Maria Stuart / Мария Стюарт. Фридрих Шиллер

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Maria Stuart / Мария Стюарт - Фридрих Шиллер Goldene Kollektion der Weltliteratur

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elende Werkzeug könnte mich retten,

      Brächte mich schnell zu befreundeten Städten.

      Spärlich nährt es den dürftigen Mann.

      Beladen wollt’ ich ihn reich mit Schätzen,

      Einen Zug sollt’ er tun, wie er keinen getan,

      Das Glück sollt’ er finden in seinen Netzen,

      Nähm er mich ein in den rettenden Kahn.

      Kennedy.

      Verlorne Wünsche! Seht Ihr nicht, daß uns

      Von ferne dort die Spähertritte folgen?

      Ein finster grausames Verbot scheucht jedes

      Mitleidige Geschöpf aus unserm Wege.

      Maria.

      Nein, gute Hanna. Glaub mir, nicht umsonst

      Ist meines Kerkers Tor geöffnet worden.

      Die kleine Gunst ist mir des größern Glücks

      Verkünderin. Ich irre nicht. Es ist

      Der Liebe tät’ge Hand, der ich sie danke.

      Lord Leicesters mächt’gen Arm erkenn ich drin.

      Allmählich will man mein Gefängnis weiten,

      Durch Kleineres zum Größern mich gewöhnen,

      Bis ich das Antlitz dessen endlich schaue,

      Der mir die Bande löst auf immerdar.

      Kennedy.

      Ach, ich kann diesen Widerspruch nicht reimen!

      Noch gestern kündigt man den Tod Euch an,

      Und heute wird Euch plötzlich solche Freiheit.

      Auch denen, hört’ ich sagen, wird die Kette

      Gelöst, auf die die ew’ge Freiheit wartet.

      Maria.

      Hörst du das Hifthorn? Hörst du’s klingen,

      Mächtigen Rufes, durch Feld und Hain?

      Ach, auf das mutige Roß mich zu schwingen,

      An den fröhlichen Zug mich zu reihn!

      Noch mehr! O die bekannte Stimme,

      Schmerzlich süßer Erinnerung voll.

      Oft vernahm sie mein Ohr mit Freuden,

      Auf den Hochlands bergichten Heiden,

      Wenn die tobende Jagd erscholl.

      Zweiter Auftritt

      Paulet. Die Vorigen.

      Paulet.

      Nun! Hab ich’s endlich recht gemacht, Mylady?

      Verdien ich einmal Euern Dank?

      Maria.

      Wie, Ritter?

      Seid Ihr’s, der diese Gunst mir ausgewirkt?

      Ihr seid’s?

      Paulet.

      Warum soll ich’s nicht sein? Ich war

      Am Hof, ich überbrachte Euer Schreiben —

      Maria.

      Ihr übergabt es? Wirklich, tatet Ihr’s?

      Und diese Freiheit, die ich jetzt genieße,

      Ist eine Frucht des Briefes —

      Paulet (mit Bedeutung).

      Und nicht die einz’ge!

      Macht Euch auf eine größre noch gefaßt.

      Maria.

      Auf eine größre, Sir? Was meint Ihr damit?

      Paulet.

      Ihr hörtet doch die Hörner —

      Maria (zurückfahrend, mit Ahnung).

      Ihr erschreckt mich!

      Paulet.

      Die Königin jagt in dieser Gegend.

      Maria.

      Was?

      Paulet.

      In wenig Augenblicken steht sie vor Euch.

      Kennedy (auf Maria zueilend, welche zittert und hinzusinken droht).

      Wie wird Euch, teure Lady! Ihr verblaßt.

      Paulet.

      Nun? Ist’s nun nicht recht? War’s nicht Eure Bitte?

      Sie wird Euch früher gewährt, als Ihr gedacht.

      Ihr wart sonst immer so geschwinder Zunge,

      Jetzt bringet Eure Worte an, jetzt ist

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