Putin nie wieder. Georges Hentschel
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Die Schweiz ist ein kleines Land, wie stellen Sie sich eine weltweite Durchsetzung eines so grossen Projektes vor?
Das geht nur mit einer professionellen Kommunikationsstrategie. In der heutigen Medien-Landschaft spielt das Internet eine immer wesentlichere Rolle. Dabei ist es kaum von Belang, von welchem Ort die Aktivitäten ausgehen. In der wie Sie sagen kleinen Schweiz sind schon einige grosse Dinge auf den Weg gebracht worden.
Verunmöglichter Machtmissbrauch
Das geschilderte Welt-Ethik-System verkörpert eine bis anhin nicht dagewesene Macht. Eine Macht ohne Gewalt gegen die Gewalt. Das ist neu. Denn in der Menschheitsgeschichte waren ausufernde Machtgelüste bisher nur mit einer Gewaltandrohung oder Gewaltanwendung zu stoppen. Klassische Machtentfaltungen durch
überlegenes Kriegspotenzial
grosse Territorien / Reichtum durch Pfründe
Gesinnungsrituale z.B. durch Exkommunikation
Kriegerische Mehrheiten (auch in demokratischen Systemen)
Alles das würde von jetzt an durch die Registrierung ethischen oder unethischen Wirkens unter Druck geraten.
Die Zeit der Cäsaren wäre damit vorbei. Unser Planet ist aufgeteilt und es ist müssig, darüber zu spekulieren, was man an dieser Aufteilung noch alles verändern könnte. Die bestehende «Ordnung» entstand über Jahrtausende und dauerten bis ins letzte Jahrhundert an, durch unzählige Wunden, die wir durch neue Verletzungen nicht heilen werden. Die Lösung unserer Probleme liegt nicht im Erkämpfen neuer Grenzen. Das muss auch ein Wladimir Putin begreifen. Das Ausheilen alter ethnischer Wunden ist das Gebot der Zukunft. Wenn wir uns aufrichtig bemühen, alles Trennende einer Integration zuzuführen, dann erübrigen sich auch staatliche Waffenarsenale.
Religiöse Machtentfaltung durch Gesinnungsdruck widerspricht dem Gebot der Liebe zu den Menschen; und die konsequenzlosen Versprechen demokratischer Politiker reduzieren den Souverän nicht mehr nur auf seinen Wahlzettel.
Das Welt-Ethik-System brächte alles unter Kontrolle. Was für eine Macht! Das Grossartige daran, niemand kann diese Macht, die über allen Supermächten liegt, vereinnahmen. Niemand könnte daraus persönliche Vorteile schöpfen. Auch die schlauesten Winkelzüge würden als solche entlarvt. Kein Machthaber könnte sich an dessen Spitze stellen.
Es ist ein System ausserhalb des Zugriffs menschlicher Machtmanipulation! Es wäre zum ersten Mal etwas von Menschen Geschaffenes, was nicht von Menschen missbraucht werden könnte!
Die Kontrolle ethischer Institutionen
Ethisch engagierte Institutionen wie die UNO, Weltbank, Internationale Gerichtsbarkeit, etc. würden eigene Datenplattformen erhalten. An Hand dieser können die Verhältnismässigkeit (Neutralität) ihrer Aktivitäten gemessen werden. Einen Instrumentalisierungsversuch wie am Beispiel Irak (Brot gegen Öl) wird es so nie mehr geben können.
Das Welt-Ethik-System bietet eine solide Basis für die Autorität ethischer Institutionen, die sich fundamental auf ihre Leistungsfähigkeit auswirken wird.
Das Ende eigenmächtiger Interventionen
Auch Eingriffe ohne UN-Mandate, wie durch die NATO im Kosovo geschehen, gehören der Vergangenheit an. Wie das Statement von Obama im Interview mit Warren zeigt, handelte es sich dabei keineswegs um einen politischen Ausrutscher, sondern um eine grundsätzlich vorhandene Bereitschaft zur Intervention:
Warren unterbricht:
"… wir gehen in den Krieg ohne UN-Billigung?"
