Losing Game. Valuta Tomas

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Losing Game - Valuta Tomas Five Dogs

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Weg geht. Ernsthafte Beziehungen sind ebenso nichts für sie. Sie hat keine Lust sich großartig zu binden und ist chronisch untreu. Sie liebt die Frauen einfach zu sehr, als dass sie sich jemals nur für eine entscheiden könnte. Auf der Straße laufen so wundervolle und wunderschöne Geschöpfe umher. Wie kann man sich da auch nur für eine Frau entscheiden? Und dann vielleicht auch noch für den Rest des Lebens? Nein auf gar keinen Fall. Das ist nichts für sie. Sie will leben und das Leben genießen. Sie will die Frauen genießen. Sie hat schon einigen Damen das Herz gebrochen und auf den nächsten Müllhaufen geschmissen. Auch wenn sie den Frauen von Anfang an ehrlich gegenüber war und ihnen erklärte, dass eine feste Beziehung nichts für sie sei, blendeten die Frauen diese Tatsache aus. Umso schwerer war es dann für jede weibliche Persönlichkeit, wenn sie die Frau ihres Herzens plötzlich an den Lippen einer anderen sahen. Ihr selbst war das aber egal. Sie warnte jede von ihnen. Wenn sie nicht hören wollten, war das nicht ihr Problem.

      Mit einem erneuten Schluck Bier, wandert sie weiter über die Seite voller Informationen dieser jungen Frau.

      »Hochintelligent, Ausnahmetalent, Störfaktor, unsoziales Verhalten den Lehrern und Mitschülern gegenüber, respektlos, Mitglied der Five Dogs«, erweitert sie ihr Wissen.Erstaunt zieht sie eine Augenbraue hoch. Sie blickt zu dem Foto zurück.

      »Aha, du bist also ein Hund?! Sehr interessant. Ein bisschen jung, oder meinst du nicht auch?«, philosophiert sie weiter. Ihr wird keine Antwort gegeben. Stattdessen wandert sie mit ihrem Blick über die straffe, faltenfreie, südländische Haut. Kakaobraun und samtweich. Schwarze Haare, volle Lippen, weiche Wangenknochen.

      »Lecker«, murmelt sie und trinkt einen weiteren Schluck Bier.

      »Trotzdem zu jung«, grinst sie, blickt kurz auf das Foto zurück und legt das Papier zur Seite.

      »Und wer bist du?« Ein weiteres aggressives Augenpaar schaut sie an. Nicht so voller Brutalität wie die Mitschülerin zuvor, aber doch ausreichend genug um aufzufallen.

      »Störfaktor, unsoziales Verhalten den Lehrern und Mitschülern gegenüber, respektlos, Mitglied der Five Dogs«, liest sie und kennt diese Angaben schon.

      »Ach nein, ein kriminelles Duo. Auf dieser Schule?«, brummt sie und holt sich das Blatt der Südländerin zurück. Sie hält beide nebeneinander und schwenkt mit den Augen zwischen den Gesichtern hin und her. Die andere Mitschülerin ist blond und genauso jung wie ihre Kollegin.

      »Euch werde ich dann mal im Auge behalten.« Sie nimmt noch einen großen Schluck aus der Flasche und stellt sie mit einem lauten Knall auf den Tisch zurück. Schwerfällig hievt sie sich vom Stuhl. In der Tür bleibt sie stehen, blickt kurz zu den Papieren zurück und lächelt schwach.

      »Bis morgen. Gute Nacht«, grinst sie fies und stellt das Licht aus.

      GAME START

      Wie ein Mikroskop fokussiert sich Sams Blick auf einen silbernen Mercedes SLK 55, der in mäßiger Geschwindigkeit über den Schulparkplatz der UC Berkeley Extension Schule rollt. Die Blicke einiger Schüler ziehen sich auf den Wagen, weil man so ein schickes Vehikel eher selten auf diesem Gelände sieht.

      Sams Aufmerksamkeit fällt auf die Fahrzeugführerin, die dieses silberne Schmuckstück sicher durch die Reihen steuert. Ihre Augen weiten sich.Ungewollt schluckt sie schwer. Ihrer Freundin Laura entgeht dies natürlich keineswegs. Sie lehnt sich auf der Ladeklappe eines schwarzen 89´er Chevy Pick Up zu ihr hinüber und grinst bis zu den Ohren. Mit einem Finger stupst sie Sam an den Mundwinkel.

      »Dir hängt da etwas Sabber heraus«, stachelt sie auf Sams fokussierten Blick, der noch immer der Mercedesfahrerin gilt.

