Unsere Gleichgültigkeit ist das Todesurteil anderer. Anton Jaru

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Unsere Gleichgültigkeit ist das Todesurteil anderer - Anton Jaru

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plötzlich kritische Stimmen auf, die die damalige Berichterstattung mit Informationen widerlegen, die eigentlich längst bekannt sind. Genauso lief es mit der Flüchtlingswelle nach Deutschland: Erst eine Willkommens-Hysterie wegen „gut qualifizierten Fachkräften“ aus dem Orient, dann die zwangsläufige Ernüchterung. Kritik kann theoretisch auch dazu genutzt werden, das Volk auf eine falsche Fährte zu locken oder zumindest abzulenken (TTIP?). Neben der wichtigen Kritik gibt es noch die oberflächliche und irrelevante Kritik, vor allem an konkreten Politikern und Parteien, die von den Journalisten gerne zelebriert wird. Banalitäten werden dabei in den Vordergrund gerückt, während das System, von dem sowohl die Politiker als auch die Journalisten zehren, unangetastet bleibt. Vereinzelte kritische Medienbeiträge sind also kein Zeichen für eine funktionierende Demokratie, sondern dienen der Systemstabilisierung.

      In Deutschland existieren keine relevanten Medien, die bei den besagten essentiellen Themen aus der Reihe tanzen. Oder kennen Sie auch nur eine einzige Zeitung oder einen Fernsehsender, den man als oppositionell bezeichnen könnte? Wir haben kleinere Medien, die oppositionell berichten, aber die sind nun einmal so klein und so selten, dass sie kaum eine Rolle für die öffentliche Meinung spielen. Und das ist das Problem: Pressefreiheit bringt nichts, wenn es keine vielfältige Medienlandschaft gibt.

      Im Übrigen: Falls die breite Berichterstattung doch nicht mit Regierungsinteressen konform geht, dauert es nicht lange bis entweder die herrschende Regierung gestürzt wird oder die Medien geschlossen, zensiert oder verstaatlicht werden. Beispielhaft wäre hier die Situation in Russland und der Ukraine zu nennen: Russland brachte seine Oligarchen-Medien unter staatliche Kontrolle, während die Ukraine die mediale Macht der Oligarchen nie unterbrach - mit der Folge von zwei sogenannten Farbrevolutionen innerhalb von nur zehn Jahren. Mit Hilfe der Medien kann man also ganz leicht ein ganzes Land auf den Kopf stellen. Wie Sie sehen, ist hier die Bedeutung bzw. die Wirkung kaum zu überschätzen.

      Aufgrund der stark negativen Berichterstattung der Massenmedien, sagen immer mehr Menschen: „Besser gar keine Nachrichten mehr konsumieren! Das zieht einen nur herunter!“ Den Problemen dieser Welt aus dem Weg zu gehen, kann keine Lösung sein. Erst einmal sei gesagt, dass die Medien tatsächlich zu negativ berichten, vor allem die Fernsehsender. Viele unwichtige und, gelinde gesagt, für den Zuschauer wenig konstruktive negative Ereignisse werden gerne in den Vordergrund der Berichterstattung gerückt, positive dagegen lässt man allzu häufig außer Acht. Ferner sind die Nachrichten problem-, nicht lösungsorientiert und Ursachenforschung wird kaum betrieben, sodass die Zuschauer bloß vor knallharte Fakten gestellt werden. Letztlich bleibt der Zuschauer hilflos und abgestumpft zurück. Deshalb würde ich niemandem raten, Nachrichtensendungen zu schauen, stattdessen würde ich zum Internet raten. Ein sehr großer Vorteil des Internets gegenüber dem Fernsehen ist, dass man sich seine Nachrichten selbständig aussuchen kann und sie nicht von einer Redaktion vorgesetzt bekommt. Es findet kein passiver Konsum statt, sondern aktive Suche. Man muss seine Zeit nicht mit nutzlosen Informationen verschwenden und seinen Kopf nicht mit diesen „vermüllen“. Berichte über Waldbrände in Kalifornien oder eine eingestürzte Brücke in China nutzen uns schließlich herzlich wenig. Globale Entwicklungen und Entwicklungen im eigenen Land sind hingegen äußerst relevant, weil sie neben der Gegenwart auch unsere Zukunft betreffen.

