Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Группа авторов

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im 3. Stadium:

       erneutes Fieber,

       erneute Ohrenschmerzen und Sekretion,

       Kopfschmerzen,

       reduzierter AZ,

       BKS-Anstieg.

      Differentialdiagnose: vergleichbare akute Ohrenschmerzen bei Otitis externa.

      Therapie: Ohrentropfen sind sinnlos, denn sie erreichen nicht das Mittelohr (außer bei einer großen Trommelfellperforation ohne stärkere Sekretion). Richtig: Nasentropfen (alpha-Sym pathomimetikum) zum Abschwellen des Tubenostiums, damit Eiter aus dem Mittelohr abfließen kann; antibiotische Therapie für 8 Tage, (evtl. Antipyretika). Bei sich stark vorwölbendem rotem Trommelfell, unerträglichen Schmerzen oder Druckempfindlichkeit des Mastoids: Parazentese (s. Abb. 3-4b,c) an der Stelle der stärksten Vorwölbung. Bei Eiterabffuß infolge Spontanperforation oder Parazentese: Abstrich, Umstellen der Antibiose entsprechend dem Antibiogramm.

      Prognose: in der Regel folgenlose Abheilung bis auf winzige Narbenbildung im Trommelfell. Bei Auftreten von Komplikationen fast immer Lebensgefahr.

      Definition: Eitrige Entzündung der Schleimhaut des Mittelohrs mit Beteiligung der Ma- stoidschleimhaut wie beim Erwachsenen. In Einzelfällen jedoch zusätzliche charakteristische lokale und allgemeine Symptome (s.u.).

      Ätiologie und Pathogenese: Säuglinge und Kleinkinder sind wegen ihrer kurzen, gerade verlaufenden und weiten Tuben besonders anfällig für Mittelohrinfekte. Dazu trägt auch die häufig vergrößerte Rachenmandel bei.

      Klinik: wie beim Erwachsenen, wobei Spontanperforationen häufig ausbleiben; zusätzlich

       lokale Symptome: häufiges Greifen nach dem kranken Ohr, Schmerzen bei Berührung der Ohrmuschel;

       Allgemeinsymptome: hohes Fieber (über 40° C), Störung der Ernährung und Verdauung, Pyelonephritis, Meningismus.

      Diagnose: wie bei Schulkindern und Erwachsenen (s.o.).

      Therapie: wie bei Erwachsenen und Schulkindern (Antibiotikum allerdings parenteral). Bei ausbleibender Spontanperforation: Parazentese, danach zumeist sofortige Besserung des Krankheitsbilds.

      Prognose: nicht selten protrahierter Verlauf mit Exazerbationen. Mit Komplikationen wie beim Erwachsenen muß gerechnet werden. Deshalb: Kommt es nicht zu einer raschen Erholung nach Einleitung der Therapie (spätestens nach 1 Woche), erfolgt eine Antrotomie (operative Ausräumung der entzündeten Anteile von Mastoid und Antrum mastoideum. über einen retroaurikulären Schnitt).

      Definition: anfänglich Infektion der Mittelohrschleimhaut durch Pneumococcus Typ III (mucosus) mit Knocheneinschmelzung ab der 3. Woche.

      Klinik: ca. 2 Wochen lang protrahierter symptomarmer Verlauf mit geringen Ohrenschmerzen; in der 3. Woche Knocheneinschmelzung im Warzenfortsatz.

      Diagnostik: Wenig ausgeprägte Veränderungen am Trommelfell (verdickt, blaß oder gerötet), starke BSG-Beschleunigung, Erregernachweis im Mittelohrsekret nach Parazentese; Röntgenaufnahme des Warzenfortsatzes (Schüller): Knocheneinschmelzung.

      Komplikationen: bei Knocheneinschmelzung intrakranielle Komplikationen (Meningitis, epidurales Empyem, Hirnabszeß).

      Therapie: bei Knocheneinschmelzung (fast immer vorhanden) Mastoidektomie. Ansonsten hochdosiert liquorgängige Antibiotika und abschwellende Nasentropfen.

      (Synonym: Grippeotitis)

      Definition: akute hämorrhagische Entzündung der Mittelohrschleimhaut durch Infektion mit Influenzaviren mit Blutblasen auf dem Trommelfell und im Gehörgang.

      Pathogenese: toxische Kapillarschädigung.

      Klinik: starke Ohrenschmerzen, Schalleitungsschwerhörigkeit.

      Diagnostik: auffällige Blasen, z.T. Blutblasen (häufig eingetrocknet) oder Blutung auf Trommelfell und/oder im Gehörgang (Abb. 3-5).

      Komplikationen: Innenohrbeteiligung mit Innenohrschwerhörigkeit, Mastoiditis mit Fazialislähmung, Meningitis.

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      Abb. 3-5. Hämorrhagische Otitis media, Grippeotitis. Blutblasen auf dem Trommelfell und im Gehörgang, z.T. eröffnet mit Blutung, z.T. in Abheilung begriffen

      (s. Abschn. 4.4.2.2)

      Definition: akute Mittelohrentzündung bei oder nach Scharlach oder Masern.

      Pathogenese: hämatogen. Bei Masern folgen z.T. eine tubogene bakterielle Superinfektion und danach eine eitrige Mastoiditis, bei Scharlach Gewebsnekrosen mit Trommelfell-perforation (dann Übergang in chronische Otitis media mesotympanalis, s. Abschn. 3.2.2), Gehörknöchelchenverlust und Knocheneinschmelzung.

      Klinik: Ohrenschmerzen und Schalleitungsschwerhörigkeit bei im Vordergrund stehender Allgemeinsymptomatik von Masern bzw. Scharlach. Dadurch wird die Ohrbeteiligung leicht übersehen.

      Therapie: bei Scharlach Penizillin, bei Masernotitis Breitspektrumpenizillin.

      Definition: häufigste Komplikation der Mittelohrentzündung.

      Bei jeder Mittelohrentzündung ist zunächst die Schleimhaut des Warzenfortsatzes mitbeteiligt. Bei einer Mastoiditis greift die Entzündung auf den Knochen über. Je nach Ausdehnung unterscheidet man:

       Mastoiditis: eitrige Einschmelzung der Zellen des Mastoiditis.

       Petrositis: Übergreifen auf die Pyramidenspitze.

       Zygomatizitis: Übergreifen auf die Zellen des Jochbogens.

      Pathogenese: Verschiedene Ursachen können dazu beitragen, daß die eitrige Entzündung von der Schleimhaut auf den Knochen übergreift:

       Tubenventilationsstörung, enges Antrum (zwischen Mittelohr und Mastoid).

       Diabetes mellitus, reduzierter Allgemeinzustand bei Allgemeinerkrankung.

       Erregervirulenz und -resistenz

      Klinik: Verdächtig ist ein länger als zwei Wochen dauernder Verlauf einer akuten Mittelohrentzündung, auch wenn bereits eine scheinbare Besserung aufgetreten ist. Die Mastoiditis tritt typischerweise aus dieser scheinbaren Besserung heraus auf, zumeist in der 3. Woche.

      Diagnostik:

       Mastoiddruckschmerz.

       Retroaurikulär verstrichene Ohrumschlagsfalte oder Schwellung mit abstehender Ohrmuschel sowie in der Regel

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