      »Wow, verdammt ist die heiß«, haucht sie hypnotisiert.Sie beobachtet die Fahrerin, die ihren Wagen in eine Parklücke steuert und den Motor ausstellt. Sie lehnt sich zum Beifahrersitz, um dort in ihrer Handtasche zu wühlen. Mit einem Griff an den Hinterkopf, zieht sie ein Haargummi heraus, das ihre dunkelblonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden hat. Achtlos lässt sie es in der Handtasche verschwinden.

      Die Fahrerin steigt aus, schließt die Tür und steuert auf das Schulgebäude zu. Sie muss auf direktem Weg am Pick Up von Sam und Laura vorbei..

      »Du oder ich?«, haucht Laura flüsternd in das Ohr ihrer Freundin. Die reagiert nicht. Sie verfolgt noch immer jeden Schritt der Mercedesfahrerin. Ihre Augen weiten sich begeistert, als die Frau an ihnen vorbeiläuft.

      »Heißer Wagen schöne Frau, sie haben Geschmack«, ruft sie ihr zu.

      »Danke«, murmelt die Fahrerin und wühlt in ihrer Handtasche, als wenn sich dort ein unendliches schwarzes Loch befinden würde. So kleine Taschen können aber auch unglaublich groß sein.

      »Ok, du«, stöhnt Laura geschlagen.Sie blickt der Frau ebenfalls hinterher, die ihren Weg zum Schulgebäude fortsetzt. Fast hat es den Anschein, als wenn sie sich von nichts und niemanden aufhalten lassen würde.

      Laura stupst Sam in die Seite und richtet deren Aufmerksamkeit auf eine große Tasche, die die Frau bei sich trägt.

      »Die ist Lehrerin, willst du wirklich immer noch?«, lacht sie gehässig. Sie scheint aber noch immer nicht bei ihrer Freundin anzukommen, weil diese ohne ein Wort von der Ladefläche springt, der offensichtlichen Lehrerin folgt und sich unterwegs eine Zigarette anzündet.

      »Ich habe sie hier noch nie gesehen. Welche Klasse unterrichten sie?«, fragt sie unaufgefordert und läuft ungebeten neben der Frau her. Als wenn sie die Frage nicht gehört hätte, läuft die Frau einfach weiter, was Sam als recht unfreundlich einstuft. Provokant stellt sie sich der Frau in den Weg und blickt sie auffordernd an.

      »Ich bitte freundlich um eine Antwort auf meine gestellte Frage«, säuselt sie ungewöhnlich höflich und lächelt die Frau an. Diese hebt ihren Blick und sieht Sam das erste Mal direkt an. Sie schaut sie mit ihren blaugrünen Augen über den Rand der hellblauen Sonnenbrille an. Sam glaubt für einen kurzen Moment, ein kleines Funkeln in ihren Augen gesehen zu haben. Oder war es doch eher ein schnelles und kurzes Augenbrauenzucken? Sie weiß es nicht und kann sich auch nicht mit dieser Sachlage auseinandersetzen, als die Frau nach der Zigarette in ihrem Mund greift, ihr brutal von den Lippen reißt und mit einer Fußbewegung auf dem Boden austritt.

      Sofort dringt ein lautes Raunen über den Parkplatz, das eindeutig von Laura kommt, die diese Situation leise und zurückhaltend beobachtet. Sam kann nicht glauben kann, was hier passiert ist. Wut steigt in ihr auf, während sie fassungslos auf die zertretene Zigarette blickt.

      »Hast du ein Problem?«, faucht die Mercedesfahrerin mit einer hellen, aber dominanten Stimme.

      Sam hebt den Kopf, blickt der Frau direkt in die Augen und will gerade Luft holen, um sie wie eine Milbe zusammenzustauchen. Denn niemand wagt es so mit ihr umzugehen, niemand! Auch nicht so eine hinreißende und wunderschöne Frau wie die, die ihr im Augenblick gegenübersteht.

      Sie will zum ersten verbalen Angriff ansetzen, als plötzlich ein Bild vor ihrem inneren Auge auftaucht. Sie sieht sich selbst in einem kleinen Raum stehen, der in einem merkwürdigen Rotlicht getaucht ist. Die Mercedesbesitzerin hat ihr Gesicht in ihren Händen. Sie küsst Sam zärtlich, aber zugleich unglaublich gierig.

      Wie bei einem Filmriss ist das Bild plötzlich verschwunden. Mit offenem Mund und geweiteten Augen steht Sam der Fahrerin erschrocken gegenüber. Fassungslos starrt sie sie an. Diese reagiert nicht darauf und murmelt nur irgendwas von »Ich hoffe, dass ich nicht in deiner Klasse unterrichte« und setzt

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