Heimkehr des Dr. Karl Gottfried Semper von seinen ethnologischen Studien auf den Palau-Inseln im Stillen Ozean. Jürgen Ruszkowski

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Heimkehr des Dr. Karl Gottfried Semper von seinen ethnologischen Studien auf den Palau-Inseln im Stillen Ozean - Jürgen Ruszkowski maritime gelbe Buchreihe

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Coroora“ - halt, was ist das, habe ich recht gelesen? Rupack oder King der Insel Coröre (Coroora)? So bezeugen also die Engländer selbst, dass Ebadul nicht König von ganz Palau ist - jetzt aber tut er doch immer, als ob er solcher sei? Nachdenkend, wie wohl dieser Widerspruch zu lösen wäre, blättere ich weiter; da auf einmal fällt zwischen den letzten Blättern ein Manuskript heraus. Was mag das sein? Beim Himmel, das ist interessant! „Eine Konstitution von Palau“ und hier daneben „Ein Handelstraktat zwischen Ebadul, König der Palau-Inseln, dem Fürsten von Coröre und Andrew Cheyne!“

      Wie freute ich mich nun des Regens, der mir Zeit gab, eine Kopie dieser interessanten Dokumente zu nehmen. Es waren nur Kopien; die Originale waren angeblich, wie ich später erfuhr, im englischen Konsulat in Manila deponiert. Hier mögen beide für Verständnis und Beurteilung der dortigen Verhältnisse so wichtigen Dokumente ihren Platz finden unter Beibehaltung der englischen falschen Schreibweise der einheimischen Namen.

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      Hier einige Auszüge aus dem umfangreichen englischen Text des Abkommens, dass der schottische Kapitän Andrew Ceynemit dem König Abba Thule von Corror beschlossen hatte:

      1.

      A Treaty of Commerce between Abba Thule King of the Pelew Islands and the Nobles of Corror on the part and Andrew Cheyne, owner and commander of the British Barge „BLACK RIVER PACKET“ and proprietor of the Island of Malaccan, Pelew Islands, on the other part.

      Article 1. King Abba Thule and the undersigned Nobles of Corror hereby grant the said Andrew Cheyne, his heir, successors and assings the sole and exclusive right and privilege of purchasing all the biche de mer, tortoise shell and aoll other exporting, or that may be raised from the soil hereafter, such as coffee, sugar etc. for five hundred moons, reckoning from the date of this Treaty. At the expiration of this time this Treaty may by renewed or the trade declared open, as may be most advantageous to the Corror Government. ...

      Art. 18. We Abba Thule King of the Pelew Islands and the undersigned Nobles of Corror, hereby declare that we have not received any goods, money or article whatever from the said A. Cheyne, or from any other person, as an equivalent for granting or to induce us to grant him these concessions, but that it is entirely our own free act and deed, done in the belief that by having a fair and regular system of trade established, it will confer a lasting benefit on ourselves and promote the ultimate peace and welfare of all classes of our subjects. ...

      Regulations

      5. Should the present Governor of the Ngirrarth District (Aibukit), and who is a Corror chief, fail in making his people carry out the provisions of the Treaty of Commerce made by us with Capt. Cheyne, or allow his people to abtain arms or ammunition he shall be succeeded by a more competent person.

      Deutsch:

      Handelsvertrag zwischen Abba Thule, dem König der Pelew-Inseln, und den Adligen von Corror und Andrew Cheyne, Eigentümer und Kommandant des britischen Bark „BLACK RIVER PACKET“ und Eigentümer der Insel Malaccan, Pelew-Inseln, auf der anderen Seite Teil.

      Artikel 1. König Abba Thule und die unterzeichnenden Adligen von Corror gewähren dem besagten Andrew Cheyne, seinem Erben, seinen Nachfolgern und seinen Hinterbliebenen das ausschließliche und ausschließliche Recht und Privileg, alle anderen Biche de Mer, Schildkrötenpanzer und andere Exporte zu kaufen. Danach wird der Boden für fünfhundert Monde wie Kaffee, Zucker usw. angehoben, wobei vom Datum dieses Vertrags an gerechnet wird. Nach Ablauf dieser Zeit kann dieser Vertrag verlängert oder der Handel für offen erklärt werden, was für die Corror-Regierung am vorteilhaftesten ist. ...

      Vorschriften:

      5. Sollte der derzeitige Gouverneur des Bezirks Ngirrarth (Aibukit), der ein Corror-Chef ist, es nicht schaffen, dass sein Volk die Bestimmungen des von uns mit Capt. Cheyne getroffenen Handelsvertrages durchführt, oder seinen Leuten erlaubt, Waffen oder Munition zu erhalten Ihm wird eine kompetentere Person nachfolgen.

