Star Force - Rebellen des Mars. Alfred Bekker
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"Ich befinde mich hier in der Marsstation Gamma im Lowell-Krater. Zusammen mit ein paar anderen Männern soll ich mir Gedanken darüber machen, wie die Station möglichst schnell mit Hilfe der Alien-Technologie umzubauen ist... Ich habe mich in den Trupp hineinmogeln können und habe jetzt die Gelegenheit, Ihnen diese Botschaft zu senden. Ich warne Sie! John Darran ist im Besitz der Alien-Technologie! Wir alle haben eine Induktivschulung durchlaufen und sind nun in der Lage, ein außerirdisches Raumschiff zu steuern und dessen technische Anlagen zu bedienen. In dem havarierten Schiff befanden sich vier Beiboote. Zwei waren zerstört, eins noch funktionstüchtig, an dem dritten wird gerade noch gearbeitet. Sie sind dem Beiboot bereits begegnet. Auf Befehl von Commander Darran gab es keinerlei Kontakt zu Ihnen oder dem Oberkommando der Star Force..." Case Lesters Gesicht lief dunkelrot an. Seine Halsschlagader trat pulsierend hervor.
Der Star Force Sergeant fuhr fort: "John Darran ist ein Renegat geworden! Die meisten Männer, die an seiner Mission teilnahmen, sind auf seiner Seite und folgen ihm! Darran denkt nicht daran, die Errungenschaften der Alien-Technologie der Westunion zu übergeben. Er will sie für sich selbst! Aus welchem Grund auch immer..."
Die Aufzeichnung brach ab.
Es war noch erkennbar, daß Sergeant Case Lester den Kopf herumwandte, so als wäre etwas - oder jemand! - hinter ihm.
Dann war nichts mehr zu sehen.
Nur noch ein flimmerndes Punktgemisch aus grau, weiß und schwarz.
"Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr!" erklärte Pat Gonzalez. Sein Gesichtsausdruck war düster geworden. Die schlimmsten Befürchtungen waren Wirklichkeit geworden.
Gonzalez wandte sich an Larson.
"Schalten Sie mir eine Verbindung zur Erde", forderte er.
Jeff Larson zögerte einen Augenblick lang, bevor er dem Befehl nachkam.
Die Bombe ist scharf gemacht! durchzuckte es ihn. Sie tickt! Was jetzt geschieht, ist absehbar und wird kaum noch aufzuhalten sein!
*
Präsident Robert Berringer betrat als letzter den geradezu spartanisch eingerichteten Konferenzraum.
Berringer ließ den Blick schweifen.
Darius Carrow, sein Sicherheitsberater war ebenfalls anwesend und nippte gelangweilt an einer Tasse Kaffee. Ein leicht spöttischer Zug stand im Gesicht des Sicherheitsberaters, ein Zug der eine gewisse innere Distanz verriet.
Außerdem gab es da die Spitzen des Militärs und nicht zu vergessen Wilbert T. McCloud, den Chef der Star Force. Alle Augen waren gespannt auf den Präsidenten gerichtet.
"Ich habe Sie auf Grund einer Videoübertragung zusammengerufen, der das Star Ship ARMSTRONG vor kurzem erreicht hat", erklärte Berringer, nachdem er sich gesetzt hatte. "Ein gewisser Sergeant Case Lester hat die Aufzeichnung abgesandt!" Berringer referierte kurz den Inhalt. "Unsere Befürchtungen haben sich also als wahr erwiesen." Er wandte sich an Wilbert T. McCloud, der vollkommen schockiert wirkte. Berringer hatte dafür gesorgt, daß sämtliche Meldungen der ausgesandten Star Force-Flotte ersteinmal über seine Leute liefen, bevor sie an den Chef der Star Force weitergegeben wurden. Information ist Macht, so hatte Robert Berringer gelernt. Und die Macht gehörte ihm, dem Präsidenten allein. In letzter Konsequenz zumindest.
McCloud traute Berringer nicht.
Jedenfalls nicht, was John Darran anbetraf. McCloud ist ein Weichei, läßt sich zu leicht täuschen. Außerdem gehört er zu diesen Weltraumidealisten, die eigentlich schon deshalb fehl an ihrem Platz sind, weil sie mit einer träumerischen Vision an ihre Aufgabe herangehen, anstatt mit kühlem Sachverstand.
