Älter werden im (unfreiwilligen?) Ruhestand. Na und! Scheißegal!. Klaus Normal

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Älter werden im (unfreiwilligen?) Ruhestand. Na und! Scheißegal! - Klaus Normal

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angreifen zu müssen?

      Wenn Sie bisher nicht über einen längeren Zeitraum entsparen mussten, ist auch dieser Punkt eine wichtige Änderung in Ihrem Leben.

      Ihr Vermögen als Ruheständler schrumpft dann vielleicht nicht linear aber kontinuierlich. Da Sie nicht wissen, wann Sie sterben, haben Sie hier grundsätzlich ein Berechnungsproblem. D.h. Sie wissen nicht, wie groß oder wie klein Ihr Vermögen zu Ihrem Todeszeitpunkt ist. War es überhaupt Sinn und Zweck ihres Sparens, dass sie als Ruheständler entsparen können?

      Falls ja wird es Ihnen leichter fallen, zu sagen und zu denken:

      Älter werden im (unfreiwilligen?) Ruhestand. Na und! Scheißegal!

      Wie dem auch sei, Sie konnten auch bisher in Ihrem Leben nicht alles steuern.

      Hatte Ihre erste Bewerbung Sie sofort zu Ihrem Wunscharbeitgeber geführt?

      Ist Ihre (erste) Ehe so erfolgreich, dass diese noch heute andauert, sprich es fand keine Scheidung statt?

      Haben Ihre Kinder den beruflichen Weg eingeschlagen, den Sie sich vorgestellt hatten?

      Waren Sie noch nie Teilnehmer an einem von Ihnen nicht verschuldeten Autounfall?

      Gab es noch nie in Ihrem Leben gesundheitliche Rückschläge?

      Es hat bisher schon verschiedene Abschnitte in Ihrem Leben gegeben. Schule, Berufsausbildung, Beruf.

      Man kann das natürlich auch kleinteiliger sehen und jeden Umzug, jeden neuen Arbeitgeber und jede neue, längere andauernde Beziehung als Lebensabschnitt definieren.

      Dadurch würde sich dann zwar die Anzahl der Lebensabschnitte erhöhen, aber das ändert erst recht nichts daran, dass es schon verschiedene Abschnitte in Ihrem Leben gegeben hat. Ob alle diese Lebensabschnitte die gleiche Bedeutung haben, wie der Abschied vom Arbeitsleben, bleibt Ihrer eigenen Bewertung überlassen.

      Der nächste neue und wirklich bedeutende Lebensabschnitt, der Ihnen droht, ist, wenn Ihr langjähriger Partner vor Ihnen stirbt.

      Wen Sie ein Mann sind und eine gleichaltrige Frau als Partnerin haben, dann können Sie rein statistisch betrachtet, darauf hoffen, dass Ihnen dieser neue Lebensabschnitt erspart bleibt.

      Es gibt selten im richtigen Leben goldene Regeln und schon keine, die für alle gelten. Hier ist aber der Ansatzpunkt ganz einfach. Vorbei ist vorbei.

      Das ist der springende Punkt. Vorbei ist vorbei. Daher rate ich Ihnen von Besuchen bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber ab, bevor bei Ihnen das nicht Fleisch und Blut übergegangen ist, dass es vorbei ist.

      Wahrscheinlich können diejenigen, diesen „Vorbei ist vorbei“ Zustand besser erreichen, bei denen der Berufsausstieg so beschissen war, dass die sich sagen: „Das Berufsleben kann mich mal!“.

      Orientieren Sie sich an denen, die den Berufsausstieg schon verdaut haben. Niemand verlangt von Ihnen, dass Sie das Rad ganz neu erfinden. Lassen Sie sich dabei Zeit, Sie stehen nicht unter Zeitdruck. Wenn Sie ihren Einstieg in den neuen Lebensabschnitt ernst nehmen, sind Sie als Ruheständler ohnehin erstmal gut ausgelastet, wie die folgenden Kapitel versuchen, aufzuzeigen.

      Wenn Sie dann mental so weit sind, dass „vorbei ist vorbei“ von Ihnen akzeptiert wird, dann werden Sie sehen:

      Älter werden im (unfreiwilligen?) Ruhestand. Na und! Scheißegal!

