Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer. Alfred Bekker

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Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer - Alfred Bekker

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eine Art Notunterkunft des Kaisers war. Für einen König von Pragan blieb derartiger Luxus etwas Unwirkliches.

      *

      Der Kaiser saß plump und bullig auf seinem goldenen Thron. Er war ein feister, dicklicher Mann mit Doppelkinn und bleicher, ungesunder Gesichtsfarbe.

      Er wirkte unbeholfen.

      Der Kaiser erhob sich, als Kryll und seine Begleiter den Thronsaal betraten.

      Die Kunde davon, dass der Träger des Ringes sich in Ragal aufhielt, war Kryll und dem Offizier, der sie hier geführt hatte, wohl vorausgeeilt.

      In der Hand hielt der Kaiser einen Spiegel umklammert.

      Kryll machte nicht viele Worte.

      Er hob seine Linke, so dass der Kaiser den Ring sehen konnte.

      "Ihr Götter", flüsterte der Herrscher von Lukkare. "Es ist wahrhaftig der Ring!"

      Kryll nickte.

      "Ja, so ist es. Du erkennst ihn nicht wahr?"

      "Ja!"

      Der Kaiser setzte sich wieder auf den Thron. Auf seinem fetten Gesicht zeichnete sich die Karikatur eines Lächelns ab.

      "Warum seid Ihr gekommen, Fremder?", fragte der Herrscher jetzt, wobei er sichtlich um Freundlichkeit bemüht schien.

      "Ich will Euch helfen", war Krylls knappe Antwort.

      Das Gesicht des Kaisers entspannte sich nun zusehends.

      "Ihr seid nicht zufällig ein Spion der Skölden, nicht wahr?"

      "Nein."

      Der Kaiser wandte sich seinem Spiegel zu.

      "Er blickt in den Spiegel, um deine Loyalität zu prüfen!", hörte Kryll währenddessen die Stimme des Ringes in seinem Kopf, so dass niemand anderes davon etwas bemerken konnte. "Der Spiegel wird ihm deine wahren Absichten enthüllen, Kryll... Und ich glaube nicht, dass das zu deinem Vorteil wäre... Ich könnte eine Geistsperre aufbauen, so dass des Kaisers Spiegel blind bleibt!"

      "Gut", flüsterte Kryll.

      Der Kaiser blickte indessen angestrengt in den Spiegel und verzog dann das Gesicht. "Aus unerfindlichen Gründen verrät der Spiegel mir nichts über Euch, Fremder! Es bleibt mir wohl nichts anders, als Euch zu glauben!"

      Kryll nickte.

      "Daran tätet Ihr gut!"

      Der Herrscher rülpste ungeniert und Norjan musste ein Grinsen unterdrücken, denn im Norden war es unüblich, dass ein Herrscher öffentlich rülpste. Hier schienen die Sitten andere zu sein.

      "Ihr wollt mir also helfen. Wie ist Euer Name, Fremdling?"

      "Mein Name ist Tharson", erwiderte Kryll.

      "Und Eure Begleiter?"

      "Ihre Namen tun wenig zur Sache."

      Der Kaiser nickte nachdenklich.

      "Gut, Tharson. Ich denke, Ihr habt die Absicht, mir den Ring zu verkaufen."

      Aber Kryll schüttelte entschieden den Kopf.

      "Nein, da irrt Ihr!"

      "Ich werde einen guten Preis zahlen!"

      "Er ist unverkäuflich!"

      "Wie wollt Ihr mir dann helfen, Fremder?"

      "Seht her!"

      Kryll deutete auf die steinerne Wand des Thronsaals. Langsam erwachte der Stein zum Leben fremdartige Tiermenschen begannen sich aus ihm zu formen, während der Kaiser und sein Gefolge wie erstarrt zur Wand blickten.

      Die Dämonen aus dem Stein stapften nun mit dumpfen Tritten auf den Kaiser zu.

      Die Wachsoldaten stellten sich mit ihren Lanzen vor den Herrscher, aber ehe sie sich versahen, verwandelten ihre Lanzen sich in Schlangen. Erschrocken ließen sie die glutäugigen Untiere zu Boden fallen, die sich daraufhin kriechend und zischend über den kalten Steinfußboden des Saales bewegten.

      Der Kaiser zog instinktiv das kurze Zierschwert, das er an der Seite trug.

      Doch kaum hatte er die Waffe gezogen, da wurde aus ihr ein schleimiger Salamander, den der Herrscher von Lukkare dann mit einem Aufschrei von sich warf.

      "Tharson!", rief er und in seiner Stimme klang das blanke Entsetzen mit. Seine fetten Hände zitterten leicht. Schweiß perlte ihm über die Stirn. "Tharson!", rief er noch einmal.

      Kryll warf ihm einen triumphierenden Blick zu.

      Der Kaiser war außer sich. Er schien zu begreifen, dass er in eine furchtbare Falle gegangen war und ihm jetzt niemand mehr zu helfen vermochte. Seine Wachen stoben in heilloser Flucht auseinander. "Hört auf mit Eurer Magie!", rief der Kaiser in höchster Not.

      Die letzten Wachen, die noch nicht geflüchtet waren, verwandelten sich nun einer nach dem anderen ebenfalls in Tiermenschen.

      Der Kaiser stand mit offenem Mund da.

      Er schluckte.

      "Was wollt Ihr, Tharson?", rief er dann.

      "Ich will Euren Spiegel!", rief Kryll dem zu Tode geängstigen Kaiser zu.

      Und dann waren die Steindämonen zu dem dicken Mann getreten und hatten ihm den Spiegel von Uz entrissen, um ihn wenige Augenblicke später an Kryll zu übergeben.

      "Das wirst du noch bereuen", zischte der Kaiser, der Kryll mit einem giftigen Blick bedachte, während er zurück in seinen Thron sank. Ohnmächtige Wut hatte ihn gepackt. Aber es gab nichts, was er jetzt tun konnte.

      Kryll zuckte nur mit den Schultern, während er in den Spiegel von Uz blickte.

      Ein Lächeln ging über sein Gesicht.

      "Gehen wir!", befahl er dann.

      *

      Eilig verließen sie die Residenz des Kaisers von Lukkare, während die steinernen Dämonen, die der Ring gerufen hatte, sie begleiteten und schützten.

      Nirgendwo wagte es jemand, sich ihnen in den Weg zu stellen und so erreichten sie schließlich die GEEDRA.

      Nun erst lösten sich die Steindämonen in Nichts auf. Sie hatten ihre Aufgabe erfüllt, aber sobald ihre Anwesenheit wieder notwendig sein würde, würde der Ring sie zurückrufen.

      "Wir legen ab!", wandte sich Kryll an Olkyr.

      Die

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