Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer. Alfred Bekker

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Drachenreiter und Magier: 4 Fantasy Abenteuer - Alfred Bekker

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tief unten im äußersten Süden gelegen.

      Die Männer der GEEDRA schauten zum Horizont und hielten den Atem an, als sie die völlig weißen Schiffe herannahen sahen. Sie hatten eine unglaubliche Geschwindigkeit und würden die GEEDRA bald eingeholt haben.

      "Es müssen tatsächlich Eisschiffe sein!", entfuhr es Kryll.

      "Sie werden uns kaum eine Chance geben, ihnen zu entkommen", brummte unterdessen Norjan.

      Krylls Blick ging zum Namenlosen, der am Heck der GEEDRA stand und einen ziemlich nervösen Eindruck machte und unruhig hin und her ging.

      Der König trat zu ihm.

      "So aufgeregt?", fragte er den Diener Taraks mit beißendem Spott in der Stimme.

      "Wenn wir nicht schneller werden, holen uns die Eisschiffe ein!", rief er ärgerlich.

      Kryll machte eine wegwerfende Geste.

      "Wir haben den Ring und den Spiegel. Und wir haben deine Zauberaxt, Namenloser! Was können uns diese Wesen dort auf den Eisschiffen schon anhaben?"

      "Ihr wähnt Euch überlegen, Kryll! Aber Ihr könntet Euch in diesem Fall täuschen!"

      "Ach, ja?"

      Kryll beobachtete, wie die Eisschiffe aufholten. Immer näher kamen sie an die GEEDRA heran.

      Zu Krylls Erstaunen bestanden die Schiffe tatsächlich aus purem Eis. Aber es konnte kein gewöhnliches Eis sein, denn dann hätten diese Schiffe binnen kurzer Zeit in der Sonne schmelzen müssen.

      Auch die Eisleute, die brüllend und rufend an Deck standen, sahen aus, als wären sie aus nichts anderem, als klirrendem, kaltem Eis. Sie sahen fast so aus, wie die Wasserdämonen, die Kryll mit Hilfe des Ringes gerufen hatte.

      "Warum schmelzen die Schiffe der Eismenschen nicht?", fragte Kryll den Spiegel.

      "Die Eismenschen bedienen sich der Magie! Sie wissen Mittel und Wege, um das Schmelzen zu verhindern, selbst wenn sie sich sehr weit von ihrer Heimat im kalten Süden entfernen", klang es aus dem Spiegel.

      "Was können diese Kreaturen uns anhaben?"

      "Sie können die Dämonen, die du mit Hilfe des Ringes erzeugen kannst, gefrieren und erstarren lassen!"

      Es war, als ob sich eine eiskalte Hand in diesem Moment auf Krylls Schulter gelegt hätte.

      Er schluckte.

      "So ist der Ring in diesem Kampf wertlos?"

      "Ja."

      Unbehagen hatte sich jetzt des Königs bemächtigt. Er fühlte sich hilflos. Kryll sah zu den herannahenden Schiffen hinüber. Er sah die eisgrauen Gestalten, die ihm ununterscheidbar zu sein schienen. Einer war wieder andere - ohne Gesicht, ohne auch nur das kleinste Zeichen irgendeiner, wenn auch noch so bescheidenen Individualität...

      "Was sollen wir tun?", rief jemand.

      Ich werde es dennoch versuchen, dachte Kryll. Ich werde die Wasserdämonen auf die Schiffe der Eiswesen hetzen!

      Das Wasser türmte sich zu unnatürlich wirkenden Wellen auf, aus denen sich dann die gespenstisch anmutenden Wassermenschen bildeten.

      Mit transparenten Schwertern in den Händen erklommen sie die eisigen Wandungen der etwa ein Dutzend fremden Schiffe. In ihrer äußeren Erscheinung schienen sie ihren Gegner erschreckend ähnlich.

      Gerade hatten die ersten Wasserdämonen das Deck eines Eisschiffes erklommen, um sich auf die Besatzung zu stürzen, da erstarrten sie mitten in der Bewegung und wurden zu Eis.

      Höhnisches Gelächter klang von den weißen Schiffen herüber.

      Sie packten die erstarrten Wasserdämonen und warfen sie über Bord. Langsam gingen sie im Meer auf und wurden wieder eins mit ihm.

      Entsetzen packte Kryll, als er dies sah.

      Der Spiegel hatte Recht behalten.

      Ich werde weitere Dämonen mit dem Ring herbeirufen und gegen die Eismenschen hetzen, durchfuhr es Kryll grimmig.

      "Es hat keinen Sinn, Kryll!", rief der Spiegel ihm mit matter Stimme zu, gerade so, als hätte er geahnt, was dem König durch den Kopf ging. "Du kannst so viele Dämonen und Trugbilder gegen diese Schiffe beschwören, wie du willst! Sie werden nichts ausrichten!"

      Kryll fluchte.

      Resigniert musste er einsehen, dass der Spiegel recht hatte.

      Die Eisschiffe kamen näher und näher und der Augenblick war abzusehen, da die GEEDRA von Eismenschen geentert werden würde.

      Die Praganier schossen einen Hagel von Pfeilen auf die Gegner an Bord der Eisschiffe ab, aber diese richteten nicht das Geringste aus. Es war nicht mehr, als ein Akt der schieren Verzweiflung. Die Pfeile prallten an den eisigen Körpern dieser Wesen ab, ohne irgendeine Wirkung zu zeigen.

      "Sie entern uns!", war die Stimme Norjans zu hören, der sein Schwert gezogen hatte. Eine eisige Brücke war indessen zwischen der GEEDRA und einem der Eisschiffe angebracht worden und die Eisleute stürmten an Deck. Ihre grauweißen Schwerter blitzten nicht im Sonnenlicht. Ihre ausdruckslosen Gesichter schienen völlig konturlos.

      Sie wirken wie lebende Tote, überkam es Kryll, der ebenfalls sein Schwert gezogen hatte, obgleich er bezweifelte, dass ihm das etwas würde nützen können.

      Es war kaum für möglich zu halten, aber das seltsame Eis, aus dem die Körper der Eismenschen bestanden, schien härter als der beste praganische Stahl zu sein. Die Männer der GEEDRA wehrten sich so gut sie konnten. Schwerter klirrten gegen Eis, aber das Eis war härter. Die Praganier wehrten sich verzweifelt, aber sie hatten einen Gegner, der nicht zu bezwingen war. Einzig die blutrot leuchtende Axt des Namenlosen schien etwas ausrichten zu können.

      Doch der Namenlose sah sich umringt von einer erdrückenden Übermacht.

      Es war ein verzweifelter Kampf, der hier geführt wurde und den die Besatzung der GEEDRA wohl kaum noch gewinnen konnte.

      Als sich nun noch ein zweites Schiff durch eine Enterbrücke aus grauem Eis mit der GEEDRA verband, da schien ihr Schicksal besiegelt...

      *

      Kryll konnte sich gerade noch den Spiegel hinter den Gürtel stecken, ehe er von einem der Eismenschen angegriffen wurde.

      Er blickte in das konturlose Gesicht seines Gegenübers. Die Spitze des grauen Eisschwertes schnellte ihm entgegen und der König musste sich alle Mühe geben, zu parieren und sich seiner Haut zu wehren.

      Und dann war er auch schon mitten im Kampfgetümmel.

      Ein eisiger Arm legte sich um den Hals des Königs.

      Man hatte ihn von hinten gepackt.

      Das Schwert, mit dem ohnehin

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