Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer. Alfred Bekker
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Mit gewaltigen Hieben fuhr der Namenlose zwischen die Eismenschen und zerschlug das klirrende Eis ihrer Körper.
Kryll darf nichts geschehen, durchfuhr es seinen dunklen Metallkopf. Kryll war schließlich von Tarak dazu auserwählt worden, das Tor zum Schattenland zu bauen...
Erbarmungslos schlug der Mann mit der Zauberaxt auf die Eisleute ein und tötete einen nach dem anderen. Sobald er einen von ihnen erschlug, so schmolz dieser innerhalb eines Augenblicks zu gewöhnlichem Wasser, so dass die Planken zu Füßen des Namenlosen bereits glitschig geworden waren.
Der Namenlose hörte, wie sich die Eismenschen Worte und Befehle in einer für ihn unverständlichen Sprache zuriefen. Sie hatten viele aus der Besatzung der GEEDRA getötet, aber jetzt ließen sie mehr und mehr von den Praganiern ab, von denen sie wussten, dass sie den eisgrauen Klingen nichts entgegenzusetzen hatten.
Stattdessen konzentrierten sie sich auf den Namenlosen und griffen ihn immer wieder von Neuem an. Zeitweise umringten sie ihn zu zehnt, während der Namenlose seine rötlich schimmernde Axt mit tödlicher Genauigkeit zu schwingen wusste.
"Kryll!", rief er dabei, und versuchte verzweifelt, zu dem König von Pragan zu gelangen.
Der Namenlose wusste, dass sein Arm nie ermüden würde, selbst wenn er tagelang mit den Eismenschen hätte kämpfen müssen. Aber soviel Zeit hatte er nicht, denn Kryll war in ihrer Gewalt.
Nach einiger Zeit wichen die Eisleute zurück und ließen von dem Namenlosen ab. Doch da hatte eines der enternden Schiffe bereits wieder abgelegt.
Der Namenlose blickte sich um, aber von Kryll war nirgends etwas zu sehen. Es schien, als hätten die Eisleute ins Innere ihres Schiffes gebracht.
Mochten die Götter wissen, was ihnen am König von Pragan liegen mochte!
Vielleicht sind auch sie auf der Suche nach dem Ring und dem Spiegel, durchfuhr es den Namenlosen.
Den Legenden nach waren die Eismenschen ein sehr altes Volk, viel älter als die Menschheit.
Es war durchaus denkbar, dass sich bei ihnen Erinnerungen aus jener Zeit bewahrt hatten, in der noch eine Verbindung zwischen den Welten existierte und sie von dem Ring und dem Spiegel gehört hatten.
Aber wenn dem so war, weshalb vermuteten sie dann diese Artefakte an Bord der GEEDRA?
Und wie konnten sie gewusst haben, dass sich der Ring und der Spiegel nicht mehr an ihren angestammten Orten befanden? Nein, dachte der Namenlose. Dieses Motiv konnten die Eisleute kaum haben...
Es war einfach zu absurd.
Der Namenlose stürmte nun wild vorwärts, während die Eiskrieger vor ihm zurückwichen, um auf das zweite Eisschiff zu gelangen, das mit der GEEDRA noch immer durch eine Enterbrücke verbunden war. Der Namenlose passierte diese Brücke und befand sich dann an Bord des feindlichen Schiffes, umringt von Eisleuten.
Er trat etwas vor, die rötlich leuchtende Axt in der Rechten.
Einen Augenblick lang geschah gar nichts. Der Namenlose wusste, dass es im Augenblick wenig Sinn hatte, weitere Eismenschen zu erschlagen. So besann sich der Mann aus dem Schattenland eines Besseren.
"Versteht ihr meine Sprache?", rief er, während einige der Eisleute die Verbindung zur GEEDRA unterdessen gelöst hatten.
Doch er erhielt keinerlei Antwort.
Sein Blick ging über die eisgrauen Aufbauten des Schiffes.
Eine Tür ging dort auf und einen spinnenartiges Wesen von der Größe eines Pferdes kam zum Vorschein. Es war genau wie Eisleute aus klirrendem, schmutzig-grauem Eis. Der Namenlose erstarrte mitten in der Bewegung. Er vernahm höhnisches Gelächter im Hintergrund.
Ein Fauchen ging von der Eisspinne aus. Ihr eisiger Atem ließ den Namenlosen frösteln.
Mit der Axt in der Hand stand er da und war bereit, seine Gegnerin zu empfangen.
Vorsichtig wälzte sich die Eisspinne auf ihren neun Beinen vorwärts. Einen Moment lang belauerten sie beide sich abwartend, dann kam die Eispinne mit einem plötzlichen Satz herangeschnellt.
Mit einem ihrer neun Beine schlug sie auf den Namenlosen ein. Als dieser den Schlag mit seiner Axt abwehren wollte, bemerkte er, dass die Beine dieser Kreatur mühelos dem Zauberstrahl seiner Axt standhielten.
Der Namenlose konnte nichts weiter tun, als im letzten Moment auszuweichen.
Eine Aura eisiger Kälte umgab dieses monströse Geschöpf.
Der Namenlose ging nun zur verzweifelten Offensive über und versuchte mit seiner Axt nach dem Bein des Untiers zu schlagen.
Aber er traf es nicht.
Die Kreatur war geschickt und mit überraschender Schnelligkeit ausgewichen.
Der Namenlose fluchte lauthals.
Doch noch ehe er seine Kräfte zu einem erneuten Angriff sammeln konnte, hatten ihn zwei Beine der Eisspinne gepackt und hochgehoben.
Noch ehe der Namenlose etwas tun konnte, landete er mit einem Schrei im Wasser. Die Wellen schlugen über seinem Metallkopf zusammen.
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