Kapitalmarktrecht. Petra Buck-Heeb
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Gutachtenaufbau
§ 22 Abs. 1 Satz 1 VermAnlG (Haftung für unrichtiges Vermögensanlagen-Informationsblatt)
1. | Irreführende, unrichtige oder mit Verkaufsprospekt nicht vereinbare Angaben |
2. | Kausalität (Anleger muss beweisen) |
3. | Verschulden – Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis – wird widerleglich vermutet |
4. | Kein Haftungsausschluss |
5. | Rechtsfolge: Schadensersatz |
340
Gutachtenaufbau
§ 22 Abs. 4a VermAnlG (Haftung für fehlendes Vermögensanlagen-Informationsblatt)
1. | Fehlendes Informationsblatt |
2. | Haftungsbegründende Kausalität – str., ob erforderlich |
3. | Verschulden – str., ob erforderlich – falls ja: wird widerleglich vermutet |
4. | Kein Haftungsausschluss |
5. | Rechtsfolge: Schadensersatz |
341
Gutachtenaufbau
§ 306 Abs. 1 KAGB (Haftung für fehlerhaften Verkaufsprospekt)
1. | Verkaufsprospekt (§§ 165, 269 KAGB) |
2. | Prospektfehler (Unrichtigkeit/Unvollständigkeit wesentlicher Prospektangaben) |
3. | Haftungsadressat – Verwaltungsgesellschaft – sonstige Prospektverantwortliche, Prospekterlasser – gewerbsmäßige Verkäufer der Anteile/Aktien in eigenem Namen – gewerbsmäßiger Verkaufsvermittler/Verkäufer der Anteile/Aktien in fremdem Namen (§ 306 Abs. 4 Satz 1 KAGB) |
4. | Haftungsbegründende Kausalität – zwischen fehlerhaftem Verkaufsprospekt und Erwerb der Anteile/Aktien – wird vermutet (§ 306 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 KAGB) |
5. | Verschulden – Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis des Prospektfehlers – wird vermutet (§ 306 Abs. 3 Satz 1 KAGB) |
6. | Kein Haftungsausschluss (§ 306 Abs. 3 Satz 2 KAGB) |
7. | Rechtsfolge: Schadensersatz (§§ 249 ff BGB) – Erstattung des Erwerbspreises Zug um Zug gegen Übertragung der Anteile/Aktien (§ 306 Abs. 1 Satz 1 KAGB) – Differenzbetrag zwischen Rücknahmepreis/Wert im Zeitpunkt der Veräußerung und Erwerbspreis (§ 306 Abs. 2 Satz 2 KAGB) |
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Gutachtenaufbau
§ 306 Abs. 2 KAGB (Haftung für fehlerhafte wesentliche Anlegerinformation)
1. | Wesentliche Anlegerinformation (§§ 166, 270 KAGB) |
2. | Fehlerhafte Anlegerinformation |
3. | Haftungsadressat – Verwaltungsgesellschaft – gewerbsmäßiger Verkäufer der Anteile/Aktien im eigenen Namen – gewerbsmäßiger Verkaufsvermittler/Verkäufer der Anteile/Aktien in fremden Namen (§ 306 Abs. 4 Satz 1 KAGB) |
4. | Haftungsbegründende Kausalität – zwischen fehlerhafter Anlegerinformation und Erwerb der Anteile/Aktien – wird vermutet (§ 306 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 KAGB) |
5. | Verschulden – Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis des Prospektfehlers – wird vermutet (§ 306 Abs. 3 Satz 1 KAGB) |
6. | Kein Haftungsausschluss (§ 306 Abs. 3 Satz 2 KAGB) |
7. | Rechtsfolge: Schadensersatz (§§ 249 ff BGB) – Erstattung des Erwerbspreises Zug um Zug gegen Übertragung der Anteile/Aktien (§ 306 Abs. 2 Satz 1 KAGB) – Differenzbetrag zwischen Rücknahmepreis/Wert im Zeitpunkt der Veräußerung und Erwerbspreis (§ 306 Abs. 2 Satz 2 KAGB) |
Anmerkungen
Zur Problematik siehe Mülbert, in: FS Bergmann, 2018, S. 529 ff.
Siehe auch Buck-Heeb/Dieckmann, in: Baas/Buck-Heeb/Werner, Anlegerschutzgesetze, 1. Aufl., 2019, §§ 21-32 WpPG Rn 4.
Buck-Heeb/Dieckmann, in: Baas/Buck-Heeb/Werner, Anlegerschutzgesetze, 1. Aufl., 2019, §§ 21-23 WpPG Rn 10.
Vgl schon BGH NJW 1982, 2823, 2824; OLG Frankfurt WM 1994, 291, 295 („Bond“); siehe auch Langenbucher, § 14 Rn 37.