Seine Exzellenz Eugene Rougon. Emile Zola

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Seine Exzellenz Eugene Rougon - Emile Zola страница 23

Seine Exzellenz Eugene Rougon - Emile Zola Die Rougon-Macquart

Скачать книгу

wurde Herr de Plouguern seinerseits ärgerlich. Er verteidigte Rom. Er sprach von den Überzeugungen seines ganzen Lebens. Ohne Religion würden die Menschen in den Zustand wilder Tiere zurücksinken. Und er ging dazu über, die große Sache der Familie zu verteidigen. Die gegenwärtige Epoche nehme eine Wendung zum Grundschlechten; noch nie habe sich das Laster schamloser zur Schau gestellt, noch nie habe die Ruchlosigkeit solche Verwirrung in den Gewissen angerichtet.

      »Reden Sie mir nicht von Ihrem Kaiserreich«, rief er schließlich. »Es ist ein Bastard der Revolution ... Oh, wir wissen Bescheid, Ihr Kaiserreich träumt von der Demütigung der Kirche. Aber wir sind auch noch da, wir werden uns nicht wie Hammel abschlachten lassen ... Machen Sie nur mal einen kleinen Versuch, mein lieber Herr Rougon, Ihre Ansichten im Senat einzugestehen.«

      »Ach, antworten Sie ihm nicht mehr«, sagte Clorinde. »Wenn Sie ihn reizen, wird er schließlich noch Christus anspucken. Er ist ein Verdammter.«

      Rougon gab sich besiegt, er verbeugte sich. Es entstand eine Pause. Das junge Mädchen suchte auf dem Parkett das kleine vom Kreuz abgebrochene Stück; als sie es gefunden hatte, wickelte sie es mit dem Rosenkranz zusammen sorgfältig in ein Stück Zeitung. Sie beruhigte sich.

      »Hör mal, Herzchen«, begann plötzlich Herr de Plouguern, »ich habe dir noch nicht erzählt, weshalb ich hier heraufgekommen bin. Ich habe für heute abend eine Loge im PalaisRoyal36, und ich nehme dich mit.«

      »Dieser Pate!« rief Clorinde aus, vor Vergnügen wieder ganz rosig geworden. »Man muß Mama wecken.«

      Und sie küßte ihn, »zur Belohnung«, wie sie sagte. Lächelnd, mit ausgestreckter Hand, wandte sie sich Rougon zu und sagte mit einem köstlichen Schmollgesicht: »Sie sind mir doch nicht böse? Bringen Sie mich also nicht wieder zum Rasen mit Ihren heidnischen Ideen ... Ich werde ganz dämlich, wenn man mich mit der Religion neckt. Ich könnte meine besten Freundschaften in Gefahr bringen.«

      Luigi, der einsah, daß er das Ohr an diesem Tage nicht mehr fertigmalen konnte, hatte unterdessen seine Staffelei in eine Ecke geschoben. Er griff nach seinem Hut, kam und berührte das junge Mädchen an der Schulter, um sie darauf aufmerksam zu machen, daß er weggehe. Und sie begleitete ihn bis zum Treppenabsatz, sie selber zog die Tür hinter sich und ihm zu; aber sie verabschiedeten sich so geräuschvoll voneinander, daß man einen leichten Schrei Clorindes vernahm, der sich in einem unterdrückten Lachen verlor. Als sie wieder ins Zimmer trat, sagte sie: »Ich gehe mich umziehen, es sei denn, der Pate will mich so ins PalaisRoyal mitnehmen.« Und alle drei amüsierten sich über diesen Einfall. Die Abenddämmerung war hereingebrochen. Als Rougon aufbrach, ging Clorinde mit ihm hinunter und ließ Herrn de Plouguern für einen Augenblick allein, so lange wie sie brauchte, um ein Kleid anzuziehen. Im Treppenhaus war es schon völlig dunkel. Ohne ein Wort zu sagen, ging sie so langsam voraus, daß er die leise Berührung ihres Gazeüberwurfes an seinen Knien spürte. Als sie dann vor der Tür ihres Schlafzimmers angelangt war, trat sie ein; sie machte zwei Schritte, bevor sie sich umwandte ... Er war ihr gefolgt. Dort erhellten die zwei Fenster das ungemachte Bett, die stehengebliebene Waschschüssel, die noch immer auf dem Haufen Kleidungsstücke schlafende Katze mit einem bleichen Schimmer.

      »Sie sind mir nicht böse?« wiederholte sie mit fast flüsternder Stimme, wobei sie ihm die Hände hinstreckte.

