzept entscheidend ändert.
Klinik: exulzerierte, schmerzhafte und nicht heilende Veränderung der Gehörgangshaut; oft mit Blutungen und Sekundärinfektionen.
Diagnostik: Biopsieentnahme unter Operationsmikroskop; Untersuchung des Ausmaßes der Infiltration (Computertomographie).
Differentialdiagnose: Otitis extema necroticans, Mittelohrtumoren, Parotistumoren.
Therapie: operativ und radiotherapeutisch
Prognose: von der Ausdehnung abhängig, insgesamt eher ungünstig.
2.4 Mißbildungen
Aurikularanhänge
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