Star Force - Rebellen des Mars. Alfred Bekker

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Star Force - Rebellen des Mars - Alfred Bekker

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was ist mit der Star-Ship-Flotte, die der ersten Mission hinterhergesandt wurde?" erkundigte sich der General.

      Major Sung lehnte sich zurück. "Es scheint irgendwelche Schwierigkeiten zu geben. Was dort genau vor sich gegangen ist, konnten wir bislang nicht zweifelsfrei herausfinden." Der Major beugte sich etwas vor. "Unter den gegebenen Umständen sollte die PAZIV einen Präventiv-Krieg beginnen."

      Das hätte ich mir ja denken können! dachte Sindraman grimmig. Auf solche Gedanken kommen auch nur Leute wie du...

      "Der würde Milliarden Opfer kosten", gab der General im Tonfall kühler Sachlichkeit zu bedenken.

      "Aber wir würden ihn gewinnen, denn unsere Unter-Wasser-Siedlungen sind vor der Stahlung weitgehend geschützt."

      "Sie sind ein Zyniker, Sung!"

      "Nein, ein Realist. Lesen Sie sich eine Bedrohungsanlayse durch, General. Je länger wir warten, desto geringer werden unsere Chancen, etwas auszurichten."

      "Und was ist mit den Milliarden PAZIV-Bürgern, die an Land leben? Sind Ihnen die gleichgültig, Major Sung?"

      "Nicht gleichgültig, aber manchmal müssen gewisse Opfer gebracht werden. Im übrigen ist die Bevölkerungszahl der PAZIV erheblich größer als die der Westunion. Ein strategischer Vorteil, den man ausnutzen sollte."

      Man kann nur hoffen, dass Sungs Ansichten auf oberster Ebene nicht uneingeschränkt geteilt werden! dachte Sindraman schaudernd.

      "Bislang wissen wir nicht, was der anderen Seite effektiv an außerirdischer Technologie in die Hände gefallen ist und ob daraus ein Bedrohungspotential erwächst, Major!"

      Major Sung vollführte eine unbestimmte Geste mit den Händen.

      "Von letzterem können Sie getrost ausgehen, General!" , meinte er.

      "Es wird eine Weile dauern, bis die andere Seite mit dieser Technologie umzugehen in der Lage ist. Und wer sagt uns, ob die Fremden sie der Westunion überhaupt überlassen..."

      "Wenn es diese Fremden überhaupt noch gibt. Ihr Schiff ist schließlich havariert. Möglicherweise hat die erste Expedition die Überlebenden liquidiert, um sich in den Besitz des Raumschiffs zu bringen..."

      "Ich bin nicht für übereiltes Handeln..."

      "Seltsam, ich hatte Sie nie für einen Zögerer gehalten, General Sindraman."

      "Das war ich auch nie."

      "Sie wollen den Spionagekrieg also auf kleiner Flamme weiterführen?"

      "Die Sache mit diesem Berkewitz war ein herber Rückschlag, aber im Prinzip ja. Eine Eskalation ist kein Problem, sie kann jederzeit ausgelöst werden."

      Sung beugte sich vor.

      "Mein Vorschlag wäre, das Programm CHAOS auszulösen, General... Wir müssen Zeit gewinnen und die Kräfte des Gegners binden!"

      Sindraman hob die Augenbrauen.

      Das Programm CHAOS. Daran hatte er auch schon gedacht. In der gesamten Westunion gab es Personen, die hypnotisch behandelt worden waren. Sie waren so konditioniert, daß sie sich regelmäßig eine bestimmte Seite im Datennetz ansahen, die völlig harmlos aussah. Eine winzige Änderung auf der Benutzeroberfläche dieser Seite löste einen posthypnotischen Befehl aus und machte aus den derart konditionierten Personen Saboteure.

      Selbstverständlich hatte der Geheimdienst der PAZIV darauf geachtet, diese Leute an möglichst sensiblen Positionen zu platzieren, so daß der Schaden, den sie anrichten konnten, möglichst groß war.

      Auf diese Weise war die PAZIV in der Lage, einen unerklärten Krieg zu führen und die andere Seite jederzeit in ein komplettes Chaos zu stürzen. Zumindest in der Theorie. In der Praxis war das Programm CHAOS noch nie erprobt worden.

      Jay Sindraman selbst war es gewesen, der es einst aufgebaut hatte.

      Er sah darin so etwas wie eine Möglichkeit, den Gegner im Krisenfall in die Knie zwingen zu können, ohne gleich auf den roten Knopf drücken zu müssen.

      Denn in dem Fall - das stand von vorn herein fest - waren die Opfer auf beiden Seiten enorm.

      Sindraman lehnte sich in seinem Sessel zurück.

      "Ich werde Ihren Vorschlag weiterleiten, Major Sung", versprach er.

      "Das hoffe ich sehr!" war die eisige Erwiderung des Chinesen.

      Sindraman registrierte die unterschwellige Drohung durchaus, die in diesen Worten mitschwang und in etwa lautete: Wenn du es nicht weiterleitest, werde ich das tun - über meine eigenen Kanäle.

      Und daß die hervorragend funktionierten und wirklich bis ganz nach oben reichten, daran bestand für General Sindraman nicht der Hauch eines Zweifels.

      *

      ***

      "Hier ist eine Funkmeldung!" sagte Jeff Larson, der an Bord der ARMSTRONG jetzt die Position des Funkers übernommen hatte, nachdem Celine Durant sich in die Kabine verzogen hatte, um eine Mütze voll Schlaf zu nehmen. "Die Signale kommen vom Mars..."

      "Von John Darran?" fragte Commander Pat Gonzalez. Sein Tonfall verriet die Erregung.

      Sergeant Larson schüttelte den Kopf.

      "Nein..."

      "Aber...!"

      "Ich schlage vor, ich spiele die Aufzeichnung einfach laut ab, Sir!"

      "Tun Sie das!"

      "Ich hoffe, es klappt.. Die Nachricht war codiert, aber unser Bordrechner müßte die Signale eigentlich problemlos umwandeln können." Larson deutete auf einen der Bildschirme, die sich in der Zentrale der ARMSTRONG befanden. "Nehmen Sie diesen Schirm!", forderte er.

      Die Anzeige, die sich bisher auf dessen Oberfläche befunden hatte, verschwand.

      Stattdessen erschien das Gesicht eines Mannes.

      Die Bilder waren leicht gestört, immer wieder wurden sie von Schlieren durchlaufen. Zuerst war auch kein Ton zu hören. Larson spulte noch einmal zurück.

      "Das muß daran liegen, daß der Absender einen selbstfabrizierten Verschlüsselungscode benutzte - und nicht die Signalsyteme, die in der Star Force oder den Geheimdiensten der Westunion üblich sind", erläuterte Larson.

      "Offenbar wollte der Absender nicht, daß jemand diese Nachricht sofort versteht...", meinte der Commander.

      Larson ließ die Botschaft dann nocheinmal ablaufen.

      "Hier spricht Case Lester, Sergeant der Star Force!" begann der Mann auf dem Schirm.

      "Einer der Männer, die an der John Darran-Mission teilgenommen haben!" entfuhr es Commander Gonzalez unwillkürlich.

      Der Mann auf dem Schirm fuhr fort.

      Er wirkte nervös, wie gehetzt. Die Augen flackerten

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