      Er schwor, es nicht zu sein. Er hatte ihre Hände ergriffen, ließ die seinen an ihren Armen bis über die Ellbogen hinaufgleiten, wobei er sich vorsichtig unter der schwarzen Spitze vorwärtstastete, damit seine plumpen Finger weiter gelangten, ohne etwas zu zerreißen. Sie hob die Arme ein wenig, als wünsche sie, ihm diese Bemühung zu erleichtern. Sie standen im Schatten des Wandschirms, keiner sah das Gesicht des anderen. Und in diesem Zimmer, dessen dumpfe Luft ihm das Atmen erschwerte, verspürte er wieder jenen Duft von fast zuckriger Schärfe, der ihn schon zuvor berauscht hatte. Doch sobald er über ihre Ellbogen hinaufgelangt war und seine Hände brutal wurden, fühlte er, wie sich Clorinde ihm entzog, und er hörte sie durch die hinter ihnen offengebliebene Tür rufen: »Antonia! Licht, und bringen Sie mir mein graues Kleid.«

      Als sich Rougon wieder auf der Avenue des ChampsElysées befand, blieb er einen Augenblick wie betäubt stehen und atmete die frische Luft ein, die von der Höhe des ArcdeTriomphe heranwehte. Die Avenue, durch die jetzt keine Wagen mehr fuhren, ließ eine nach der anderen ihre Gasflammen aufleuchten, deren plötzliche Helligkeit das Dunkel mit einem Lauffeuer funkelnder Sterne tüpfelte. Ihm war, als habe er soeben einen Blutsturz gehabt, er strich sich mit den Händen übers Gesicht.

      »Ach nein«, sagte er ganz laut, »das wäre zu dumm!«

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBGUC7gDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD5/ooo oAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiig AooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKAC iiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKK KKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooo oAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKXtmlxxSDrigBQSOad5jkdeKQkAYFNyMUAh4YHqM0m ASaaDRnmgdx64U0952bjtUJNO6cUDQ4MV6U5d7NuWkSMsQByTW1a6Ztg82U7B/tcVDkaRiZmxn+/ T0hDHco6VZmlhUlEGT6ioPtHkg4wc0tyrWIZ2IbPfpUGR3606SQyHJph54AJNUiGwJpysF60qREc txT0RXJJ4+tAIVJ5N48v73SnTpdKu6XofpUYJhl3qOhqaa6kusBzgCmIqhemauxCEJlhTCYyOMHF Oigkn+6p2+uKhuxcSNgJGIj4Ga0dJ0n7XdBH+X3P0NPiskiQMV3P6KM1uado19dMJBmFPVsr/Sp5 y7GrAbTRVIjXfMehBP8AnvUZtZ9SYz3smyPqAQP/AK1NllsdKJ8zMsg6E4NZE3iJ7y5WJyqwFgCM 9s/WolqXE17mWCwtC0XPGAa50Xxldg4zjpTNWvzIBbW5/dDvTrG1llRdsTknvtNTy9SxXkmK/u+B V2wSU43N71ftNGZ2BlYKPQnH9K0bi3s7SABCC/TjFS9RNlCQllCg5p8dtleTg0RBd5I/WnkSGQcH Hah6Ia1NW2th5HzsKk3iFCqdKrwpK6/xYFDSBDtHI7n3rNs0iixDKGJLUGTcSq9KpByzYFWoIjGM ucZ9akoB+6kVu+auWyyXNx5h6KeKYI1eRe59K0gqW0XoSM4oGlcPMJmGTwKJSbk7TVUzKxIxzSi8 8iAqR85qWVyj5sQgITmiadngWNBgVVhjldxLKep4Bq8ke7rgD3oSC9iu7eREHboOtW7VoWh8zNU9 QkhjgZWIJ4/mKwrHU/KZllcKvYMcVViW7nWy3O5cfw4qoJfMlEais179JUGyVAM/3hVqG7jt4RKX Td9adiS7fan9jh2Z+f8AhrmlSS8n864HOatuv26d55nGExtyfX/9VVry9jtkyjq3sDmiw0zSRRtV QMAdfpVLUL4eYsFkfm/irJk1i4kXZEDlh2zVvSNMk8wzF8u3JGapREdTpitBbDLD8/c1dju4kDFi PzrJjhAJV5sY96jma3jyFcufRSDUsOU1FninnOxhnNVtRuIoMEcvWbaWc73fmqWRM5w3HFW7i082 YFjnHekkVawyDVpxLtERMf8An2qO/u1lcGOTZg5Nay+VHHtRAc+lULvQo5kaUkqSOlVYmJgSyXVz KUjbIz97AqV9HTYr3D7j6f8A6qmFvPYq3l7dvvmqcl3PM2xQS340i2zTjeOBBlgFHaq2o6gzw4tl JJOD9Oalt9LeZQZ2OPSrLxW1nHhQpPTtTsRe5yrPdFSrDGahWxU/e4Na14su4sEIHbg1SYbRukYD 8aodtBPKEagA1ZUyRopjqklyjN6ip2vIlTqc+2KqwiS6e5liBZ8fgKgtoJ74GB3OzscCnx3avww4 /wBqtjTjF5e4BQfT86d7Ctcgt/D

Скачать книгу