Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis. A. F. Morland

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Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland

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die ihre Finger im Drogenhandel hatten. Sie verdienten sich ihr Geld damit, den Stadtteil mit Crack zu versorgen. Crack - mit Backpulver aufgekochtes Kokain. Die Droge der armen Hunde, die sich nichts anderes leisten konnten. Der erste Konsum konnte abhängig machen. Und danach ließ einen Crack nicht mehr aus der Gewalt. Die Lebenserwartung war kurz, der körperliche Verfall unausweichlich. Zombies, so nannten die Crack-Dealer mitunter ihre Kundschaft zynischerweise. Aber ihnen war es völlig gleichgültig, was aus ihren 'Zombies' wurde. Es gab leider stets genug Nachwuchs. Dummköpfe, die verzweifelt genug waren, um sich auf dieses tödliche Spiel einzulassen.

      Die Gangs pressten sie aus wie reife Zitronen.

      "Wer hat hier denn gerade das sagen in der Gegend?", fragte Scott Cosgrove.

      "Eine Gruppe, die sich SKULLDEVILS nennt", meinte Josy.

      "Es gibt 'ne verdammt dicke Akte über diese Leute und ihren Boss, der sinnigerweise einfach 'Boss' genannt wird."

      Milo haderte noch mit sich selbst.

      "Ich hätte mich auf Jesses verdammten Vorschlag niemals einlassen dürfen!", meinte er. "Es war von Anfang an Wahnsinn..."

      "Ich denke, Jesse wusste, was er tat!", meinte Scott Cosgrove.

      Milo verzog das Gesicht.

      "Ja, klar, du kennst ihn ja auch so verdammt lange, Mann!"

      "Nein, nur ein paar Monate. Aber das reicht eigentlich, um sich ein Bild zu machen!", erwiderte der junge G-man.

      Josy mischte sich ein. "Das war unnötig, Milo!", meinte sie.

      Milo atmete tief durch. Dann nickte er. "Sorry. Aber ich bin im Moment ziemlich angefressen, wie ihr euch denken könnt."

      Scott machte eine wegwerfende Handbewegung.

      "Schon okay!"

      Dann kam eine Meldung über Funk.

      Es war Sergeant MacPherson von der City Police. Er meldete einen Leichenfund, nur wenige Blocks entfernt.

      "Wir sind schon da!", versprach Milo und wandte sich dann an Josy O'Leary. "Nun leg schon einen Zahn zu!", forderte er.

      18

      DIE TÜR VON MISTER McKees Büro öffnete sich. Mandy, die Sekretärin des Special Agent in Charge trat ein und servierte ihren berühmten Kaffee. Sie stellte den Pappbecher auf den Konferenztisch.

      Mister McKee stand am Fenster, blickte hinaus auf die erwachende Stadt. Seit seine Familie einem Verbrechen zum Opfer gefallen war, hatte er sein Leben völlig dem Kampf gegen die Kriminalität gewidmet. Es war typisch für ihn, dass er spät in der Nacht das Büro als letzter verließ und morgens als erster wieder auf seinem Posten war. Mitunter verbrachte er auch die ganze Nacht im Federal Building.

      Die Mappe mit Computerausdrucken, die auf dem Konferenztisch lag, sprach dafür, das er wieder einmal eine Nacht durchgemacht hatte. Manchmal fragte sich Mandy, wann ihr Chef eigentlich schlief.

      "Guten Morgen, Sir", sagte Mandy.

      Mister McKee drehte sich um und nickte ihr zu. "Guten Morgen."

      Agent Max Carter von der Fahndungsabteilung unseres Innendienstes war nach ihr eingetreten.

      "Gut, dass Sie da sind, Max!"

      Mister McKee deutete auf eine Mappe, die in der Mitte des Tisches lag. "Das Ergebnis des biometrischen Bildvergleichs ist da", erklärte er. "Sie wissen, es geht um den Killer, der das Attentat vor dem Büro des District Attorneys beging." Mister McKee machte eine kurze Pause. "Nur, um von einer ganz bestimmten Wohnung aus schießen zu können, brachte er zwei Menschen ums Leben. Das ist wirklich eine Ausgeburt an Skrupellosigkeit!"

      Max nahm die Mappe, öffnete sie.

      "Jean Latal", las er, "geboren und aufgewachsen in Petit Ville, Quebec, Kanada..."

      "Das ist unser Mann."

      "Hier steht nur, dass er mal wegen Totschlag angezeigt wurde. Zwei Jahre später wird er in Zusammenhang mit dem Mord an einem Bordellbesitzer in Montreal verhört..."

      "...und wenig später ist Latal auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Er benutzt heute vermutlich eine falsche Identität und ist als Auftragskiller tätig. Wir müssen sämtliche Fälle nochmal unter die Lupe nehmen, die wir mit Latal in Verbindung bringen können."

      Max Carter hob die Augenbrauen.

      "Sir, wenn dieser Jean Latal einen Hintergrund als Mafia-Lohnkiller hat, dann..."

      "...dann bedeutet das, dass wir es es bei den AUTONOMY-Terroristen mit sehr cleveren Leuten zu tun haben. Leuten, die schlau genug sind, um sich nicht selbst die Hände schmutzig zu machen, sondern die Drecksarbeit von anderen erledigen zu lassen..."

      Eines der Telefone auf Mister McKees Schreibtisch schrillte plötzlich.

      Mister McKee trat an den Schreibtisch und nahm ab.

      "Ja?"

      "Hier ist Milo Tucker!"

      "Haben Sie Kontakt zu Jesse?"

      "Nein, leider nicht. Aber wir haben einen der Killer gefunden, die für das Attentat auf dem Bruckner Expressway verantwortlich sind... Er ist umgebracht worden. Die Leiche war notdürftig hinter ein paar Müllcontainern versteckt."

      "Wie sicher sind Sie, dass es sich tatsächlich um einen der AUTONOMY-Killer handelt?"

      "Ziemlich sicher, Sir. Die Stichwunde ist noch sehr frisch. Und was die Ausrüstung des Kerls betrifft, passt sie genau zu dem, was ich von unseren Gegnern während des Gefechts erkennen konnte... Es dürfte nicht allzu schwer sein, die Identität herauszubekommen."

      "Vorausgesetzt, die bringt uns überhaupt weiter...", murmelte Mister McKee. Ein Geräusch im Hintergrund irritierte den Chef des New Yorker Field Office. "Was war das, Milo?"

      "Klang wie... eine MPi!"

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