Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Группа авторов

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(falls sie auftritt, spricht man zusammen mit den beiden o.g. Symptomen von der klassischen Symptomentrias)

       Zunahme der Schalleitungsschwerhörigkeit

       Verdicktes Trommelfell, häufig schollig und getrübt

       Fieber, deutlich reduzierter Allgemeinzustand

       Röntgen (Schüller): Trübung und z.T. sichtbare Knocheneinschmelzung

       Zygomatizitis: Schwellung über der Jochbogenwurzel

       Bezold-Mastoiditis: Schwellung unter dem kranialen Ansatz des Musculus sternocleidomastoideus mit Schiefhals als Folge eines Durchbruchs der Entzündung durch die Masoidspitze in die Halsweichteile

Abb_3_6.jpg

      Abb. 3-6. Komplikationen der Mastoiditis:

      1 subperiostaler Abszeß als Folge eines Durchbruchs durch das Planum mastoideum,

      2 Zygomatizitis (nicht gezeigt),

      3 Labyrintheinbruch (nicht gezeigt),

      4 Einbruch in den Fazialiskanal (nicht gezeigt),

      5 Sinus-sigmoideus-Thrombose mit nachfolgender Thrombophlebitis, Sepsisgefahr, Gefahr eines episinuösen Abszesses,

      6 Epiduralabszeß,

      7 Hirnabszeß im Temporallappen,

      8 Kleinhirnabszeß,

      9 Bezold-Abszeß (Kleinkind) nach Arnold W., Ganzer U., Checkliste HNO-Heilkunde, Thieme 1990

      Komplikationen: z.T. lebensbedrohliche Komplikationen (Abb. 3-6) wie bei akuter Otitis media (s. Abschn. 3.2.1). Bei fehlender oder ungenügender Behandlung (z.B. Verzicht auf operative Therapie) kann sich die Entzündung trotz Antibiose innerhalb des Felsenbeins ausbreiten und dazu führen, daß

       sich eine diffuse Labyrinthitis mit irreversiblem Funktionsverlust des Hör-Gleichgewichts-Organs entwickelt,

       eine Fazialisparese durch die Ausbreitung der Entzündung im Fazialiskanal hervorgerufen wird

       bei Durchbruch der Entzündung durch den Knochen in den Sinus sigmoideus eine Sinuphlebitis mit Sinusthrombose und Gefahr einer Sepsis entsteht,

       durch Arrosion des Knochens zur mittleren oder hinteren Schädelgrube die Entzündung in das Schädelinnere gelangt und eine Meningitis oder einen Hirnabszeß im Bereich des Temporallappens oder des Kleinhirns verursacht.

      Differentialdiagnose: Otitis externa, Ohrmuschelentzündung, Kiefergelenkentzündung, Parotitis, Lymphadenitis colli.

      Therapie: Mastoidektomie (Abb. 3-7). Von einem retroaurikulären Schnitt aus wird der krankhaft veränderte Knochen im Warzenfortsatz entfernt und Eiter abgelassen, daneben die Tubenventilation durch abschwellende Nasentropfen wiederhergestellt sowie Breitspektrumpenizillin verabreicht. Eine alleinige antibiotische Therapie ohne Operation kann die lebensbedrohlichen Komplikationen nicht zuverlässig verhindern.

      Prognose: Bei adäquater kombinierter operativer und konservativer Therapie ist fast immer eine Ausheilung mit Erhalt des Hörvermögens zu erwarten.

      Abb. 3-7. Mastoidektomie bei akuter Mastoiditis

Abb_3_7.jpg

      a Schema:

      1 Mastoidhöhle,

      2 knöcherne Schale des Sinus sigmoideus,

      3 knöcherner Kanal des Nervus facialis,

      4 hintere Gehörgangswand zwischen Gehörgang und Mastoid,

      5 Trommelfell

      [mod. nach Becker et al. (1989) HNO-Heilkunde, 4. Aufl., Thieme, Stuttgart]

Bild12354.jpg

      b Intraoperative Situation:

      retroaurikuläre Schnittführung zur Eröffnung des Mastoids, Austritt von unter Druck stehendem Eiter aus dem Mastoid bei subperiostalem Abszeß

      Definition: Bei Säuglingen und Kleinkindern kann bei Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und Fieber (nicht obligat) oft überraschenderweise eine okkulte Mastoiditis oder Antritis die alleinige Ursache sein.

      Pathogenese: Vorausgegangen ist eine subklinische Otitis media, die zu einer periantralen Osteomyelitis geführt hat,.

      Klinik: Keine Ohrsymtome, sondern Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit sowie – nur in einem Teil der Fälle – Fieber, für die trotz intensiver pädiatrischer Diagnostik innerhalb von 2-3 Wochen keine Ursache gefunden wird.

      Therapie: Antrotomie, Mastoidektomie.

      Prognose: In der Regel überraschend schnelles Verschwinden von Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit (z.T. schon am 1. postoperativen Tag) und schnelle Erholung des Säuglings nach der Operation.

      (Synonym: Chronische Otitis media mesotympanalis)

      Definition: Chronische Entzündung der Schleimhaut von Mittelohr und Warzenfortsatz, als deren Folge eine zentrale Trommelfellperforation auftritt. Bei einem Teil der Patienten kommt es durch eine rarefizierende Ostitis zusätzlich zu einem Verlust von Teilen der Gehörknöchelchen. Folge ist zumeist eine chronische Schalleitungsschwerhörigkeit.

      Ätiologie: Eine chronische Mittelohrentzündung entsteht fast nie als Folge einer akuten Mittelohrentzündung, sondern ist ein eigenständiges Krankheitsbild. Die Ätiologie ist ungeklärt. Auffällig ist, daß fast alle Betroffenen im Röntgenbild (Schüller) eine Minderpneumatisation des Mastoids aufweisen. Da die Pneumatisation des Mastoids in den ersten Lebensjahren vonstatten geht und eine Leistung der Mittelohrschleimhaut ist, geht man von einer Assoziation der teilweisen Trommelfell- und Gehörknöchelchenzerstörung mit einer konstitutionellen Schleimhautminderwertigkeit aus.

      Pathogenese: Mit zunehmender Größe eines Trommelfelldefekts verschlechtert sich die Funktion des Trommelfells als Schalldruckempfänger, weil zum einen das Flächenverhältnis zwischen Trommelfell und Steigbügelfußplatte ungünstiger wird und zum anderen sich die Schwingungsamplitude der Gehörknöchelchen verkleinert. Dadurch entsteht eine Schalleitungsschwerhörigkeit.

      Bestehen gleichzeitig eine Trommelfellperforation sowie eine Unterbrechung der Gehörknöchelchenkette, so wirken sich zahlreiche weitere Umstände auf diese Schalleitungsschwerhörigkeit aus. Derartige Randbedingungen sind:

       der Ort der Kettenunterbrechung,

       die Größe und die Lage der Trommelfell-perforation,

       die Konsistenz (tympanosklerotische Plaques) und anatomische Anordnung (Adhärenzen?) des Resttrommelfells.

      Beispiel: Ein wichtiger

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