Obama:
"Oh ja, absolut. Ja. Aber ich – aber ich – wissen Sie, ich denke, wir nehmen das Beispiel Bosniens, als wir hineingingen, um Leben zu schützen.
Wir hatten kein UN-Mandat, aber es war eine starke internationale Übereinkunft, dass hier eine ethnische Säuberung stattfand. Unter diesen Umständen – wenn wir die Macht dazu haben – wir sollten … wir sollten in Aktion treten."
Das Beispiel ist insofern unfair, weil es sich auf die Zeit vor dem Welt-Ethik-System bezieht. Nach ihrem Inkrafttreten wird sich kein Staat mehr die Blösse geben, bei einem drohenden Völkermord ein Veto einzulegen, falls es dann diesen Mechanismus noch geben sollte.
Das Ende von Staatsgründungen und -erweiterungen
Eine Staatsgründung wie sie beim Staat Israel ablief, wird es nach diesen bitteren Erfahrungen so wohl kaum noch geben, obwohl etliche Ethnien auf einen eigenen Staat hoffen. Die Lösungen für «heimatlose» Ethnien können nicht in Staatsgründungen liegen, sondern nur in einer kulturrespektierenden Integration. Die Aufrichtigkeit solcher Integrationsbemühungen sowie die Vergehen dagegen werden in der Welt-Ethik-Chronik ihren Niederschlag finden.
Die Vereinnahmung von Staaten und eigenständigen ethnischen Territorien, wie es durch China im Himalaja geschieht, gehören der Vergangenheit an. Im Fall Tibet führte eine Jahrhunderte andauernde Einmischung fremder Mächte bei den Chinesen zur Interpretation es handle sich um ein «hoheitsfreies Gebiet», das sie auf Grund der historischen Einmischungen okkupieren können. Es kostet China viel Geld, aber die Bodenschätze wiegen das um ein Vielfaches auf. Wieder greift Eins ins Andere.
Mit einer weltweiten Regulierung der Ressourcennutzung würden solche Macht-Eskapaden überflüssig.
Das Ende von Abspaltungs-Aggressionen
Welche Ungerechtigkeit und Demütigung Volksgruppen auch erleiden mussten, die treibenden Kräfte ihrer Abspaltung zur Autonomie leben mit ihren Vorstellungen in der Vergangenheit.
Es kann für die Sicherung unserer Zukunft weder darum gehen, die Weltgemeinschaft in wenige Grossreiche einzubinden, noch um eine autonomiebesessene Zerstückelung in kleinste Einheiten.
Wie schon zuvor erwähnt, besteht unsere Aufgabe darin, alte Wunden zu heilen, Frieden zu schliessen und zukunftsfähige Kooperationen zu gestalten. Gleichgültig, wo wir hinschauen, ob Kurden (Türkei), Basken, Katalonen (Spanien) oder andere Minderheiten, leidet die Mehrheit unter den Ambitionen einer oft militanten Minderheit.
Gerade diesen egobesessenen Anführern wird durch die Welt-Ethik-Chronik der Traum späterer Heroisierung ihres Tuns gründlich entzogen.
Das Ende der Zocker-Börse
Die Börse gilt als Instrument der Kapitalbeschaffung für Unternehmen. Sie ist das Spiegelbild der Gesellschaft.
Setzt die Gesellschaft auf Nachhaltigkeit und Kontinuität, dann ist auch ihr Investitionsverhalten dementsprechend. Ist sie wie heutzutage von der Gier nach schnellem Geld getrieben, dann verkommt die Börse zu einem Instrument der Wertmanipulation und Gewinnmitnahmen.
Beides gehört kontrolliert. Die Börse braucht neue Spielregeln, die sicherstellen, dass es sich um ernsthafte Investoren handelt, so wie es heute bereits Pensionskassen und Versicherungen sind.
Vor nicht allzu