      Art. 18. Wir, Abba Thule, König der Pelew-Inseln und die unterzeichnenden Adligen von Corror, erklären hiermit, dass wir keinerlei Waren, Geld oder Gegenstände von dem genannten A. Cheyne oder einer anderen Person als Gegenleistung für die Gewährung oder Einleitung erhalten haben. Wir gewähren ihm diese Zugeständnisse, aber es ist völlig unsere eigene freie Handlung und Tat, in der Überzeugung, dass ein faires und regelmäßiges Handelssystem einen dauerhaften Vorteil für uns bedeutet und den endgültigen Frieden und das Wohlergehen fördert von allen Klassen unserer Fächer.

      Dr. Semper zog nach dem Studium dieser Texte den Schluss:

      „Wenn wirklich die Bestimmungen jener Konstitution und des Traktats ausgeführt werden, so ist Cheyne de facto König von ganz Palau.“

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      Begegnung mit Kapitän Alfred Tetens

      „Buenos dlias, caballero“ - Wie geht es, Dr. Semper“, - so begrüßten mich zwei Europäer, die plötzlich in das Haus traten, als ich eben die letzte Zeile der Konstitution von Palau geschrieben hatte. Erstaunt sah ich sie an; sie waren mir unbekannt. Der Spanier musste wohl der Kapitän des „PELAYO“ sein, welcher ja noch im Hafen von Malakka lag; aber der Deutsche? „Mit wem habe ich die Ehre?“ - Mein Name ist Tetens, ich bin seit zwei Monaten erster Steuermann bei Kapitän Cheyne, und da ich wusste, dass Sie ein Landsmann von mir sind, so benutzte ich einen kurzen Urlaub, um Ihnen meinen Besuch zu machen.“ - „Ich danke Ihnen, Herr Tetens, leider werde ich nicht im Stande sein, Ihnen denselben an Bord des „BLACK RIVER PACKET“ zu erwidern. Sie waren also kürzlich in Manila und haben dort wohl auch meinen Schwager Herrmann kennen gelernt?“ - „Ja wohl, doch habe ich ihn nur selten gesehen; wir hatten sehr viel zu tun, und unsere Abreise sollte auch geheim gehalten werden. Das ist der Grund, warum ich Ihnen weder Grüße noch Briefe bringe. Aber ich habe nichtsdestoweniger viel von Ihnen gehört. Sie wissen schon was ich meine. Der Brief, zu dessen unbewusstem (Die oben mitgeteilte Erzählung vom Angriff der Engländer auf Aibukit hatte ich durch einen Matrosen des Cheyne, ohne des letzteren Wissen, nach Manila zu senden gewusst. Mein Schwager Herrmann, Kaufmann dort und späterer deutscher Konsul, erfüllte meinen Wunsch und publizierte dieselbe im „Dario de Manila“. Mit welchem Erfolg, ist im Text erzählt) Träger Sie Cheyne machten. hat dort viel Staub aufgewirbelt, das heißt in den Salons und in den Zeitungen.“ - „Nun, und die spanische Regierung? Ich hatte geglaubt, dass diese sich der Gelegenheit bemächtigen würde, endlich einmal wirklich festen Fuß auf diesen Inseln zu fassen, die sie vor 150 Jahren besucht haben wollen und deswegen auch auf ihren Karten als ,Posesiones de ultramar' immer mit aufführen. Die Regierung schwieg also still?“ - „Welche Illusionen, Dr. Semper! Man sieht, dass Sie schon lange unter halbwilden Leuten gelebt haben. Wie konnten Sie nur glauben, dass sich die spanische Negierung um ein paar hundert brauner Menschen willen in Schwierigkeiten stürzen würde? Da hat sie wahrlich noch genug in ihrem eigenen Lande zu tun; die Piraten im Süden regen sich wieder, und im Norden von Luzon gibt es wohl nächstens eine Expedition gegen die Wilden; dann der Krieg in Cochinchina - gewiss genug der Arbeit und Mühe für einen Gouverneur von Manila. Die Spanier freuten sich über Ihren Brief nur, weil es doch einmal eine Abwechselung in die Unterhaltung brachte. Übrigens meinte man, dass Sie wohl stark mit Kapitän Woodin engagiert seien.“ - „Nun wahrlich, Herr Tetens, das sieht den Menschen von dort recht ähnlich. Wessen man sich selbst für fähig hält, dessen klagt man auch gern andere an. Übrigens danke ich Ihnen für die Mitteilung; ich werde sie nicht vergessen. Haben Sie Lust zu einem kleinen Spaziergang, meine Herren?“ - Unsere Gesellschaft hatte sich noch um einen vermehrt; ein Franzose, der mit dem „PELAYO“ gekommen war - ich glaube er war Supercargo desselben - hatte seinen Kapitän

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