Berringer wandte sich an McCloud.
"Es tut mir leid, Sir, Ihnen das sagen zu müssen. Aber wie es scheint ist Commander John Darran als Terrorist und Staatsfeind zu klassifizieren. Sie können das vorhandene Datenmaterial gerne prüfen, aber ein vernünftiger Zweifel daran dürfte so gut wie ausgeschlossen sein."
McCloud war bleich wie die Wand geworden. Er schluckte, kratzte sich verlegen am Kinn.
Die ganze Aufregung um die Mars-Mission Darrans hatte ihn bereits sehr mitgenommen.
Doch dies war nun ein echter Schlag, direkt in die Magengrube. McCloud hatte Darran vertraut, auf ihn gesetzt, ihn als einen loyalen Star Force-Mann betrachtet. Der General war schwer enttäuscht worden. Ein Fehler, dachte er. Ein gottverdammter Fehler war es, diesem Kerl zu vertrauen. Aber es gab Fehler, die sich nicht wieder korrigieren ließen. Und dieser gehörte zweifellos dazu.
Du wirst alt, dachte McCloud. Wenn dich deine Instinkte, was Menschenkenntnis angeht, so sehr im Stich lassen, dann wirst du alt und solltest dir überlegen, ob du noch der richtige Mann für den Job eines Star Force-Chefs bist!
Im Innersten mochte McCloud es noch immer nicht glauben, was er da hörte. Er nahm sich vor, jedes Detail, daß man ihm als Beweis vorlegen würde, sorgfältigst zu prüfen. John Darran war nicht der Typ, der sich aus egoistischen Motiven heraus kompromißlos für die eigenen Interessen einsetzte. Er war mit Sicherheit nicht der Typ des rücksichtslosen Terroristen, dem es nur darum ging, ein ungeheures Machtpotential in die Hände zu bekommen, um damit die Welt zu erpressen.
Dazu kannte McCloud den Commander einfach zu gut.
Andererseits...
Es ist unsinnig, Fakten nicht anerkennen zu wollen! ging es McCloud durch den Kopf. Und aus den Fakten mußten Konsequenzen gezogen werden. Normalerweise nichts, wovor McCloud sich fürchtete. Aber in diesem Fall war das anders.
Er war lange genug in seiner Position, um sich ausrechnen zu können, worauf das alles hinauslief.
John Darran, was ist nur in dich gefahren! ging es ihm durch den Kopf. Jetzt kann dich keiner mehr retten. Nichteinmal deine Freunde...
Die Aufzeichnung von Case Lesters codierten Signalen wurde abgespielt.
Nicht ohne die entsprechende Wirkung.
"Wir müssen diesen Darran ausschalten", sagte Xavier Nestos, einer der anwesenden Generäle. "Eine andere Konsequenz ist nicht denkbar. Wir müssen in den Besitz der Alien-Technologie gelangen, koste es, was es wolle!"
"Das sehe ich genauso!" meldete sich ein anderer, ebenfalls ordenbehängter Sprecher zu Wort. "Zu dumm, daß jede Reaktion unsererseits erst mit Verzögerung ihre Wirkung zeitigen kann. Wir haben zwar Darran eine Flotte hinterhergeschickt, aber es erscheint mir doch als äußerst fragwürdig, ob diese Kräfte ausreichen, um diese Angelegenheit zu bereinigen..."
Eine Angelegenheit bereinigen...
McCloud mochte diesen Jargon nicht.
"Glücklicherweise unterhält die PAZIV keine eigene Weltraumflotte, sonst sähen wir jetzt ziemlich alt aus", sagte Ivan Dannsor, der Chef des Sicherheitsdienstes der Navy. Er wandte sich an McCloud. "Wären die vier im Marsorbit befindlichen Star Ships dazu in der Lage, John Darrans Plänen ein Ende zu setzen?"
"Das wären sie", murmelte McCloud.
Er wirkte abwesend dabei. Seine Gedanken schienen meilenweit von diesem Konferenzraum entfernt zu sein.
"Ich habe den Commander der