Losing Game. Valuta Tomas
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Valuta Tomas
Losing Game
Zwischen Liebe und Gesetz
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Inhaltsverzeichnis
Prolog
Ein klatschendes Geräusch ertönt, als eine mehrseitige Akte aus dünner Pappe auf den Küchentisch geschmissen wird. Eine abgestellte Bierflasche nimmt nur wenige Zentimeter daneben Platz. Ein Sack aus Fleisch und Knochen lässt sich auf einen der Stühle fallen und pustet schwer aus. Schlanke und gepflegte Finger greifen nach der Akte. Kurze, unlackierte Fingernägel fummeln nach einer Kante der Pappe, um es mit einem Schwung zur Seite zu klappen. Eine weitere dünne Akte erscheint. UC Berkeley Extension Schule wurde in schwarzen Buchstaben auf die graue Fläche gedruckt.
»Na da bin ich ja mal gespannt«, atmet eine weibliche Stimme schwer. Die makellosen Finger umgreifen die Bierflasche und führen sie an zierlich schmale Lippen. Mehrere Züge befördern das alkoholische Getränk die Kehle hinab. Ohne ein schmatzendes oder schlürfendes Geräusch zu erzeugen, wird die Bierflasche wieder auf den Platz zurückgestellt. Nun fallen die blau-grünen Augen vollständig auf die Akte. Mit vollem Körpereinsatz beugt sie sich über den kleinen Haufen Papiere und schlägt das graue Stück Pappe um.
»Cheerleader-Snob, Cheerleader-Snob, Football-Snob, Cheerleader-Snob, Football-Snob, Football-Snob, reicher Papi-Snob, reicher Porno-Snob«, murmelt die Stimme gelangweilt und sichtlich genervt. Blatt um Blatt schmettert sie die Papiere zur Seite. Auf jedem sind junge Leute mit Profilfoto zu sehen und berichten mit wenigen Worten über die Persönlichkeit dieser Leute.
Sie liebt ihren Job. Dadurch kommt sie an mehr Informationen, als Otto-Normal-Verbraucher. Manchmal möchte sie diesenVorteil eher nicht genießen, weil sie auch unangenehme Informationen erhält und doch ist jede einzelne hilfreich für sie. Schon durch den ersten Blick auf die Fotos, weiß sie, welcher Typ von Mensch hinter der gezeigten Fassade steckt. Zu achtundneunzig Prozent traf sie bisher immer ins Schwarze. Mal exakt, mal musste sie ein paar Umwege laufen, um ihr Ziel zu erreichen. Aber geschafft hat sie es immer.
»Hola, wen haben wir denn da? Du bist kein Snob«, grinst sie und rupft das bedruckte Papier aus der Akte. Ihr Blick erfasst tiefbraune Augen. Ein stechender Blick ergreift sie. Unkontrolliert schlägt ihr Herz einmal stärker auf. Warm, weich, beißend und mit unglaublicher Aggressivität, blicken diese braunen Augen in die Kamera. Die Technik hat für den Bruchteil einer Sekunde diesen Augenblick festgehalten und präsentiert der Frau eine Persönlichkeit, die sie so noch nicht erlebt hat. Weder beruflich noch in ihrem Privatleben.
Ihr eigenes Leben ist so oder so anders als das ihrer Nachbarn. Abgesehen davon, dass sie nichts von den Männern hält und lieber Frauen hinterher blickt, hat sie sich ihr Leben so aufgebaut, dass kaum jemand damit klar kommt. Die große und wahre Liebe hat sie bis heute nicht