      Für diejenigen, die trotz durchgeführter Sparmaßnahmen und trotz Einschränkungen der Lebensqualität nicht genügend Geld als Ruheständler haben, gilt das so natürlich nicht.

      Zum einen werden die, soweit das möglich ist, als Ruheständler noch irgendwelche Hilfsjobs annehmen.

      Zum anderen wird es äußerst schwierig sein, zu einer Geisteshaltung von „Na und? Scheißegal!“ zu gelangen, wenn vorne und hinten das Geld fehlt.

      Davon abgesehen, bleibt es dabei. Vorbei ist vorbei. Daher rate ich Ihnen von Besuchen bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber ab, bevor bei Ihnen das nicht Fleisch und Blut übergegangen ist. dass es vorbei ist.

      Wahrscheinlich können diejenigen diesen „Vorbei ist vorbei“ Zustand besser erreichen, bei denen der Berufsausstieg so beschissen war, dass die sich sagen: „Das Berufsleben kann mich mal!“.

      Viele sind froh - vielleicht manchmal auch mit einer gewissen Zeitverzögerung – dass Sie nicht mehr arbeiten müssen. Ein erbärmliches Zeugnis für die Attraktivität des Berufslebens.

      Diejenigen die an sich noch gerne weiterarbeiten möchten, ist die über Jahrzehnte hochgezogene Intensität des Arbeitslebens ein Dorn im Auge. Es ist ein bisschen wie in der Physik: Leistung ist pro Zeitspanne umgesetzte Energie. Das Laufrad wurde immer schneller gedreht.

      Denen das nichts ausgemacht hat, weil sie das Berufsleben als so eine Art Ausdauersport nach dem Motto „survival of the fittest“ betrachten und an sich noch gerne weiter arbeiten würden, regen sich über die jahrzehntelange Fremdbestimmung auf.

      Ich habe nur von ganz wenigen gehört, die so wie bisher gerne weitergearbeitet hätten.

      Für viele war das Berufsleben also nicht so toll, als dass es einem vor dem Ruhestand grauen müsste.

      Daher müsste es, nachdem man den Berufsausstieg verdaut hat, doch relativ einfach sein, zu einer Na und! Scheißegal!-Einstellung zu gelangen.

      Immer wieder hört man, dass viele – auch Gesunde – innerhalb von anderthalb Jahren nach ihrem Berufsausstieg sterben. Ich habe dafür keine belastbaren Belege gefunden.

      Tatsache ist es aber, dass ich etwa anderthalb Jahre gebraucht habe, um nicht daran zu denken, dass ich nicht mehr arbeite. Jetzt bin ich weder froh noch traurig darüber.

      Wie so vieles, kommt die Bewegung „Financial Independence, Retire Early“ aus den USA. Frei übersetzt, würde diese Bewegung in der deutschen Sprache „finanzielle Unabhängigkeit, frühe Rente“ heißen. Damit ist auch das Ziel klar genannt. Da der Begriff relativ lang ist, wird diese Bewegung auch „FIRE“-Bewegung genannt. Diese Leute definieren sich nicht über Ihre Arbeit, sondern denen sind Familie und/oder ehrenamtliche Tätigkeiten wichtiger. Das ist jetzt aber kein Club der Millionäre. Wer seinen Konsum stark einschränken kann, kann dieses Ziel mit auch weniger als einer Million EUR erreichen (siehe Kapitel „Die 4 % Regel für Ruheständler“). Zudem kann dieses Ziel auch durch erfolgreiche Geldanlagen erreicht werden.

      Dass dies kein Club von Millionären ist, ergibt sich auch aus der Webpage Frugalisten.de [LINK].

      Dann gibt es noch Freiheitsmaschine. Com [LINK] und mismaxi.com [LINK].

      Wie sich schon aus den Namen der Webpages ergibt, sind das Leute, die möglichst schnell – auch über den Weg des Konsumverzichts – finanziell unabhängig sein wollen. Weil sie keine Lust haben, sich das ganze Leben von irgendeinem Chef auf der Nase herumtanzen zu lassen. Allein schon diese Bewegung ist ein Grund dafür, darüber nachzudenken, ob es Sinn macht, dass Leute Chef werden, ohne

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