Losing Game. Valuta Tomas

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Losing Game - Valuta Tomas Five Dogs

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drohst mir?«, lacht Neve unbeeindruckt von dem was ihre Schülerin gesagt hat. Wieso sollte sie sich auch einschüchtern lassen? Sam ist nichts anderes, als einer dieser hoffnungslosen Fälle, die in der heutigen Zeit verzweifelt versuchen Aufmerksamkeit zu erlangen. Egal, was es am Ende kostet.

      »Ich warne dich! Niemand, wirklich niemand geht so mit mir um, ohne dafür die Quittung zu bekommen!« Sam öffnet die Tür zum Schulflur und dreht sich zu Neve um.

      »Ich würde verdammt vorsichtig sein, Sam. Du hast nämlich nicht die geringste Ahnung wen du vor dir hast«, entgegnet ihr Neve, als sie neben ihr an der Tür steht.

      »Du weißt nicht wer ich bin, stimmt´s?«, lacht Sam.

      Neve macht einen Schritt an sie heran, ganz darauf bedacht ihr nicht zu nahe zu kommen. Ein geheimnisvolles Schmunzeln umgibt ihre zierlichen Lippen.

      »Dafür, dass du zu den Five Dogs gehörst, hältst du dich aber ganz schön zurück mit deiner Brutalität, für die ihr ja so bekannt seid«, spricht sie leise. Offensichtlich will sie niemanden hören lassen, dass sie wirklich etwas mit dieser Tätowierung anfangen kann.

      »Du kennst uns? Kompliment«, lächelt Sam erstaunt, wird dann aber wieder frech.

      »Wenn du uns kennst, woher nimmst du dir dann den Mut, so mit mir umzugehen?«

      »Ich habe dir schon in der Klasse gesagt, dass du für mich nur eine pubertierende Göre bist. Daran ändert auch deine Tätowierung nichts, mit der du meinst, etwas beweisen zu wollen.«

      Mit einem Stoß gegen die Schulter, schubst Neve ihre Schülerin in den mittlerweile gefüllten Schulflur. Sie will dieses Theater endlich beenden.

      Kaum hat Sam ihr Gleichgewicht wieder gefunden, dreht sie sich blitzschnell um, baut sich vor Neve auf und blickt ihr direkt in die Augen. Bei dieser schnellen Drehung weht der Duft eines Männerparfüms in Neves Nase. Ungewollt prescht eine Gänsehaut über ihren Körper. Sie hat das Gefühl knallrot zu werden. Ihre Wangen werden heiß. Sicherlich gleicht sie in diesem Augenblick einem frisch gekochten Hummer. Die Haut kribbelt vor lauter Aufregung.

      Erschrocken über diese körperliche Reaktion, blickt Neve flüchtig an Sam vorbei. Noch nie hatte ein Parfüm solch eine Wirkung auf sie.

      Sam, die gerade mal fünf Zentimeter kleiner ist, als Neve, sieht die rötliche Farbe auf der zarten Hautihrer Lehrerin und lächelt verschmitzt. Arrogant spricht sie sich dieses Ergebnis selbst zu. Langsam hebt sie einen Arm und will Neve erneut ihre Hand in den Nacken schieben, als diese ihren Arm brutal festhält. Sie will sich kein weiteres Mal von ihr berühren lassen.

      Etwas überrascht, blickt Sam auf Neves Hand. Ein Lächeln brennt sich auf ihren Lippen fest. Blitzschnell greift sie nach Neves Ärmel und zieht ihn herunter. Als sie die Gänsehaut auf dem Arm sieht, blickt sie Neve in die Augen. Mit einem Ruck reißt sie sich von ihrer Hand.

      »Danke für das Kompliment. Ich weiß, dass ich verdammt gut rieche«, grinst sie unverschämt, greift ihr in den Nacken und zieht sie an sich. Es fehlen nur Millimeter die sich ihre Lippen voneinander trennen. Es vergehen nur zwei Sekunden, in denen Neve einen völligen Black Out hat und überhaupt nicht auf diese Situation reagiert. Sam beobachtet sie ganz genau. Sie sieht den erschrockenen Gesichtsausdruck. Sie spürt Neves Atem auf ihren Lippen. Ein selbstgerechtes Grinsen festigt sich auf ihrem Gesicht. Sie weiß, dass sie Neve mit dieser unvollendeten Berührung durcheinander bringt.

      Erschrocken darüber, dass sie für zwei Sekunden unfähig war zu reagieren, will sich Neve von Sams Hand reißen, als diese sie von alleine loslässt. Kokett dreht sie sich um. Mit purer Absicht peitscht sie ihre Haare provokant in Neves Gesicht, um sie erneut ihr Parfüm einatmen zu lassen.

