Putin nie wieder. Georges Hentschel
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Das Welt-Ethik-System wird jede Form der Ausbeutung ächten einschliesslich derjenigen, die das nicht zu verhindern wussten. Diese Anforderung liegt auf den Schultern der Staatengemeinschaft, die sich ja inzwischen zur Gemeinsamkeit bekennt und beweisen müsste, dass sie mehr zustande bringen kann als graue und schwarze Listen.
Das Ende des Ausbeutungsmanagements
Wenn produktive und zukunftsfähige Unternehmensbereiche aus Hochlohnländern in Billiglohnländer verlagert werden sollen, es dort aber oftmals über eine Absichtserklärung nicht hinausging und am Ende alle mit leeren Händen dastehen, ist das unannehmbar.
Unternehmensführungen, die sich über die sozialen Konsequenzen ihrer Strategien unbekümmert hinweg setzen werden der Vergangenheit angehören, weil sie sich der Bewertung ihres Handelns nicht mehr entziehen können. Desgleichen wäre die soziale Qualität der Leistungskulturen in Unternehmen transparent und damit bewertbar zu machen.
Das Ende aller Spekulationen
Offensichtlich gehört das Spekulieren vor allem zum zivilisierten Menschen. Wir spekulieren auf einen Gewinn, wenn wir den Lottoschein ausfüllen, auf eine Karriere, wenn wir einen Job annehmen, auf eine Wertsteigerung, wenn wir ein Grundstück kaufen. Wohlhabender zu werden, insbesondere ohne etwas dafür zu leisten, übt einen unwiderstehlichen Reiz aus.
Mit dem Geld, für das bescheidene Sparzinsen gezahlt werden, zockt Ihre Bank weiter, desgleichen mit Ihren Hypothekenschulden. Wer über Geld verfügt, dem stehen in unserer Welt viele Spekulationsmöglichkeiten offen.
Mit den beschriebenen Wirkungen des Welt-Ethik-Systems werden solche Spekulationen ihren Boden verlieren, weil das System keine künstlich konstruierten Wertsteigerungen mehr zulassen würde.
Bleiben die natürlich entstehenden Verknappungen. Auch sie werden sich der Spekulation entziehen, wenn die Aufteilung aller Rohstoffe nach einem Weltbedürfnissystem erfolgt und Rohstoffe (wie Getreide) einer Wertbegrenzung unterliegen (siehe «Konzeptimpuls Rohstoff Getreide»).
Der Anfang von Bürgernähe
Allen westlichen Demokratien ist eines gemein: Der zunehmende Verlust von Bürgernähe. Das liegt nicht am Bürger, sondern an der Unfähigkeit der Politiker, den Bürger ernsthaft einzubeziehen. Politiker und Souverän haben sich soweit auseinander gelebt, dass Politiker von der Unvermittelbarkeit komplexer Sachlagen überzeugt sind und die Bürger die Aussagen ihrer Politiker nur noch vorbehaltlich zur Kenntnis nehmen.
Das Welt-Ethik-System sieht ein Instrument der intervallmässigen Bürgerbefragung vor, bei der die Beziehung zum politischen Geschehen qualitativ erfasst wird. Das nötigt die Politiker über ihre Popularitätsstrategien hinaus, dem Bürger eine seriöse Kommunikation der Probleme, Lösungswege, Taten und Ergebnisse zu bieten.
Das ist der Anfang von Bürgernähe und das Ende einer manipulierbaren und entpersönlichten «Medienvertretung» politischer Botschaften.
Der Anfang von «Wort geben» und «Wort halten»
Der Blick des Bürgers zur Politik seines Landes beeinflusst gleichzeitig seinen Zugang zur Weltpolitik.
So kommt es zu Vergleichen und Einschätzungen, die manchmal unterschiedlicher nicht sein können, wenn beispielsweise Herr Bush von seinen Wählern oder vom französischen Souverän beurteilt würde.
