Hölle und Paradies. Bettina Baltschev

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Hölle und Paradies - Bettina Baltschev страница 6

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Hölle und Paradies - Bettina Baltschev

Скачать книгу

Nur Israël Querido liest das Werk seines Bruders aufmerksam, fühlt sich von der vermeintlich realistischen Darstellung der eigenen Person diffamiert und wettert öffentlich über Emanuel. Ein Akt, der die Männer, die längst auf sehr unterschiedlichen Umlaufbahnen unterwegs sind, noch weiter auseinandertreibt. Möglicherweise hätten sie sich ja zusammengerauft, wäre ihnen klar gewesen, wie wenig Zeit ihnen bleiben sollte. Israël, der sich dem Prinzip live fast, die young verschrieben hat, stirbt im August 1932 mit 59 Jahren – zuckerkrank, herzkrank, eine nervenkranke Frau und einen geistig behinderten Sohn hinterlassend. Auch historisch betrachtet überlebt Emanuel seinen Bruder, denn während sein Name mit dem Verlagshaus überdauert, werden die Bücher von Israël heute so gut wie nicht mehr gelesen.

      Dennoch, mit Emanuel, dem erfolgreichen Verleger, und Israël, dem zu Lebzeiten berühmten Schriftsteller, ist das Geschlecht der Queridos, seit Anfang des 17. Jahrhunderts in der Stadt, endgültig in den bürgerlichen Sphären von Amsterdam angekommen. Religion spielt in ihrem Leben nur noch am Rande eine Rolle, genauso wie die Herkunft ihrer Vorfahren von der iberischen Halbinsel. Sie betrachten sich als Amsterdamer und werden als solche auch akzeptiert, ein bisschen dickköpfig und vorlaut, aber mit großem Herzen, hilfsbereit und zupackend, wenn Not am Mann ist, dabei den eigenen Vorteil nie ganz aus dem Auge lassend. Nur der portugiesische Name ist ihren Landsleuten zu kompliziert, weshalb sie sich die Aussprache kurzerhand mundgerecht zurechtbiegen. Aus Emanuel wird »Maan« und aus »Kerído«, dem portugiesischen Wort für »Liebling«, wird »Kwérido«. Unter den deutschen Exilschriftstellern kursiert schließlich der Kosename »Queri«.

      Der junge Verleger Fritz Landshoff kennt all diese Geschichten noch nicht, als er im April 1933 Emanuel Querido und Alice van Nahuys in die Verlagsräume in der Keizersgracht 333 folgt. Wie diese Räume aussehen, lässt sich in Bruno Franks Roman Die Tochter nachlesen, der 1943 in Mexiko erscheint. Durch eine Erbschaft zu Vermögen gekommen, eröffnet seine Protagonistin Elisabeth im galizischen Städtchen Dnestr eine Buchhandlung, wo sie auch deutsche Exilliteratur verkauft. »Aus Amsterdam gelangte die gehetzte Literatur auf Elisabeths Regale am Ringplatz. Sie setzte ihren Ehrgeiz darein, daß nichts davon fehlte.« Weil jedoch der Versand der Bücher von Holland nach Galizien umständlich ist und viel Korrespondenz erfordert, beschließt Elisabeth eines Tages, nach Amsterdam zu reisen, um den Verlag und die Verleger kennenzulernen, den Deutschen Herrn Auerbach und den Holländer van Lennep. Hier setzt die Beschreibung der Keizersgracht 333 ein: »Das Haus, ein hundertjähriger feiner Ziegelbau, blickte mit seiner hohen und schmalen Front nach der Gracht. Ulmen spiegelten ihr gezahntes Blattwerk im lautlosen Wasser. Droben das Zimmer im dritten Stock, zu dem man Elisabeth wies, schallte vor Tätigkeit. Die Arbeitenden waren beengt von Bücherstapeln und versandbereiten Paketen. Jemand diktierte. Zwei Schreibmaschinen klapperten durch die offenen Fenster in die Stille hinaus. Herr Auerbach kam aus seinem Privatkontor und streckte ihr die Hände entgegen. Dieses Kontor war ein Kämmerchen; ein Schreibtisch hätte nicht Platz gefunden. Statt dessen sah man neben dem Fenster ein altmodisches Stehpult, wirr mit Papieren bedeckt. Zwischen den Regalen und Büchertürmen blieb gerade Raum für zwei Stühle.«

      Doch bevor Herr Auerbach alias Fritz Landshoff von diesem Kämmerchen aus Bücher zu verlegen beginnt, nimmt er erst einmal im weit geräumigeren Büro von Emanuel Querido Platz. Alice van Nahuys setzt sich mit Papier und Bleistift dazu, springt zwischen dem Niederländischen und Deutschen hin und her, vermittelt hier, erklärt dort und erweist sich schon beim ersten Gespräch als unersetzlich. Nach nur zwei Stunden herrscht Einigkeit, ein kurzes Schreiben wird aufgesetzt und dann ist er tatsächlich in der Welt, der Querido Verlag. Emanuel Querido reicht Fritz Landshoff zum Zeichen des Einverständnisses die Hand. Dann lädt er ihn und seine directrice zum Essen ein.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4SH3RXhpZgAATU0AKgAAAAgADgEAAAMAAAABB5EAAAEBAAMAAAABCoUAAAECAAMAAAAEAAAA tgEDAAMAAAABAAUAAAEGAAMAAAABAAUAAAESAAMAAAABAAEAAAEVAAMAAAABAAQAAAEaAAUAAAAB AAAAvgEbAAUAAAABAAAAxgEcAAMAAAABAAEAAAEoAAMAAAABAAIAAAExAAIAAAAmAAAAzgEyAAIA AAAUAAAA9IdpAAQAAAABAAABCAAAATQACAAIAAgACAAK/IAAACcQAAr8gAAAJxBBZG9iZSBQaG90 b3Nob3AgQ0MgMjAxNS41IChNYWNpbnRvc2gpADIwMTY6MDg6MTkgMDk6NDg6MTkAAAOgAQADAAAA Af//AACgAgAEAAAAAQAAB5GgAwAEAAAAAQAACoUAAAAAAAAABgEDAAMAAAABAAYAAAEaAAUAAAAB AAABggEbAAUAAAABAAABigEoAAMAAAABAAIAAAIBAAQAAAABAAABkgICAAQAAAABAAAgXQAAAAAA AABIAAAAAQAAAEgAAAAB/9j/7QAMQWRvYmVfQ00AAf/uAA5BZG9iZQBkgAAAAAH/2wCEAAwICAgJ CAwJCQwRCwoLERUPDAwPFRgTExUTExgRDAwMDAwMEQwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwM DAwBDQsLDQ4NEA4OEBQODg4UFA4ODg4UEQwMDAwMEREMDAwMDAwRDAwMDAwMDAwMDAwMDAwMDAwM DAwMDAwMDAwMDP/AABEIAKAAcwMBIgACEQEDEQH/3QAEAAj/xAE/AAABBQEBAQEBAQAAAAAAAAAD AAECBAUGBwgJCgsBAAEFAQEBAQEBAAAAAAAAAAEAAgMEBQYHCAkKCxAAAQQBAwIEAgUHBggFAwwz AQACEQMEIRIxBUFRYRMicYEyBhSRobFCIyQVUsFiMzRygtFDByWSU/Dh8WNzNRaisoMmRJNUZEXC o3Q2F9JV4mXys4TD03Xj80YnlKSFtJXE1OT0pbXF1eX1VmZ2hpamtsbW5vY3R1dnd4eXp7fH1+f3 EQACAgECBAQDBAUG

Скачать книгу