      »Bis morgen Ms. Stewart und immer schön sauber bleiben!«, lacht Sam. Sie verlässt die Toilette und liest auf dem Weg zum Ausgang, Laura auf.

      Auf dem Weg zu ihrem Wagen, muss Neve an Sams Pick Up vorbei. Argwöhnischen wirft sie einen Blick auf dieses schwarze Monster. Sie fragt sich, wie so ein junges Mädel an so einen Wagen kommt, beantwortet sich die Frage aber selbst, weil sie weiß, in welcher Gang Sam ist. Von daher tauscht sie die Auto-Frage gegen die, weshalb Sam bei den Five Dogs ist und wie sie da hineingekommen ist.

      Mit diesen Gedanken beschäftigt, nimmt sie im letzten Moment einen aufheulenden Motor wahr. Sams Chevy macht plötzlich einen kleinen Satz nach vorne und bremst mit der Stoßstange direkt vor ihren Beinen ab. Reflexartig macht Neve einen großen Sprung zur Seite. Wütend blickt sie zur Windschutzscheibe des Chevy. Laura kann sich vor Lachen kaum halten. Sam schmunzelt leicht. Sie schiebt eine schwarze Sonnenbrille etwas die Nase herunter, schaut Neve über den Rand direkt an und grinst unverschämt.

      »Bleiben Sie mir treu, Ms. Stewart«, trällert sie durch das offene Fahrerfenster. Demonstrativ gibt sie Gas. Neve springt zur Seite und blickt dem Chevy wütend hinterher. Mit quietschenden Reifen fährt der Wagen vom Parkplatz und macht seinen Pferdestärken alle Ehre.

      Gegen späten Nachmittag fährt Neve zu ihrem Hauptjob und durchquert dabei mehrere Straßen, bei denen sie aus beruflichen Gründen weiß, dass dieses Viertel den Five Dogs gehört. Zu wissen, dass eine junge pubertierende Göre zu dieser Gang gehört und dieses Viertel praktisch mit ihrem Leben verteidigt, wird Neve für einen kurzen Moment anders. Sie weiß selbst, dass nur die Mutigsten und Härtesten auf diesen Straßen überleben können. Aber auch so ein junges Ding wie Sam?

      Hektisch blickt sie sich um und sieht Sams Pick Up am Straßenrand parken. Ihre Aufmerksamkeit fällt auf einen Basketballplatz, der mit einigen jungen Leuten gefüllt ist.

      Neugierig parkt Neve ihren Wagen hinter dem Chevy und wirft ihre Augen zum Platz. Schon nach wenigen Momenten macht sie Sam ausfindig. Sie sitzt auf einer mit Graffiti übersäten Bank und lässt sich von Laura einen Zopf flechten.

      Wenige Augenblicke später ist sie fertig. Erstaunt zieht Neve eine Augenbraue hoch. Laura schiebt von hinten ihre Hand in Sams Top und danach in ihren BH. Regungslos lässt sich Sam das gefallen. Laura beugt sich etwas herunter, flüstert ihr etwas ins Ohr und greift dann nach einer ihrer Hände. Bestimmend zieht sie ihre Freundin von der Bank und schleift sie hinter sich her, bis beide an einem Baum ankommen.

      Als Neve beobachtet, dass Laura sie küsst, weiten sich ihre Augen. Ihr Blick haftet sich an die beiden Frauen, die in ihren Handlungen stürmischer werden. Neve weiß worauf das hinausläuft. Sie schluckt schwer.

      Erschrocken über diesen Anblick, beobachtet sie, wie Lauras Hände unter Sams Top wandern und deren Brüste massieren. Hektisch fummelt Sam an Lauras Hose herum. Fast zerreißt sie den Reißverschluss.

      »Verdammt, sucht euch ein Zimmer«, schimpft Neve.

      Sams Hand verschwindet in Lauras Hose. An der Reaktion der jungen Frau, weiß Neve, was Sam dort sucht und erfolgreich fündig wird.

      Plötzlich schreckt Neve in ihrem Sitz hoch, als sie sehen kann, wie drei junge Typen den Platz verlassen und direkt auf ihren Wagen zusteuern. Ohne sich anmerken zu lassen, dass sie den Platz beobachtet, greift sie hektisch nach ihrem Handy. Planlos tippt sie darauf herum, nur um für die Jungs beschäftigt genug auszusehen.

      »Tja, da haben Frauen es echt leichter«, lacht einer der Typen. Aus dem Augenwinkel kann Neve sehen, dass ein anderer den Kopf schüttelt, als die drei an ihrem Wagen vorbeilaufen.

      »Ist ja auch kein Wunder, dass Sam auf Frauen steht. Nachdem Leon und Jonathan sie damals vergewaltigt haben, kann ich es schon verstehen, dass sie nie wieder einen Typen an sich ranlässt«, murmelt einer der Typen.

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