Einerseits wollen Menschen eine starke, zuverlässige Führung, die weiss, was für die Gesellschaft der beste Weg ist, um ihn dann unbeirrt zu gehen. Andererseits glaubt kaum noch jemand an diese Fähigkeit der Politiker, den besten Weg zu erkennen und auch nicht daran, dass man ihn in dieser Welt der komplexen Einflüsse unbeirrt gehen könnte.
Doch die Politiker geben sich diesen Anschein, um als starke Vertreter des Volkes zu gelten. Sie müssen es inzwischen sogar, notgedrungen.
Stellen Sie sich einmal vor, alle Spitzenpolitiker würden sich angesichts der Krise offen zu ihrer Hilflosigkeit bekennen. Das Resultat: Panik. Aber nur, weil wir uns von dem Opium einer bisher vorgegaukelten Sicherheit abhängig machten.
Die Krise birgt die Chance, auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren und die Risiken unserer Gesellschaft und der eigenen Existenz wieder anzunehmen.
Das Welt-Ethik-System wird den Anspruch auf eine wahrhaftige Kommunikation etablieren. Was dem Wähler versprochen wird, lässt sich an Hand der Ethik-Leitplanken überprüfen und auch das, was davon eingehalten wird.
Parteien und ihre Vertreter, ob in der Regierung oder Opposition, müssen über Legislaturperioden hinaus zu ihrem Wort stehen. Damit wird viel unnützes und populistisches Getöse verschwinden.
Der Anfang einer weltweiten Solidarität
Wenn wir die enorme Vielfältigkeit und Vielzahl privater Hilfsinitiativen vor Augen haben, dann sind wir bereits auf dem Weg zur solidarischen Weltgemeinschaft.
Aber das wird von vielen Menschen noch nicht so wahrgenommen. Es fehlt ein allgemeingültiges, verbindliches Signal des Aufbruchs in eine neue Gemeinsamkeit.
Ein solches Signal wird von der Welt-Ethik-Vision ausgelöst. Mächtige, die nicht das Geschaffene durch Zerstörung in Frage stellen, sondern sich einer weltweiten fairen Koexistenz verpflichtet fühlen, werden die Menschen dazu animieren, über ihren Tellerrand hinauszuschauen.
Der Anfang einer humanen Integration
Mit den martialisch romantisierten Sessel-Kriegern vor ihren Fernsehern haben wir das gefährlichste Aggressionspotenzial.
Die Befriedigung durch «Heldenblut» verleugnet gleichzeitig das entsetzliche Leid von Krieg und körperlicher sowie seelischer Zerstörung zugunsten eines Gefühls heroischer Erhabenheit.
Das ist eine nicht zu überbietende Respektlosigkeit gegenüber ihren massakrierten und gedemütigten Vorfahren. Solange von Interesse ist, was wir anderen antun können und solange wir uns an Kriegsgeräten ergötzen, sind wir am entgegengesetzten Ende einer humanen Integration.
Das Welt-Ethik-System animiert nicht nur zum Weltbürger. Es misst die Gesellschaften auch an ihrer Fähigkeit zur innerstaatlichen und überstaatlichen Integrationsfähigkeit.
Der Anfang einer zukunftsfähigen Umwelt
Wir spielen nicht nur gegen Schachcomputer, wir haben uns ganze Welten technischer Komplexität geschaffen, gegen die jede neue Generation den Bewährungskampf antreten muss.
Eine Gesellschaft, die erbarmungslos an ihrem Prinzip der beschleunigten Rentabilität festhält und damit alle nicht genügend Begabten und Leistungsfähigen aussortiert, wird an dieser Inhumanität scheitern. Wenn wir dem entgehen wollen, muss die ständig wachsende Mehrleistung unserer Technologien dem Erhalt menschenwürdiger Beschäftigung dienen.
Das Welt-Ethik-System ebnet diesen Weg durch die in den Konzeptimpulsen skizzierten Erneuerungen einer nationalstaatlichen und internationalen Wirtschaft.
Der Ressourcen-Raubbau und der Wahn