      Der nächste entscheidende Vorteil des Internets ist, dass man dort nicht nur seine Nachrichten aussuchen kann, sondern auch zwischen unzähligen Nachrichtenquelle wählen kann. Sich nur von einer Seite informieren zu lassen, ist der größte Fehler, den man machen kann beim Informieren. Es ist essentiell wichtig, möglichst viele Quellen zu nutzen, um sich ein möglichst vollständiges Bild zu machen. Da die deutsche Presse und der Rundfunk keine ausreichende Vielfalt bieten, um umfassendes Informieren zu ermöglichen, sind wir auf das Internet angewiesen. Und dort gilt: Nicht nur westliche Mainstream-Medien konsumieren, sondern auch alternative westliche Medien und russische, chinesische, türkische, iranische usw. Unwissende denken da sofort an pure Propaganda, von der man besser die Finger lässt, trotzdem sollte sich jeder überwinden und ihrer Berichterstattung eine Chance geben. Man sollte auch das hören, was man vielleicht nicht hören will. Niemand ist gezwungen irgendwas zu glauben. Stattdessen darf und sollte man überprüfen, vergleichen, reflektieren und was letzten Endes die Wahrheit ist, wird dann von ganz alleine klar. Dank den Internetsuchmaschinen können selbst Laien schnell und problemlos recherchieren und Falschinformationen enttarnen. Es wäre leichtsinnig, so eine Möglichkeit zu verpassen und immer nur zu glauben. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Natürlich muss niemand den ganzen Tag recherchieren, doch sporadisch grundlegende und fragwürdige Informationen zu überprüfen, ist sehr sinnvoll. Und: Mit der Zeit benötigt man immer weniger Nachrichten und Recherche. Je aufgeklärter ein Mensch ist, desto weniger neue Informationen braucht er. Logisch. Nach und nach erkennt man bestimmte Muster, und dann reicht oft schon die Schlagzeile, um zu wissen, was Sache ist.

      Blogs und Videoblogs möchte ich nicht unerwähnt lassen. Sie werden gerne gescheut oder belächelt, weil Amateure mit vermeintlich fehlenden Sachkenntnissen die Inhalte produzieren. In der Tat gibt es viele Blogger, die viel Blödsinn fabrizieren, es gibt aber auch welche mit hochwertigem Content. Blogger haben den Vorteil, wirklich unabhängig zu sein und nichts zensieren zu müssen. Es gibt keine Tabus. So haben sie die Möglichkeit, Informationen zu verbreiten, die bei den klassischen Massenmedien vielleicht nicht gerne gesehen werden. Man muss kein Studium absolvieren, um Fachwissen zu erwerben und geniale Kommentare schreiben zu können. Dazu reicht der Wille, echtes Interesse am Fach und ein kluger Kopf - das kann kein Studium ersetzen. Da im Zeitalter des Internets investigativer Journalismus für jedermann möglich ist, kann man außerdem viel Neues und Spannendes in Blogs erfahren kann, das man sonst nie erfahren hätte. Fazit: Lassen Sie sich nicht berieseln, forschen Sie selbst nach!

      Wer sich bilden oder aufklären möchte, kommt um Sachbücher aber nicht herum. Bei den Büchern ist es genauso wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wichtig sind z. B. Bücher über Geopolitik, aktuelle Konflikte, die Gesellschaft, Medien, Eliten oder natürlich Geschichte.

       „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen. Wer die Gegenwart nicht versteht, kann die Zukunft nicht gestalten.“

      George Santayana

       „Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist gezwungen, sie zu wiederholen.“

      Johann Wolfgang von Goethe

      Generell sollten Sachbücher nicht bloß informieren, sondern helfen, die Welt, in der wir leben, besser zu verstehen. Erst dann hat das neue Wissen einen echten Mehrwert - alles andere ist Unterhaltung. Solche Bücher bringen uns ein tieferes Verständnis als es Zeitungen oder Fernsehsender je könnten.

      Bücher geben uns die Möglichkeit, in die Köpfe der klügsten Menschen der Welt zu blicken. Wieso sollte man sich diese Gelegenheit entgehen lassen? Jahrelang hart erarbeitetes Wissen komprimiert auf Buchlänge. Besser geht es nicht. Dabei müssen es nicht immer Sachbücher sein; es gibt auch Romane, die unseren (politischen) Horizont erweitern können, so z. B. dystopische Klassiker wie 1984 von George Orwell, Schöne Neue Welt von Aldous Huxley oder Wir von Jewgeni Samjatin.

      Abschließend der Tipp, sich immer wieder zu fragen, ob die „eigene“ Meinung wirklich die eigene ist.

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